Wirtschaft

Bertelsmann will sich von RTL-Group-Anteilen trennen

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Das eingenommene Geld soll in Wachstumsgeschäfte investiert werden. Man beteuert aber, die Mehrheit an der RTL Group behalten zu wollen.

Seit Monaten sucht der Bertelsmann-Konzern nach Finanzierungsmöglichkeiten für die eigenen Wachstumspläne. Noch im September sagte Vorstandschef Thomas Rabe der "FAZ": "Klar ist, dass wir zusätzliches Eigenkapital in Milliardenhöhe benötigen, um unsere Wachstumsstrategie umzusetzen." Wo dieses zusätzliche Eigenkapital herkommt, war bislang unklar. Nun meldet der Konzern per Pressemitteilung: Ein Anteilsverkauf der RTL Group soll das benötigte Geld fließen lassen.

92,3 Prozent hält Bertelsmann derzeit an Europas größtem Unterhaltungskonzern. Nach aktuellen Planungen soll dieser Anteil auf rund 75 Prozent heruntergeschraubt werden. Man betont, einen "klaren Führungsanspruch" im Unternehmen aufrechterhalten zu wollen, da "Bertelsmann von der langfristigen Attraktivität des Fernseh- und TV-Produktionsgeschäfts überzeugt ist."

Der Aufsichtsrat hat einem möglichen Anteilsverkauf bereits zugestimmt, eine finale Entscheidung des Vorstands über die Veräußerungen gibt es aber noch nicht. Die potenziellen Erlöse will man flexibel einsetzen, wie Vorstandschef Rabe erklärt: "Falls es zu einem Anteilsverkauf kommt, sollen die Mittel zur Umsetzung der Konzernstrategie von Bertelsmann verwendet werden mit den vier strategischen Stoßrichtungen Stärkung des Kerngeschäfts, digitale Transformation, Auf- und Ausbau von Wachstumsplattformen und regionales Wachstum in aufstrebenden Märkten. Dadurch soll Bertelsmann in den nächsten Jahren wachstumsstärker, digitaler und internationaler werden."

Unterdessen hat der Bertelsmann-Konzern seine vorläufigen Geschäftszahlen für 2012 vorgelegt. Demnach wurde der Umsatz um fünf Prozent auf rund 16 Milliarden Euro gesteigert, der operative Gewinn lag mit 1,7 Milliarden auf dem Niveau des Vorjahres. Endgültige Zahlen werden am 26. März vorgelegt.

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