US-Quoten

Nicht so kultverdächtig wie damals

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In den 80ern begeisterte «Dallas» eine ganze Nation über 14 Staffeln hinweg. Die Neuauflage hingegen präsentiert sich aus Quotensicht eher verhalten.

Seit einigen Wochen werden die Geschichten der wohl berühmtesten Ranch, der Southfork Ranch, auch in Deutschland weitererzählt. RTL hat sich in Deutschland die Rechte an der Neuauflage der US-amerikanischen Serie gesichert und ist mit einer großartigen Quote in die erste Staffel gestartet. In der jungen Zielgruppe erreichte der Staffelauftakt von «Dallas» über 25 Prozent Marktanteil (zum Vergleich: im Januar betrug der RTL-Schnitt bei den Jungen 18 Prozent). Doch schon in den darauffolgenden Wochen begann die Serie zu straucheln. So lag die letzte Folge am vergangenen Dienstag noch gerade so im Mittelmaß bei 15,4 Prozent in der Zielgruppe. Viel weiter nach unten sollten die Zahlen angesichts der hohen Ansprüche von RTL nicht gehen.

Doch auch in den USA zeichnet sich beim Heimatsender TNT ein ähnliches Bild. Nach einem hoffnungsvollen Start vor fast sieben Millionen Zuschauern musste die Serie im Laufe der ersten Staffel an Zuschauerinteresse einbüßen und sank zwischenzeitlich auf 3,24 Millionen. Trotzdem entschied sich TNT für eine Verlängerung der Serie. Diese läuft seit Ende Januar in den Staaten und den Start haben sich die Verantwortlichen wohl ein bisschen anders vorgestellt. Mit 2,98 Millionen Zuschauern startete die zweite Staffel allenfalls verhalten. Vor allem, wenn man diesen Wert mit den Zahlen aus der ersten Runde vergleicht. Keine Episode aus Staffel eins lief so schlecht wie der Auftakt zur zweiten Staffel. Insbesondere vor dem Hintergrund wie man die Geschichte um J.R. weitererzählt, nachdem Darsteller Larry Hagman im vergangenen Jahr verstorben war, dürften sich die Macher ein paar Zuschauer mehr erhofft haben.

Schaut man nun auf die Zahlen der bisher gelaufenen Episoden (fünf von geplanten 15) dann scheint sich eine feste, wenn auch etwas kleine Fangemeinde für die Neuauflage gefunden zu haben. Nachdem die Doppelfolge zum Staffelauftakt knapp drei Millionen Zuschauer interessierte, rutschte die dritte Folge auf 2,23 Millionen ab, während Folge vier sich wieder leicht auf 2,41 Millionen Zuschauer verbesserte. Die fünfte Episode konnte nun sogar wieder 2,50 Millionen Zuschauer verzeichnen.

Im Vergleich mit anderen TNT-Formaten zieht die zweite Staffel von «Dallas» derzeit allerdings aus Quotensicht den Kürzeren. Wenn man «Rizzoli & Isles» oder «Falling Skies» als Vergleich heranzieht, schnitten beide Formate in ihrer zweiten Staffel erfolgreicher ab. Während «Falling Skies» in Staffel zwei Werte zwischen 3,3 und 4,6 Millionen Zuschauer verzeichnete, kam «Rizzoli & Ilses» im Schnitt sogar auf über fünf Millionen Zuschauer. Wobei es fairerweise zu erwähnen gilt, dass beide Formate ähnlich wie «Dallas» in der ersten Staffel erfolgreicher liefen und in ihrer zweiten Runde Zuschauer abgeben mussten.

Auch der Nachfolger der ehemaligen TNT Erfolgsserie «The Closer» präsentiert sich im Vergleich mit «Dallas» etwas vielversprechender. Die Krimiserie mit dem Titel «Major Crimes» startete ähnlich wie «Dallas» vor über sieben Millionen Zuschauern; konnte aber im Verlauf der Staffel mehr Zuschauer halten. Keine der gezeigten Folgen fiel unter die Vier-Millionen-Marke, sodass die Serie im September vergangenen Jahres um eine zweite Staffel verlängert wurde. Andere TNT-Serien wie «Dark Blue» oder «Hawthorne» erwischten in ihrer Quotenhistorie allerdings nie Spitzenwerte, die an die Fünf-, Sechs- oder Sieben-Millionen-Marke heran reichten und kommen trotzdem auf mehrere Staffeln («Hawthorne» auf bisher drei und «Dark Blue» auf bisher zwei).

Soll für «Dallas» also heißen: Wenn die Quoten im Verlauf der zweiten Staffel nicht weiter einbrechen und möglicherweise irgendwann die Zwei-Millionen-Marke unterschreiten, könnte eine dritte Staffel drin sein. Darüber hinaus hat TNT durchaus ein anderes Sorgenkind. Die neue Medical-Serie «Monday Mornings» von David E. Kelley hat mit 1,34 Millionen Zuschauern zum Start komplett versagt. Auch die zweite Folge konnte die Werte nicht verbessern. Von daher würden die Verantwortlichen wohl zuerst bei «Monday Mornings» den Stecker ziehen. Eine dritte «Dallas»-Staffel ist also nicht ausgeschlossen, doch dass die Serie nochmal einen ähnlichen Kultstatus wie damals erreicht, darf in der Tat bezweifelt werden.

Übrigens: RTL schiebt die zweite Staffel direkt hinterher und sendet diese direkt im Anschluss an Staffel eins. Die erste Folge der zweiten Runde geht somit am 2. April um 22:15 Uhr auf Sendung.

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