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«Marienhof»

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Auch im Jahr 2011 setzte sich der deutliche Abwärtstrend fort. Selbst beim jungen Publikum fiel man unter den Senderschnitt.

Auch im Jahr 2011 setzte sich der deutliche Abwärtstrend fort. Selbst beim jungen Publikum fiel man unter den Senderschnitt.

In diesen Tagen geht eine kleine Ära im deutschen Fernsehen zu Ende, denn die Produktion von «Marienhof» wird eingestellt. Fast 19 Jahre lang hielt sich die tägliche Serie im Programm des Ersten Deutschen Fernsehens und war vor allem für viele junge Menschen ein Grund, den Sender werktags um 18:25 Uhr zu konsultieren. Doch nachdem die Einschaltquoten bereits in den vergangenen Jahren immer stärker bergab gingen, war es nur noch eine Frage der Zeit, bis die Sendung eingestampft wird. Nach 4053 Folgen kam es an diesem Mittwoch zum Serienende, was wohl nur noch wenige Menschen wirklich in Trauer versetzen dürfte. In diesem Jahr setzte das Format seinen Abwärtstrend nämlich erneut drastisch fort.

Erstmals ging die in Köln spielende Serie diesmal am Mittwoch, den 5. Januar auf Sendung, den Jahresauftakt sahen sich im Schnitt 2,01 Millionen Menschen an, womit 8,5 Prozent aller Zuschauer erreicht wurden. In der Gruppe der 14- bis 49-Jährigen kam der öffentlich-rechtliche Sender auf 0,50 Millionen Interessenten, woraus 6,1 Prozent resultierten. Mit der zweiten Folge wurde auch gleich die beste Reichweite im gesamten Jahr eingefahren, mit 2,28 Millionen generierte man 9,3 Prozent. Auch dieser Wert sollte in der Folge nicht mehr überschritten werden. Etwas anders sah es bei den Jüngeren aus, hier bedeuteten 6,5 Prozent bei 0,56 Millionen Zuschauern nur solide Werte. Am Freitag sahen immerhin 2,03 Millionen zu, dies bedeutete 8,7 und 6,9 Prozent in den beiden wichtigen Zuschauergruppen.

Während an den ersten drei Ausstrahlungstagen also stets mehr als zwei Millionen das Geschehen verfolgten, sollte diese Marke bis zum Ende der Sendung nie wieder überschritten werden. Bereits in der Folgewoche lagen die Zuschauerzahlen nur noch zwischen 1,98 und 1,95 Millionen, der Wochenmarktanteil fiel von 8,8 auf 8,6 Prozent. Völlig anders sah es kurioserweise bei den jüngeren Menschen aus, die kurzzeitig zur Sendung zurückkehrten. Am Donnerstag sahen 0,64 Millionen junge Mitbürger zu, womit wirklich gute 8,3 Prozent erzielt wurden. Hier kletterte der Durchschnittsanteil am Gesamtmarkt von 6,5 auf 7,6 Prozent. Die restlichen Januarausgaben fielen jedoch in beiden Zielgruppen deutlich ab, die letzte Ausgabe des Monats kam nur noch auf 1,78 Millionen Zuschauer und einen Marktanteil von 7,8 Prozent bei Allen sowie 5,8 Prozent bei den Jüngeren.

Auch im Februar sollte sich dieser Trend zunächst fortsetzen, mit der ersten Mittwochsfolge wurden beispielsweise nur noch 1,66 Millionen Bundesbürger begeistert, so wenige wie noch nie in diesem Jahr. Mit 7,5 Prozent war man inzwischen rund fünf Prozentpunkte vom Zielwert Senderschnitt entfernt. Zudem sah es auch bei den jungen Menschen, bei denen die Seifenoper stets überzeugen konnte, richtig schlecht aus. Nachdem am 1. Februar immerhin noch 6,5 Prozent gemessen wurden, lagen anschließend sieben Folgen unterhalb der Sechs-Prozentmarke. Immerhin in dieser Gruppe steigerte man sich jedoch am Monatsende etwas, sodass die letzte Februarwoche dank zweier Tage mit mehr als sieben Prozent durchschnittlich auf 6,3 Prozent gelangte.
Beim Gesamtpublikum war jedoch nach wie vor keinerlei Besserung zu erkennen, die erste Märzausgabe legte hingegen einen neuen Tiefstwert hin: Nur noch 1,41 Millionen waren dabei, dies bedeutete traurige 6,9 Prozent aller Fernsehenden. Bei den Jüngeren resultierten aus 0,37 Millionen ebenfalls ganz schwache 5,4 Prozent. Nur drei Tage später folgte jedoch auch die höchste Zuschauerzahl des gesamten Monats, mit 1,82 Millionen wurden trotzdem noch immer unbefriedigende 8,3 Prozent eingefahren. Nur die Jüngeren vermochten den Sender an diesem Tag glücklich zu machen, mit 0,55 Millionen und 7,7 Prozent legte man die mit deutlichem Abstand besten Zahlen des gesamten Monats hin. Davon abgesehen gab es aber auch hier wenig zu feiern, in der Wochenabrechnung standen also bestenfalls 8,2 Prozent beim Gesamtpublikum und 6,7 Prozent bei den Jüngeren zu Buche.
Von einigen Ausreißern nach oben oder unten abgesehen änderte sich dies auch in den letzten Sendewochen nicht mehr, einzig die Zuschauerzahlen gingen bei recht konstant bleibenden Marktanteilen deutlich nach unten. Besonders deutlich war dies in der Woche vor den Ostertagen zu sehen, die Folgen zwischen Montag und Donnerstag holten gerade einmal 1,20 Millionen Bundesbürger, kamen dabei aber auf 8,3 Prozent, was für diese Sendung eher gute Werte bedeutete. Etwas größer wurde das Interesse erst in den letzten Sendewochen, wo regelmäßig deutlich über acht Prozent aller zu dieser Zeit fernsehenden Einwohner zusahen. Die stärksten Marktanteile wurden am 9. Juni gemessen, der mit 1,41 Millionen Interessierten 9,1 Prozent beim Gesamtpublikum und 8,4 Prozent bei den Zuschauern zwischen 14 und 49 Jahren einfuhr. Der Wochenschnitt betrug hier 8,4 bzw. 6,7 Prozent.

Insgesamt kamen die 96 Folgen des Jahres 2011 auf eine durchschnittliche Zuschauerzahl in Höhe von 1,55 Millionen, die einen Marktanteil von 8,0 Prozent mit sich brachte. Gegen den Marktanteil des Ersten im TV-Jahr von 12,6 Prozent hatte die Soap damit nicht die geringste Chance, keine einzige Episode konnte einen zweistelligen Marktanteil einfahren. Bei den jungen Zuschauern resultierten aus 0,42 Millionen Menschen nur 6,3 Prozent, selbst hier lag die Sendung 0,3 Prozentpunkte unterhalb des ARD-Schnitts. Dabei war das junge Publikum immer das Steckenpferd vom «Marienhof». Bereits zwischen 2007 und 2010 verabschiedeten sich immer mehr Menschen von diesem Format, von 11,7 Prozent beim Gesamtpublikum ging es kontinuierlich bergauf auf nur noch 8,6 Prozent. Bei den 14- bis 49-Jährigen fiel man noch deutlicher, hier rutschte man von 11,2 auf 7,1 Prozent innerhalb von vier Jahren. Somit ist die Entscheidung des Senders, dem Verfall ein Ende zu setzen, absolut nachvollziehbar.

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