Quotencheck

«ZDFzoom»

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Am 11. Mai 2011 startete das ZDF sein neues Format: Wie schnitt «ZDFzoom» ab? Konnte man tatsächlich das angepeilte, junge Publikum erreichen?

Seit Mai diesen Jahres vereint das ZDF all seine Dokumentationen unter dem Namen «ZDF Zoom». Die Aufmachung des Formats soll vor allem das junge Publikum ansprechen, auch im Team selbst werden junge Menschen eingesetzt, um den Produktionen Frische zu verleihen. Im Vorfeld der Premiere setzte man sich das Ziel, im Durchschnitt einen Gesamtmarktanteil von 8,0 Prozent zu erreichen. Die Frage ist nun, ob «ZDFzoom» seinen eigenen Ansprüchen gerecht wurde und die selbst gesetzten Ziele nach den ersten acht ausgestrahlten Ausgaben erreichen konnte oder eben nicht.

Das Debüt, das unter dem Namen „Geheimakte Geronimo“ lief, wurde am 11. Mai 2011 ausgestrahlt. «ZDFzoom» behandelte mit dem Tod von Osama Bin Laden schon in der ersten Ausgabe ein sehr aktuelles Thema. 1,76 Millionen sahen zu, was einem Marktanteil von 9,2 Prozent entsprach. In der werberelevanten Zielgruppe schalteten 540.000 Menschen ein, hier kam ein Marktanteil von 6,7 Prozent zustande. Mit der ersten Folge seiner neuen Reihe lag das ZDF also in der Zielgruppe der 14-49-Jährigen über dem Senderschnitt, beim Gesamtpublikum dagegen jedoch recht deutlich darunter.

Folge 2 wurde eine Woche später, am 18. Mai 2011, ausgestrahlt. Sowohl Reichweite, als auch Marktanteil gingen im Vergleich zur Vorwoche zurück. Insgesamt 1,56 Millionen sahen „Tatort Urlaubsparadies“, dies entsprach 8,3 Prozent. In dieser Woche verfehlte man nun auch in der werberelevanten Zielgruppe den Senderschnitt, 400.000 Zuseher und ein Marktanteil von 5,3 Prozent standen zu Buche.

Blickt man auf die Zuschauerzahlen, erlebte «ZDFzoom» seinen Höhepunkt mit der dritten Ausgabe vom 25. Mai 2011. Gut eine Woche vor der Verkündung des Urteils im Prozess gegen TV-Moderator Jörg Kachelmann, strahlte man „Der Fall Kachelmann und die gelenkte Wahrheit“ aus. Das Interesse an dem Prozess führte zu deutlich mehr Zuschauern als in der Vorwoche: Insgesamt schauten 1,84 Millionen zu, was zu einem Marktanteil von 9,5 Prozent führte. Die Zahl der Jungen stieg zwar im Gegensatz zur Vorwoche an, ein Höchststand wurde in der Zielgruppe allerdings nicht erreicht: Diese Folge sahen 470.000 14- bis 49-Jährige (5,6 Prozent Marktanteil).

Nach dem Hoch folgte sogleich ein Tief: Die Zahl aller Zuschauer in der Folgewoche fiel regelrecht zusammen: Nur noch 1,12 Millionen Menschen, also 720.000 weniger als in der Vorwoche sahen die Ausgabe von «ZDFzoom» vom 01. Juni 2011. Wohlmöglich waren die Zuschauer von der in den Medien reihenweise thematisierten Atomkraft schlichtweg übersättigt. 5,5 Prozent Marktanteil standen nur noch zu Buche, auch hier ist ein hoher Rückgang von 4,0 Prozent zu verzeichnen, mit dieser Folge lag man sehr weit unter Senderschnitt. Bei den Jungen fiel der Marktanteil erstmals unter Fünf-Prozent auf 4,4 Prozent.

Folge 5 mit dem Titel „Deutscher Giftschrott für Ghana“ wurde nicht wie die anderen Ausgaben um 22:45 Uhr ausgestrahlt, sondern erst eine halbe Stunde später, also um 23:15 Uhr. Der spätere Start ließ die Marktanteile deutlich steigen: Mit dieser Folge konnte «ZDFzoom» zum ersten und bisher einzigen Mal einen zweistelligen Marktanteil beim Gesamtpublikum erreichen, exakt 10,0 Prozent wurden verzeichnet. Die Reichweite stieg allerdings nur spärlich, insgesamt schauten 1,30 Millionen zu, in der Zielgruppe waren sogar weniger Zuschauer als bei der vorherigen Ausgabe dabei, jedoch stieg der Marktanteil mit 6,3 Prozent wieder in den grünen Bereich.

Obwohl in der Woche danach «ZDFzoom» auf seinem üblichen Sendeplatz zu sehen war, stieg die Reichweite gegenüber der Vorwoche nur wenig an: Insgesamt 1,32 Millionen Menschen sahen „Hilfe, ich bin nackt!“. Die Dokumentation, die sich mit Datenschutz beschäftigte, konnte der früheren Ausstrahlungszeit wegen auch den Marktanteil der vorherigen Woche nicht wiederholen und erreichte lediglich 7,0 Prozent, deutlich unter Senderschnitt. Auch die Zahlen in der Zielgruppe verschlechterten sich: Nur 460.000 sahen zu, der Marktanteil lag knapp unter Senderschnitt bei 5,7 Prozent.

„Das Recht des Stärkeren“, so der Titel der siebten Ausgabe von «ZDFzoom», erreichte insgesamt 1,69 Millionen Menschen und einen Marktanteil von 8,7 Prozent, während in der werberelevanten Zielgruppe 580.000 Menschen zusahen, was 6,9 Prozente machte. Die bislang letzte Ausgabe vom vergangenen Mittwoch erreichte 1,54 Millionen insgesamt (Marktanteil: 8,1 Prozent) und 510.000 in der Zielgruppe (Marktanteil 6,1 Prozent).

Mit seinen Quoten überzeugte «ZDFzoom» bisher also nicht. Im Durchschnitt sahen die ersten acht Ausgaben 1,52 Millionen Fernsehzuschauer. Der durchschnittliche Marktanteil beim Gesamtpublikum lag bei 8,2 Prozent. Hier erfüllte das Format zwar die von seinen Machern gesteckten Ziele, jedoch sollte trotzdem nicht vergessen werden, dass der Senderschnitt damit ganz deutlich verfehlt wurde. Nur ein einziges Mal gab es einen zweistelligen Marktanteil beim Gesamtpublikum. Daneben gab es aber auch deftige Ausrutscher nach unten, wie zum Beispiel miserable 5,5 Prozent Marktanteil in der Ausgabe vom 01. Juni. Auch in der Zielgruppe verfehlte man den Senderschnitt, wenn auch nur knapp. Im Durchschnitt schalteten 470.000 14-, bis 49-Jährige ein, was einem Marktanteil von 5,9 Prozent entspricht. «ZDFzoom» hat also noch ganz viel Luft nach oben, denn mit seinen bisherigen Quoten liegt es im unterdurchschnittlichen Bereich.

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