Hingeschaut

Was «Skins» anderen Teenserien voraus hat

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Seit einigen Wochen zeigt der FOX Channel die britische Jugendserie «Skins» - ein gewagtes Projekt, vor allem in Deutschland.

Teen-Soaps gibt es viele, angefangen vom inzwischen fast schon legendären «O.C. California» bis hin zu neueren Formaten wie «Gossip Girl» oder dem in diesem Jahr neu gestarteten «Melrose Place». Zumeist sind diese Serien ähnlich aufgebaut – die Probleme gleichen sich und die Jugendlichen verhalten sich recht ähnlich. Oberflächlich betrachtet sind all diese US-Serien also beliebig austauschbar.

Das britische Format «Skins» ist da schon ganz anders. Von E4 in Auftrag gegeben, weicht es deutlich vom Einheitsbrei ab, erzählt schnell, stringent und mit einer unglaublichen Intensität. In der Clique dreht sich vieles um Tony, ein Frauenheld aus einfacher Familie, mit Problemen wie Du und Ich sie vielleicht hatten. Strenger Vater, eine liebende Mutter, manchmal nervende Freunde. Bei ihm laufen alle Fäden zusammen, man sieht ihn gerne mit dem Handy telefonierend durch die Landschaft laufen. Er organisiert die Partys, zu denen seine Freunde gehen – besonders beliebt sind feine Villen von reichen Mädels, die dann gerne auch einmal auseinander genommen werden.

Tony kümmert sich aber auch um Sid, der immer noch Jungfrau ist und so etwas wie die gute Seele der Clique darstellt – ein Thema, das es freilich auch in anderen Soaps gibt. Es wird aber nicht so krass angesprochen wie in «Skins». Wie Sid am besten zum Vögeln gebracht werden kann, wird sehr deutlich besprochen – das schmeckt sicherlich nicht jedem Zuschauer. Deshalb ist «Skins» sicherlich nur etwas für wenig zimperliche und junge Menschen, die nicht immer ganz genau hinsehen.

Dass in dem Format massenweise Haschisch konsumiert und auch verkauft wird, ist ebenso ein Punkt für die Massenuntauglichkeit wie auch der sehr freizügige Umgang mit dem Thema Sex. Auf ProSieben oder anderen großen Kanälen wird «Skins» also nie zu sehen sein und auch die amerikanische Variante, die kürzlich bestellt wurde, dürfte wohl etwas konservativer ausfallen. «Skins» braucht diese extreme Art aber - «Skins» lebt davon und wird genau deshalb von den Zuschauern geliebt.

Aber auch diese Serie schafft es eigentlich nicht das Leben einer normalen Clique abzubilden. An den Stellen, an denen «O.C. California» nur das besprochen hat, was es in anderen Soaps schon etliche Male zu sehen gab, wird «Skins» zu extrem. Das Leben besteht nun einmal nicht nur aus coolen Sprüchen, Party, Alkohol, Sex und Drogen. Dennoch liefert die britische Serie, die im Mutterland schon in der dritten Staffel läuft, genügend Stoff für gute Fernsehunterhaltung.

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