Person der Woche

Die Ärzte lassens krachen

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Sehr deutliche Worte fand die beste Band der Welt in dieser Woche gegenüber einer Privatradiostation.

Im Mediengeschäft ist es ja nicht immer so, dass ein jeder genau das sagt, was er denkt. Manchmal könnte man der Meinung sein, dass dies inzwischen eher fast schon eine Seltenheit ist. Umso angenehmer ist es, wenn eine Gruppierung dann doch einmal ohne Rücksicht auf eventuelle Verluste Äußerungen tätigt. So geschehen in dieser Woche bei der Band „Die Ärzte“, die gegenüber Quotenmeter.de Kritik am bayerischen Radiosender Antenne Bayern äußerten.

Und darum ging es: Die Station spielt derzeit den Hit „Lasse redn“ in der A-Rotation. Das heißt: Etwa fünf bis sechsmal täglich ist das Lied im Programm des Senders zu hören. Oftmals aber eben nur in einer speziellen Antenne Bayern-Version, in der die besonders prägnanten Textzeilen fehlen. Besonders prägant sind die letzten Zeilen des Songs: „Die meisten Leute haben ihre Bildung aus der Bild. Und die besteht bekanntlich – wer wüsste das nicht – aus Angst, Hass, Titten und dem Wetterbericht“. Für die Band eine Unglaublichkeit. „Die Entfernung dieser Kernzeilen des Textes sieht die Band als eine Sinn entstellende Verstümmelung des Songs an“, ließ sie über ihr Management mitteilen.



Doch weder die Aussage noch das Wort „Titten“ wären schuld an der Kürzung, versuchte Antenne Bayern-Chefin Weber klarzumachen. Im ausführlichen Quotenmeter.de-Gespräch erklärte sie, dass unterschiedliche Versionen eines Songs absolut üblich seien. „Es geht darum, dass es weder der Musikplanung noch den Moderatoren und Moderatorinnen immer gelingt, die Stunde auf die Sekunde genau perfekt zu planen oder auszufüllen. Wir legen höchsten Wert darauf, dass unsere Nachrichten möglichst immer zur vollen und halben Stunde zuverlässig im Programm zu hören sind, andererseits wollen wir nicht, dass die Songs der Künstler abrupt abreißen oder brutal ausgeblendet werden oder der Moderator die Stunde mit neutralen Musikbetten auffüllt. Deshalb gibt es verschiedene Versionen eines Songs“, so Valerie Weber. Natürlich laufe auch der vollständige Song im Programm. Das stimmt – auffallend ist aber, dass die komplette Version zu einem überwiegenden Teil nur abends oder nachts im Programm ist. Ein Schelm, wer da an ein System denkt.

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