Quotencheck

«Danni Lowinski»

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Mit Annette Frier als «Danni Lowinski» hat Sat.1 einen neuen Serienstar gefunden.

Nach langer Zurückhaltung hat sich Sat.1 im Frühjahr endlich wieder getraut, deutsche Serien in der Primetime auszustrahlen. Inspiriert von den Erfolgen der RTL-Serien «Countdown», «Doctor's Diary» oder «Lasko - Die Faust Gottes» hat man sich dazu durchgerungen, die beiden Produktionen «Der letzte Bulle» und «Danni Lowinski» an einem Montagabend hintereinander zu zeigen. Mit beiden hat Sat.1 das Erfolgsrezept gefunden. Annette Frier holte von Anfang an Einschaltquoten über dem Senderschnitt. Nach zahlreichen Flops in der Vergangenheit konnte der Bällchensender wieder mit deutscher Fiktion überzeugen. Eine zweite Staffel der unkonventionellen Anwalts-Serie ist deswegen bereits beschlossene Sache.

Die Folgen der ersten Staffel wurden teilweise schon 2008 produziert und lagen dann eine ganze Zeit lang im Sat.1-Archiv. Zum Glück war das Haltbarkeitsdatum noch nicht abgelaufen, nach mehreren Verzögerungen des Starts erreichte «Danni Lowinski» zum Auftakt am 12. April 2010 um 21.15 Uhr 2,18 Millionen Zuschauer in der Zielgruppe. Damit konnte man sich in Unterföhring nicht nur über sehr gute 15,8 Prozent Marktanteil freuen - auch die Marktführerschaft sicherte man sich auf Anhieb an diesem Abend und konnte damit an der Doku «Vermisst» von RTL vorbei ziehen. Die Werte beim Gesamtpublikum sahen ebenfalls solide aus: 3,38 Millionen Menschen interessierten sich für den Serien-Neustart, dies entsprach einem Marktanteil von 10,4 Prozent bei allen Zuschauern ab drei Jahren.

Gebremst wurde die Euphorie allerdings erst einmal in Woche zwei. Da mussten nämlich beide Sat.1-Serien Federn lassen. Grund zur Sorge war dies zunächst nicht. Mit einem Marktanteil von 13,6 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen lief es immer noch gut. 1,76 Millionen Zuschauer schalteten ein - im Gegensatz zur Premieren-Woche fehlten rund eine halbe Millionen Bundesbürger. Die Verluste hielten sich demnach im verschmerzbaren Bereich. Nach dem tollen Start verlor man in der Zielgruppe zirka zwei Prozentpunkte. Doch die Serie zeigte schnell ihr Durchhaltevermögen und bewies spätestens in der dritten Woche ihr enormes Potenzial. Am 26. April 2010 war mit der Folge "Klassenkampf" ein äußerst guter Zielgruppen-Marktanteil von 16,1 Prozent drin - «Danni Lowinski» präsentierte damit erstmals einen neuen Bestwert. 2,08 Millionen junge Zuschauer entschieden sich für Annette Frier.

Recht konstant blieben die Einschaltquoten in den darauffolgenden drei Wochen. In der Zeit kam man zwar auf keinen neuen Rekordwert, der Marktanteil bewegte sich aber weder nach unten, noch sonderlich nach oben. Hintereinander weg war die 1 Euro-Anwaltskanzlei von «Danni Lowinski» eine sichere Bank. Am 3. Mai verbuchte eine neue Folge des Formats 15,1 Prozent Marktanteil in der werberelevanten Zielgruppe. Es folgten Marktanteile von 15,6 bzw. 15,7 Prozent. Von den stabilen Quoten war auch Sat.1 angetan und gab am 19. Mai, nach sechs ausgestrahlten Folgen, bekannt, die beiden neuen Serien-Hits «Der letzte Bulle» und «Danni Lowinski» um eine zweite Staffel zu verlängern.
Verluste musste man am 31. Mai dieses Jahres hinnehmen. Wegen des «Wer wird Millionär?»-Prominenten-Specials bei der Konkurrenz aus Köln lief es nicht ganz so geschmiert wie in den Vorwochen. 1,81 Millionen Zuschauer verhalfen Sat.1 zu genau 14 Prozent Marktanteil. Insgesamt lief es mit 2,88 Millionen Zuschauern auch schwächer als man es gewohnt war. Dazu muss ganz klar gesagt werden: Mit Günther Jauch war ein starken Gegner im Konkurrenz-Programm. Dass die Werte also nicht erheblich gefallen sind, konnte man durchaus als positiv ansehen. Aufgrund der Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika wurde am 7. Juni 2010 die vorerst letzte Folge von «Danni Lowinski» ins Rennen geschickt, für mehrere Wochen ließ man die Serie danach pausieren. Selbst die erfolgsverwöhnten Sat.1-Serien hätten gegen die WM nicht viel ausrichten können. In der Zielgruppe verabschiedete sich Danni mit einem neuen Allzeit-Rekord, der bis zum Schluss gehalten wurde. 17,6 Prozent Marktanteil wollten die Serie noch einmal genießen. Mit 2,15 Millionen werberelevanten Zuschauern sah es ebenfalls Bestens aus.

