Schwerpunkt

Rock oder Clubsounds, Hauptsache Festival

von

Wie RTL II mit einem Partyerlebnis der besonderen Art versucht, ein Pendant zu den arrivierten Festivals wie Rock am Ring darzustellen.

In den vergangenen 30 Jahren entwickelte sich die deutsche Festivalszene mehr als positiv. Allen voran das jährlich stattfindende Rock am Ring. Doch nicht nur das Flaggschiff der deutschen Festivals erfreut sich großer Besucherzahlen und TV-Übertragungen, sondern auch Veranstaltungen wie das Southside-Festival, welches seit 1999 stattfindet, nimmt kontinuierlich an Popularität zu. Beide Sommerhighlights werden von einsplus zu großen Teilen live übertragen. Den Auftakt macht dabei der Klassiker Rock am Ring, der sich trotz neuem Standort auf mehr als 80.000 Besucher freut, ab dem 5. Juni. Während des gesamten Wochenendes überträgt einsplus täglich ab 18.00 Uhr live. Am Freitag und Samstag jeweils bis nachts um 03.00 Uhr. Am Sonntag, dem Abschlusstag, bis 01.00 Uhr. Die Tickets für das Event, bei dem sich Stars wie Die Toten Hosen, die Foo Fighters oder Deichkind die Klinke in die Hand geben, kosteten in diesem Jahr 160 Euro, waren aber bereits Ende Februar ausverkauft.

Bevor einsplus sich die Übertragungsrechte an dem Festival sicherte, war es über Jahre hinweg auf MTV und VIVA zu sehen. MTV zog sich nach dem Wechsel ins Pay-TV allerdings aus dem Geschäft zurück und konzentrierte sich stattdessen auf internationale Festivals und Konzerte. Einsplus überträgt wie bereits erwähnt, nicht nur den Klassiker, sondern auch das Southside. Das Festival für Rock, Independent, Alternative und Electro, findet zwei Wochen später, vom 19. bis zum 21. Juni, statt. Hierbei schaltet sich einsplus jedoch erst am 21. Juni ab 17.15 Uhr live ein und bringt so die letzten Stunden sowie einige Highlights des Festivals in die Wohnzimmer der Republik.

Für einsplus werden es jedoch nicht nur die letzten Festivalstunden sein, sondern das letzte große Festival überhaupt. Denn das Jahr 2016 hält einige Änderungen für die TV-Landschaft parat. Zum Einen wird der gemeinsame Jugendkanal von ARD und ZDF seinen Betrieb im Internet aufnehmen und zum Anderen wird einsplus im Gegenzug abgeschaltet.

Wer im kommenden Jahr jedoch nicht die Möglichkeit hat, auf eines der angesprochenen Festivals zu gehen, muss jedoch nicht verzagen. Die Übertragung der Musikevents ist auch für 2016 gesichert. Bislang war der SWR federführend für den Betrieb von einsplus verantwortlich und wird diese Rolle auch beim neuen Jugendkanal übernehmen. Gleichzeitig sicherte sich der SWR die Übertragungsrechte an den Events Rock am Ring sowie Southside, wählte bislang allerdings einsplus als Kanal der Übertragung. Da bis heute noch nicht feststeht wann genau der neue Jugendkanal seinen Betrieb aufnimmt, geplant ist der Zeitraum Mitte 2016, steht ein entsprechendes Fragezeichen hinter der zukünftigen Ausstrahlungen. Sollte der Jugendkanal bis zum Festival-Auftakt auf Sendung gehen, wird er 2016 die Konzerthighlights zeigen. Sollte dies nicht der Fall sein, kommen die Zuschauer im SWR in den Festival-Genuss.

Bei den großen Festivals handelt es sich allerdings nicht um die einzigen Übertragungen im Fernsehen. Bereits zwischen 1997 und 2012 nahm die Konzertshow «The Dome» eine regelmäßige Rolle im Programm von RTL II ein. Die Bühnenshow, bei der jeweils mehr als ein Dutzend Musiker aus aller Welt auftraten, erreichte mit ihrer letzten regulären Ausgabe am Sonntag, den 9. Dezember 2012, 0,58 Millionen Zuschauer. Dies reichte in der Zielgruppe des Senders gerade einmal zu 4,3 Prozent. An Sylvester des selben Jahres gab es noch einmal eine Spezialsendung, die mit 0,92 Millionen Zuschauern und 8,1 Prozent in der Zielgruppe für ein versöhnliches Ende sorgte. Bis 2011 lief «The Dome» noch am Samstagnachmittag und schaffte es dabei in der Regel den Senderschnitt zu überschreiten. Am 20. Dezember 2008 lockte die erfolgreichste Ausgabe sogar 0,84 Millionen Zuschauer zu RTL II, alleine aus der Zielgruppe stammten dabei 0,64 Millionen Zuschauer. Diese sorgten gleichzeitig für einen Marktanteil von 9,4 Prozent.

Nach dem Ende der Ära «The Dome» konzentrierte der Sender sich mit Sendungen von Mallorca oder aus den Wintersportorten, auf Partyhits. Doch nun plant der Sender mit dem «World Club Dome» eine kleine Revolution. Für die dreitägige Megaparty vom 5. bis zum 7. Juni wurde das Frankfurter Fußballstadion zum größten Club Deutschlands umgebaut. Gleichzeitig wurden internationale Star-DJs wie David Guetta oder Avicii engagiert, um für die nötige Club-Atmosphäre zu sorgen. Für Besucher des Events, die für drei Tage anreisen, wurde ein separater Campingplatz eingerichtet. «World Club Dome» verbindet somit die Vorteile von Clubs und Diskotheken mit dem Erlebnis eines Festival-Wochenendes. Gleichzeitig legen einige der DJs auf den umliegenden Trainingsplätzen unter freier Luft auf, während die große Show im Stadion stattfindet. RTL II begleitet die gesamte Veranstaltung mit Kameras und wird die Highlights des dreitägigen Events am Sonntag, den 7. Juni ab 20.15 Uhr im Rahmen der «Festival Days» bis 23.15 Uhr ausstrahlen. Das Highlight, neben den Zusammenschnitten der Festivaltage, werden die Liveschalten zum Auftritt von David Guetta sowie die große Abschlussparty darstellen.

Festival- und Partyfans kommen also auch in diesem Sommer wieder auf ihre Kosten, egal ob mit einem dreitägigen Campingtrip und Rockmusik oder Clubsounds mitten in der Großstadt. Auch all diejenigen, die es zeitlich nicht einrichten können eines der Events zu besuchen, kommen mit den umfassenden Liveübertragungen und Zusammenfassungen auf ihre Kosten und erleben so ein Stück Festival in ihrem Wohnzimmer.

Kurz-URL: qmde.de/78675
Finde ich...
super
schade
84 %
16 %
Teile ich auf...
Kontakt
vorheriger ArtikelJauch beendet seine ARD-Talkshownächster ArtikelDeutschsprachige Sitcoms im Test
Weitere Neuigkeiten

Optionen

Drucken Merken Leserbrief




E-Mail:

Quotenletter   Mo-Fr, 10 Uhr

Abendausgabe   Mo-Fr, 16 Uhr

Datenschutz-Info

Letzte Meldungen

Werbung

Mehr aus diesem Ressort


Jobs » Vollzeit, Teilzeit, Praktika


Surftipp


Surftipps


Werbung