Die Kritiker

«Threat Matrix»

von
Story:
Jeden Morgen erhält der Präsident der Vereinigten Staaten einen streng geheimen Bericht, der die aktuellen Bedrohungen gegen die USA auflistet. Es handelt sich hierbei um hochsensible Geheimdienstinformationen über mögliche Bombenanschläge, Entführungen oder andere terroristische Bedrohungen. Dieser Bericht wird als „Threat Matrix“ bezeichnet und ist keine Erfindung Hollywoods, sondern bittere Realität. Nach Recherchen des Enthüllungsjournalisten Bob Woodward sind rund 99 Prozent der Gefahren, die die „Threat Matrix“ enthält, nicht relevant. Bleibt aber immer noch ein hochexplosives Prozent realer Bedrohung. Also genügend Stoff, um verheerende Katastrophen in den USA oder amerikanischen Einrichtungen im Ausland auszulösen.

Nach den Anschlägen des 11. September 2001 gründete das Ministerium der Homeland Security eine Spezialeinheit. Ihr Auftrag: Terroristische Aktivitäten rechtzeitig erkennen und verhindern. Ein Team dieser Einheit steht im Mittelpunkt der Serie «Threat Matrix – Alarmstufe Rot». Es besteht aus den besten Agenten, die FBI, CIA, NSA etc. zu bieten haben und wird angeführt von Special Agent John Kilmer.

Darsteller:
James Denton («Desperate Housewives») ist Agent John Kilmer
Kelly Rutherford («E-Ring») ist Special Agent Frankie Ellroy-Kilmer
Anthony Azizi («Welcome, Mrs. President») ist Mo Hassain
Mahershalalhashbaz Ali («4400 - Die Rückkehrer») ist Jelani Harper
Will Lyman («Welcome, Mrs. President») ist Colonel Roger Atkins

Kritik:
Für den Donnerstagabend holt Sat.1 nun also eine fünf Jahre alte US-Serie aus dem Archiv - «Threat Matrix», eine Krimiserie, die in den USA für kurze Zeit beim Fernsehsender ABC lief. Sie wurde entwickelt in den Monaten nach dem 11. September, als die Twin Tower in New York einstürzten und ganz Amerika in Furcht vor neuen Terroranschlägen lebte. Das ist der Serie deutlich anzumerken, denn sie kommt noch patriotischer daher als «24», «Alias» oder vergleichbare Produktionen.

Ohnehin: Rein thematisch gesehen ist «Threat Matrix» komplett identisch mit «24» - nur die Umsetzung ist anders, weil eben jede Bedrohung innerhalb von 41 Minuten abgewendet werden muss. Sat.1Zuschauer werden sich sicherlich auch an «E-Ring» oder «The Unit» erinnert fühlen, das Feeling bei diversen Außenszenen ist recht ähnlich. Deshalb ist die Entscheidung der Sat.1-Programmmacher, die neue Serie am Donnerstagabend zu zeigen, durchaus nachvollziehbar.

In den USA fiel die Serie den schwachen Quoten zum Opfer – mehr als 16 Episoden rund um Agent Kilmer wurden nicht produziert. Vermutlich lag das aber gar nicht an der Qualität des vorliegenden Produkts, sondern einfach daran, dass es zu dieser Zeit eben schon «Alias» und «24» gab – und diese beiden Serien das Thema Terrorismus erstklassig abdeckten. Am Pilotfilm gibt es nicht sonderlich viel auszusetzen, etliche Millionen mögen die Macher dafür zwar nicht ausgegeben haben, aber die Storyline und die Umsetzung stimmen größtenteils. Lediglich eine am Anschluss stattfindende Demo gegen einen Auftritt von G8-Politikern wirkt arg gestellt und unrealistisch.

Größter Schwachpunkt sind jedoch die Charaktere, die allesamt ein wenig blass wirken – nach den ersten 41 Minuten ist es nahezu unmöglich, Eigenheiten und Eigenschaften der einzelnen Protagonisten aufzuzählen. Kein allzu gutes Zeugnis für die Verfasser der Serie. Positiv zu erwähnen ist allerdings, dass man neben dem bereits erwähnten Patriotismus auch etwas hinter die Fassade des US-Geheimdienstes schaut und aufzeigt, dass nicht alles so ist, wie es von außen zu sein scheint. Gerade das Ende der ersten Episode ist deswegen lobenswert.

Alles in allem ist «Threat Matrix» eine nette Serie, der aber wohl kaum jemand sonderlich viele Tränen nachweint, wenn sie nun auch nach 16 Folgen wieder vom Bildschirm verschwindet.

Sat.1 zeigt «Threat Matrix» ab Donnerstag, den 22. Mai 2008, um 22.15 Uhr.

Kurz-URL: qmde.de/27351
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