Wochenquotencheck

«TV total» nur durch «Big Bang» ersetzbar

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Drei Wochen lang pausiert die Show mit Stefan Raab in diesem Jahr zu Ostern. Eine lange Zeit, die zumindest in Woche eins schon mit mehr oder minder deutlichen Quoten-Verlusten einherging.

«TV total»-Quoten nach Tagen

  • Mo: 0,76 Mio. (6,1% / 11,9%)
  • Di: 0,78 Mio. (5,7% / 11,9%)
  • Mi: 0,72 Mio. (5,3% / 10,8%)
  • Do: 0,67 Mio. (6,1% / 10,7%)
Durchschnittliche Werte der jeweils vier letzten Folgen an den jeweiligen Tagen.
Kaum jemand würde ernsthaft bestreiten wollen, dass Stefan Raab auch im Jahr 2015 noch eine exponierte Stellung im Programm von ProSieben einnimmt. Etwas anders sieht es mit «TV total» aus, dem viele Fans eine rückläufige Qualität in den vergangenen Jahren bescheinigen und dessen Einschaltquoten häufig auch nicht mehr Anlass zu überschwänglichen Jubelarien geben. In jüngster Vergangenheit jedoch konnte die Show einige bemerkenswerte Erfolge verbuchen und lief zuletzt im März vor allem sehr konstant auf solidem bis gutem Niveau - und das auch noch an allen vier Ausstrahlungstagen von Montag bis Donnerstag (siehe Infobox). Nun muss ProSieben drei Wochen lang auf die Dienste seines etablierten Formats verzichten, was zumindest in den ersten vier Tagen der Abstinenz schon einmal mit rückläufigen Werten einherging. Vor allem die Spanne zwischen den jeweiligen Ersatzprogrammierungen war beträchtlich.

Am Montag verdoppelte der Sender schlicht den Ausstrahlungsumfang von «Circus HalliGalli», das also ausnahmsweise sogar bis nach Mitternacht lief. Mit 0,96 Millionen Zuschauern und 5,2 Prozent lagen Joko und Klaas beim Gesamtpublikum leicht unterhalb des Senderschnitts und waren vor allem der Stärke von Raab nicht gewachsen. Nur ein einziges Mal verbuchte dieser in den vergangenen 13 Monaten am Montag einen schwächeren Wert, im März wurden solide 5,6 Prozent bis starke 6,9 Prozent eingefahren. Völlig konkurrenzfähig war das alternative Show-Angebot allerdings in der wichtigen werberelevanten Zielgruppe, wo gute 11,4 Prozent bei 0,82 Millionen möglich waren. «TV total» verbuchte im aktuellen Kalenderjahr sechs Mal etwas höhere und vier Mal leicht niedrigere Marktanteile am späten Montagabend. In den vergangenen beiden Wochen kamen mit 11,5 und 11,4 Prozent quasi identische Zahlen zustande.

Als völliger Fehlgriff entpuppte sich am Dienstag «Heroes of the Internet», das mehr oder minder amüsante Internet-Videos auf etwas größerer Bühne präsentieren wollte. Die ab 23:10 Uhr gezeigte Doppelfolge der halbstündigen Sendung mobilisierte allerdings gerade einmal 0,67 bzw. 0,52 Millionen Menschen vor den Fernsehgeräten, was schlechten Marktanteilen von 4,0 und 4,1 Prozent entsprach. Um vergleichbar miese Dienstags-Werte von «TV total» ausfindig zu machen, muss man bis Ende April des vergangenen Jahres zurückblicken. Noch drei Monate weiter in die Vergangenheit müsste man reisen, um miesere «TV total»-Marktanteile als die 7,1 und 7,0 Prozent ausfindig zu machen, die in dieser Woche beim Zielpublikum möglich waren. Klarer Punktsieg hier also für Raab.

Am Mittwoch hingegen fuhr der Privatsender ausnahmsweise mal mit seinem Alternativprogramm nach 23 Uhr besser - was bezeichnenderweise mal wieder aus alten «The Big Bang Theory»-Folgen bestand. Obgleich schon mehrfach ausgestrahlt, knackte die US-Sitcom zu später Stunde mit 1,21 und 1,04 Millionen deutlich die Millionenmarke, was sehr guten Marktanteilen von 6,6 und 7,2 Prozent entsprach. Lediglich die beiden ersten «TV total»-Ausgaben dieses Jahres kamen mit 7,6 und 6,9 Prozent auf vergleichbar hohe Marktanteile, liefen allerdings auch erst nach 23:30 Uhr. Im März kamen am Mittwoch die schwächsten Durchschnittswerte zustande. Und in der Zielgruppe? Auch hier ging der Punktsieg an Sheldon Cooper und Co., die auf starke 13,1 und 13,6 Prozent bei bestenfalls 0,98 Millionen gelangten. Raab musste sich in den vergangenen zehn Wochen an diesem Abend stets mit bestenfalls 12,2 Prozent begnügen, im Schnitt kamen zwischen zehn und elf Prozent zustande.

Am Donnerstag schließlich versuchte man sich daran, den freien Slot zu nutzen, einen allerdings in diesem Jahr nur in Maßen vorhandenen Hype um «Germany's Next Topmodel» weiter zu stimulieren. «Topmodel on Tour» wollten sich ab 23:35 Uhr allerdings gerade einmal 0,72 Millionen Menschen anschauen, was mauen 5,2 Prozent des Gesamtpublikums und richtig schwachen 8,8 Prozent der Zielgruppe entsprach. Da hatte Raab zuletzt in der Regel deutlich mehr zu bieten, ausgerechnet mit der letzten Folge vor der Osterpause floppte seine Show allerdings auch mit nur 4,8 und 9,0 Prozent. Zuvor überbot «TV total» donnerstags aber meist die Sechs-Prozentmarke insgesamt und verzeichnete in den ersten drei März-Wochen Zielgruppen-Werte zwischen 10,5 und 11,8 Prozent.

Durchschnittlich sahen 0,85 Millionen Menschen die Ersatzformate auf dem Sendeplatz von «TV total», was einem Marktanteil von 5,4 Prozent entsprach. Damit wurde exakt der Wert erreicht, den ProSieben im März durchschnittlich verbuchte. «TV total» lief mit im Schnitt 5,8 Prozent in den vergangenen Wochen allerdings doch noch ein Stück weit stärker. Noch deutlicher fiel der Unterschied in der wichtigen werberelevanten Zielgruppe aus, wo in dieser Woche nur 10,2 Prozent aus 0,66 Millionen Fernsehenden resultierten. Im vergangenen Monat kam Raab mit seinen 15 spätabendlichen Auftritten auf 11,2 Prozent - und damit auf einen leicht überdurchschnittlichen Wert, denn der Sender verzeichnete zuletzt 10,9 Prozent der 14- bis 49-Jährigen. Ob die Raab-Power in den kommenden Wochen 1:1 zu ersetzen ist, dürfte vor allem dienstags und donnerstags sehr fraglich sein.

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