Quotencheck

«Marco Schreyl»

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Nur mit den Corona-Specials wusste die RTL-Talkshow einigermaßen zu punkten, ansonsten wurden Werte über dem Senderschnitt vermisst.

RTL hat in diesem Jahr versucht, den nachmittäglichen Talk wiederzubeleben: Moderator Marco Schreyl ist dafür zum Kölner Privatsender zurückgekehrt. Inhalte der Sendung waren aber keine Krawall-Gespräche wie in früheren Talkshows der 90er, es wurden durchaus auch gesellschaftlich relevante Themen angepackt; zu Beginn der Corona-Krise war «Marco Schreyl» sogar mehrmals live on Air. Unterm Strich hat Schreyl dem RTL-Nachmittag jedoch nicht auf die Beine geholfen, von Anfang an waren nur Zahlen unter dem Senderschnitt möglich – zweistellige Quoten waren eine Seltenheit. Nach vier Monaten hat RTL «Marco Schreyl» daher wieder zu den Akten gelegt.

Der Auftakt lief am 10. Februar um 16 Uhr und hatte lediglich 8,0 Prozent Marktanteil bei den umworbenen 14- bis 49-Jährigen vorzuweisen, insgesamt haben 700.000 Menschen zugesehen. Zum Vergleich: Rund zwölf Prozent Marktanteil erzielte RTL im Schnitt in dieser Saison. Schon einen Tag später ging es auf 5,6 Prozent hinab, mit 7,0, 8,5 sowie 9,7 Prozent liefen die restlichen Ausgaben der Woche aber zumindest etwas besser. Der Wochenschnitt betrug magere 7,8 Prozent. Auf 8,3 Prozent besserte sich «Marco Schreyl» im Schnitt eine Woche darauf – am 19. Februar wurde auch erstmals die 10-Prozent-Marke geknackt, es standen 10,9 Prozent zu Buche. 630.000 Zuschauer ab drei Jahren waren im Mittel dabei.

Auf 600.000 Zuseher sackte die durchschnittliche Sehbeteiligung für «Marco Schreyl» in der nächsten Woche, 7,6 Prozent betrug der Mittelwert bei den Werberelevanten. In der ersten März-Woche steigerte sich der Talk auf durchschnittlich 8,8 Prozent in der Zielgruppe, von den Älteren sahen im Schnitt aber nur noch 590.000 Leute zu. 530.000 waren es in der Woche darauf, auf 6,9 Prozent rutschte die Zielgruppen-Quote.

Ab dem 16. März folgten für zwei Wochen lang die Corona-Sondersendungen, welche «Marco Schreyl» aus Quotensicht zwischenzeitlich neues Leben einhauchten. Bis zu 910.000 Menschen ab drei Jahren fanden sich somit am Nachmittag bei RTL ein, so viele Zuseher erreichte «Marco Schreyl» danach nicht mehr. Auf bis zu 13,0 Prozent Marktanteil ging es hoch – das war der beste Wert für das Format. Das letzte Corona-Special war am 27. März mit 5,5 Prozent und 550.000 Gesamt-Zuschauern dann aber weniger gefragt, die Quoten haben sich somit wieder auf dem ernüchternden Normal-Niveau eingependelt.

Von da an war die Luft endgültig raus für «Marco Schreyl». Ergebnisse im zweistelligen Bereich? Fehlanzeige. Stattdessen gab es neue Negativrekorde zu vermelden: Der traurige Tiefpunkt wurde am 19. Mai markiert, als die Quote bei den Umworbenen bloß noch 2,9 Prozent betrug. Nur 320.000 Zuschauer sahen an diesem Tag zu, 60.000 davon waren zwischen 14 und 49 Jahre alt. RTL-Konkurrent Sat.1 war zeitgleich mit seiner Scripted-Reality «Klinik am Südring» wesentlich besser dran und durfte sich über 10,5 Prozent Zielgruppen-Marktanteil freuen. Die niedrigste Gesamt-Zuschauerzahl verbuchte «Marco Schreyl» übrigens bereits einige Tage zuvor, nämlich am 8. Mai. Da lag die Reichweite bei mickrigen 290.000.

Auch wenn das bittere Zahlen für RTL waren: Oftmals haben die Marktanteile stark geschwankt, denn nur einen Tag nach dem besagten Allzeit-Tief mit 2,9 Prozent waren zum Beispiel wieder 8,1 Prozent möglich. Vom 30. März bis zum 12. Juni waren jedoch bereits 9,6 Prozent Marktanteil sowie 670.000 Zuschauer das Maximum – zu wenig für die Quoten-Ansprüche von RTL. Folgerichtig hat der Kölner Privatsender also die Notbremse gezogen und «Marco Schreyl» abgesetzt. Mehr als durchschnittlich 530.000 Zuschauer ab drei Jahren konnte «Marco Schreyl» bei RTL nicht ansprechen, 200.000 darunter waren 14- bis 49-Jährige. Unbefriedigende 4,3 respektive 6,8 Prozent Marktanteil zog das nach sich.

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