Die Kritiker

«Gonger - Das Böse vergisst nie»

von
Story
Der seit seinem achten Lebensjahr verwaiste Phillip kehrt nach Jahrzehnten in sein Heimatdorf zurück, um die geerbte Villa seines Opas zu verkaufen. Doch nach Phillips Ankunft mehren sich merkwürdige Vorkommnisse - und es gibt die ersten Toten. Steckt ein "Gonger" dahinter? Der Legende nach kehrt ein im Watt ermordeter Mensch nach zwei Generationen als "Gonger" zurück, um die Enkel seiner Mörder heimzusuchen. Kann Phillip mit seinen Jugendfreunden den Fluch besiegen?

Darsteller
Sebastian Ströbel («Fleisch», «Arme Millionäre») ist Phillip Hansen
Teresa Weißbach («Mein Herz in Chile», «Schiller») ist Helma
Daniel Zillmann («Deadline», «Machen wir's auf Finnisch») ist Martin
Hannes Wegener («Der Baader Meinhof Komplex», «Alter vor Schönheit») ist Pelle
Manuel Cortez («Mein Freund aus Faro», «Küsse à la carte») ist Eike
Dario Stankewitz («Gegen jedes Risiko») ist Eric
Hildegard Schroedter («Polizeiruf 110», «Der Vorleser») ist Inken
Bela B. Felsenheimer («Die drei Räuber», «Kingz») ist Kommissar Petersen

Kritik
Nach all den Massen an uninspirierten Teenie-Kömodien und Beziehungsgeschichten die ProSieben seinen Zuschauern gefühlt am laufenden Band präsentierte, wagt sich der Sender mit dem Film «Gonger - Das Böse vergisst nie» auf bisher noch unbetretenes Terrain im selbstproduzierten Genre. Nimmt man allerdings die bisherigen Eigenproduktionen als ungefähren Maßstab, darf man auch von der neuesten Geschichte nicht wirklich viel erwarten.

Doch weit gefehlt. Der Mix aus Mystery und Horror weiß durchaus zu gefallen. Zwar nimmt er sich selbst nicht ganz so ernst – was auch gut ist –, kupfert munter bei Genrevertretern wie «The Ring» und «Dark Water» ab und hinterlässt augenzwinkernde Verneigungen, wie den Klingelton vom Carpenter-Klassiker «Halloween». Dennoch hat es der Zuschauer aber fast über die gesamte Sendezeit mit einer unterhaltsamen, spannenden und auch gruseligen Produktion zu tun.

Als Hintergrund für den Film diente dem Regisseur Christian Theede eine alte Sylter-Sage, nach der ein einst Ertrunkener nach mehreren Generationen zurückkehrt, um sich an den Lebenden für seinen Tod zu rächen. Und so geschieht es auch in der Verfilmung «Gonger». Hier kehrt der junge Phillip Hansen in sein Heimatdorf zurück und löst mit seiner Rückkehr den Gonger-Fluch aus. Er stellt seine alte Freundesclique vor eine harte Probe. Denn die Großeltern der fünf hegen noch ein gut gehütetes Geheimnis. Von dort an geht es dann in klassischer Horrormanier nach dem „Zehn kleine Negerlein“-Prinzip weiter. Niemand ist wirklich sicher und das Geheimnis noch gut gehütet.

Die Stärken des Films liegen dabei vor allem in der sehr guten Bildsprache, die ausgefallenen Drehorte versprühen förmlich den gewünschten Grusel-Effekt. Die aufwendigen Sets tun ihr übriges, um diesen Eindruck noch zu unterstreichen. Vieles geht aber auch auf das überzeugende Spiel des Schauspieler-Ensembles zurück. Es macht einfach Spaß den noch nahezu unverbrauchten Gesichtern der Protagonisten zuzuschauen und sich von ihrem Spiel in die manchmal auch vorhersehbare Geschichte hineinziehen zu lassen. Ein Manko bleibt allerdings die Besetzung des Kommissar Petersen mit dem „Die Ärzte“-Drummer Bela B. Felsenheimer. Wenn der Regisseur schon eine so kuriose Besetzung für diese Rolle wählt, dann möchte man als Zuschauer aber auch viel mehr davon sehen, als die paar kurzen Szenen.

Abstriche in der B-Note erhält der Mystery-Film deshalb, weil der letztendliche Schluss wenig Überraschendes enthält und die Konstruktion dieses Endes scheinbar einzig und allein dazu diente, einen Cliffhanger für den nächsten Film zu schaffen. Eigentlich Schade.

Auf die gesamte Dauer gesehen ist der Film aber durchaus zu empfehlen und sehr unterhaltsam. Genrefans werden auf jeden Fall ihren Spaß haben und auch für die anderen Zuschauer ist für Spannung bis kurz vor Schluss gesorgt.

ProSieben zeigt die Mystery-Produktion «Gonger - Das Böse vergisst nie» am 05. Januar 2009 um 20:15 Uhr.

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