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VOX und kabel eins wollen auf Quizshows verzichten

von  |  Quelle: medienforum.nrw
Dokusoaps und Kochshows werden bei beiden Sendern auch weiterhin ein fester Bestandteil bleiben. Vermisst wird allerdings häufig die Qualität bei Formaten dieser Art.

Logo: VOXDer «Power of 10»-Flop wirkt bei VOX ganz offensichtlich noch nach und hat den Mut zu mehr Risiko in diesem Bereich deutlich eingedämmt. "Auf Quiz- und Gameshows können wir in den nächsten beiden Jahren wohl verzichten." Das ist das ernüchternde Fazit von René Carl, Leiter Programmstrategie bei kabel eins und VOX-Geschäftsführer Kai Sturm beim diesjährigen "medienforum.nrw".

Sturm machte den Produzenten unterdessen Mut: "Unser Hunger nach fiktionalen Formaten ist ungebrochen", erklärte er. Noch 2004 hätte dieses Genre nur ein Drittel des Programms bei dem Kölner Privatsender ausgemacht, im vergangenen Jahr seien es bereits 55 Prozent gewesen. Mit zahlreichen Kochshows und Dokusoaps konnte VOX zuletzt zwar nach wie vor Erfolge feiern - ganz so groß wie einst ist das Interesse hier aber inzwischen auch nicht mehr.




Gleiches gilt für die Kollegen von kabel eins, die allerdings auch weiterhin an Eigenproduktionen festhalten wollen. Mit etwa siebzig Prozent Programmanteil spiele der fiktionale Bereich bei kabel eins nach wie vor die Hauptrolle. "Das wird auch so bleiben", bekräftigte Carl auf dem "medienforum.nrw". "Allerdings haben wir genügend Flächen, um Infoprogramme auszustrahlen." Vor allem in der hart umkämpften Access-Primetime, dem Übergang vom Vorabend- zum Hauptabendprogramm, setze kabel eins zunehmend auf non-fiktionale Formate.

"Mit «Das Fast Food-Duell» und «Achtung Kontrolle!» haben wir hier einen ersten Schritt in die richtige Richtung getan", so Carl, der zugleich auf die Erfolge der Auswanderer-Reihe «Mein neues Leben» verweist. Dass es kleinere Produzenten durch die Gründung der hauseigenen Firma Red Seven nun schwerer haben werden, glaubt Carl unterdessen nicht. Man sei auch weiterhin auf Unterstützung von außen angewiesen. "Es ist gar nicht möglich, den gesamten Programmbedarf von ProSiebenSat.1 im Alleingang zu produzieren", gab Carl zu bedenken.

VOX-Chefredakteur Kai Sturm sieht das Problem jedoch woanders: "Es geht hierbei nicht um die Größe der Firma, sondern um die Qualität der Geschichten." Und weiter: "Ich habe viele Doku-Soaps gesehen, die nur de-skriptiv waren und kein Innenleben der Akteure abgebildet haben." Wenn man mehr als sechs oder sieben Prozent Marktanteil erreichen wolle, müsse man massenkompatible Programme bieten, so Sturm. Dazu zählten eben auch Formate wie das mit dem RTL-Schuldnerberater Peter Zwegat oder mit der «Super Nanny», auch wenn diese allgemein als wenig anspruchsvoll erachtet würden. "Man kann sich nicht waschen, ohne sich den Pelz nass zu machen", kommentierte der Chefredakteur. "Das lernen wir auch gerade bei Vox."

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