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«The Interview» und das große Fingerzeigen

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Sony Pictures sucht die Schuld am «The Interview»-Vorfall bei den Kinoketten. Einige Kinobetreiber widersprechen allerdings den Behauptungen des Studios.

Ich finde es ironisch, dass Angst uns die Möglichkeit nimmt, Geschichten zu erzählen, die unsere Fähigkeit aufzeigen, Angst zu überwinden.
Regisseur Gore Verbinski über die «Interview»-Casa und das von Studioseite erzwungene Einstellen seines eigenen Nordkorea-Filmprojekts «Pyongyang»
Die Akte zum Fall «The Interview» ist noch lange nicht vom Tisch. Nachdem zahlreiche Hollywood-Köpfe sowie US-Präsident Barack Obama Sony Pictures kritisierten, weil das Studio den US-Kinostart der Nordkoreasatire als Reaktion auf eine Terrordrohung kippte, konterte der Chief Executive Officer des Unternehmens: „Der Präsident, die Presse und die Öffentlichkeit irren sich diesbezüglich, was vorgefallen ist“, verteidigte sich Michael Lynton im Interview mit 'CNN'. Er wies darauf hin, dass Sony den Kinobesitzern nach Erhalt der Drohmail freistellte, ob sie den Seth-Rogen-Film vorführen wollen. Laut Lynton hätten sämtliche Kinos als Antwort darauf ihre Pläne, die Komödie zu zeigen, fallen gelassen. Sony habe sich dadurch gezwungen gesehen, «The Interview» aus dem Programm zu nehmen:

„Wir haben nicht den Schwanz eingezogen, wir haben nicht aufgegeben“, beteuerte Lynton. „Wir hatten stets das Interesse, dass das US-Publikum den Film sehen wird.“ Auf die Frage, weshalb Sony Pictures nach der Absage der Kinoketten nicht auf einen Video-on-Demand-Start zurückgegriffen habe, antwortet er: „Nicht eine einzige führende VoD-Plattform ist über ihren Schatten gesprungen und sich willens gezeigt, den Film für uns zu vertreiben.“

Kurz nach Lyntons Versuch, sämtliche Schuld von sich zu weisen, drehten Filmjournalisten und Kinobesitzer den Spieß um. Abgesehen davon, dass Sony Pictures zusätzlich zum US-Start auch ohne jede Not die Auswertung in sämtlichen anderen Märkten absagte, kristallisierte sich heraus, dass Lynton die Haltung der Kinobetreiber überspitzt darstellte. Diverse unabhängige US-Spielstätten und eine kanadische Kette vermeldeten in offenen Briefen, dass sie die Produktion allem zum Trotz aufführen wollten, Sony ihnen mit der Verkündung, «The Interview» zu streichen, aber diese Pläne verdorben habe. David Boies, rechtlicher Verteter Sonys, wurde mit diesen und weiteren Fragen in der NBC-Sendung 'Meet The Press' kofrontiert und antwortete kurz und knapp: „Sony hat den Film nur verschoben. Sony kämpft darum, ihn zu vertreiben; wie das gelingen soll, weiß im Moment aber noch niemand.“

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