Selbst die kleine Verschnaufpause schadete Lowinski nicht. Sie dominierte weiterhin den Sat.1-Abend und meldete sich am 05. Juli 2010 mit 16,8 Prozent Marktanteil eindrucksvoll zurück. Damit fuhr man den zweitbesten Wert seit Serien-Start ein. Des Weiteren sicherte sich die TV-Station ein weiteres Mal den Tagessieg. Das Comeback war also von allen Seiten gelungen und alle schlimme Befürchtungen, die WM-Pause hätte der Serie vielleicht geschadet, hatten sich in Luft aufgelöst. Kaum war Sat.1 erneut im siebten Himmel, so verließen den Bällchensender die Glücksgefühle wieder kurze Zeit darauf. Am 12. Juli 2010 wurde ein neuer Rekord aufgestellt - allerdings nicht in dem Bereich, wo Sat.1 ihn gerne haben wollte. 13,3 Prozent Marktanteil stellten das Staffel-Tief dar. Schuld daran war wohl das «Bauer sucht Frau»-Spezial bei RTL im Gegenprogramm.

Kurz vor dem Staffel-Finale war dann sichtbar ein wenig die Luft raus. Eine Woche nach dem Negativ-Rekord konnte sich der Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen nur geringfügig verbessern. 13,9 Prozent waren die Folge. Dass «Danni Lowinski» auf dem Weg der Besserung ist, und einige Zuschauer wieder hinzugewinnen konnte, wurde in der vorletzten Folge am 26. Juli 2010 unter Beweis gestellt. Mit 14,8 Prozent in der Zielgruppe und 3,09 Millionen Zusehern ab drei Jahren konnte Sat.1 wieder etwas zufriedener gestimmt sein und erreichte das Level der Anfangs-Wochen. Obwohl zu Beginn des Serien-Montags meistens «Danni Lowinski» das quotentechnisch stärkere Glied war, musste man sich am 2. August 2010 ausgerechnet mit der letzten Folge von Hennig Baum in «Der letzte Bulle» geschlagen geben. Bei den Umworbenen verfolgten 1,79 Millionen Zuschauer die letzte Folge, daraus ergab sich ein Marktanteil von 14,7 Prozent. Zum Abschluss hat die Serie sich also wieder gefangen und das Level erreicht, was im Verlauf der Wochen mehrmals beobachtet wurden konnte.

Mit der Performance von «Danni Lowinski» kann Sat.1 voll und ganz zufrieden sein. Im Durschnitt holte die Produktion 15 Prozent Marktanteil in der wichtigen Zielgruppe - das liegt klar über dem Senderschnitt. Nicht nur die Quoten stimmen, auch Kritiker zeigen sich angetan von der Serie. Gelobt wurde sie unter anderem wegen des hervorragenden Ensembles. Außerdem gewann Hauptdarstellerin Annette Frier den 22. Bayerischen Fernsehpreis als "Beste Schauspielerin in einer Serie oder Reihe". In der gleichen Kategorie sahnte das Ex-«Wochenshow»-Mitglied einen Quotenmeter.de-Fernsehpreis ab. Es läuft also alles rund und demnach auch so, wie es sich die Verantwortlichen vorgestellt haben.

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