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Zverev krönt Tennissaison - wie viele schauten zu?

von   |  15 Kommentare

Klar sechsstellige Reichweiten für Sky am Sonntagabend. Außerdem: Handball-Chef mit Medienverträgen zufrieden, Handball-EM der Frauen wird gestreamt und die Premier League wird weiblich(er).

HBL-Geschäftsführer zeigt sich zufrieden mit Medienverträgen


Sporthighlights der kommenden Woche

  • Montag, 20.45 Uhr: Nations League, Deutschland - Niederlande (Das Erste)
  • Dienstag, 19.40 Uhr: Eishockey-Champions-League, EV Zug - EHC München (Sport1)
  • Samstag, ab 11.30 Uhr: Wintersport live, u.a. mit Nordische Kombination, Langlauf & Skispringen (Eurosport)
  • Samstag, 15.30 Uhr: Bundesliga, u.a. mit Bayern - Düsseldorf & Mainz - Dortmund (Sky)
  • Sonntag, 14 Uhr: Formel 1, Großer Preis von Abu Dhabi (RTL)
  • Sonntag, 15 Uhr: Basketball, Brose Bamberg - Science City Jena (Sport1)
  • Sonntag, 16.45 Uhr: Eishockey, Kölner Haie - EHC München (Sport1)
  • Sonntag, ab 18.55 Uhr: NFL, u.a. Philadelphia Eagles - New York Giants (ProSieben Maxx)
  • Der Quotenmeter.de-Exotentipp: Ab Montag, täglich - Curling-EM der Herren in Tallin (Eurosport)
In einem ausführlichen Interview stand kürzlich JBL-Geschäftsführer Frank Bohmann der „Handball World“ Rede und Antwort und gab so einige Einblicke in dessen Einschätzungen zur Performance der Handball-Bundesliga. Die von Fans und Beobachtern gern gestellte Frage, ob denn der deutsche Handball im Fernsehen wirklich zufriedenstellende Zahlen hervorbringe, bejahte Bohmann zum Beispiel klar. Der Funktionär sprach von Medienkontakten, die sich gegenüber dem vorigen Vertrag fast verzehnfacht hätten. Als Grund nennt er neben den Sky-Reichweitensteigerungen von knapp 30 Prozent auch die gestiegene Präsenz bei den Öffentlich-Rechtlichen. Das Erste überträgt immer mal wieder Spitzenspiele der HBL, allerdings genügen diese dort nur sehr selten den Ansprüchen, die der ARD-Sender eigentlich hat. Doch das scheint schon auszureichen.

In Sachen Vermarktung kam Bohmann darüber hinaus auf das Image der Handball-Bundesliga zu sprechen. Die Liga stehe seiner Ansicht nach für Bodenständigkeit, was sie der Fußball-Bundesliga voraushabe, die sich eher von der Gesellschaft wegbewege. In dieser Bodenständigkeit läge ein Verkaufsargument für Handball in Deutschland und von ihr soll die HBL auch digital profitieren. Ein weiteres großes Thema, das Bohmann besprach, handelte nämlich von der HBL auf Digital-Plattformen und in Sozialen Medien. Werbekunden würden beispielsweise heutzutage lieber Formate mit Handball-Spielern gestalten als weiter Geld in altmodische Werbeformen wie Bandenwerbung oder Bodenflächen zu investieren. Bohmann nimmt in den Sozialen Medien auch TV-Partner Sky in die Pflicht, das das Recht am bewegten Bild in den Sozialen Medien hält, aber dort noch nicht das „Home of Handball“ sei, das der Konzern seinen Abonnenten verspricht.

Einblicke gab Bohmann auch Handball-Traditionalisten. Neue Anwurfzeiten am Sonntag waren zuletzt Thema in der HBL und stießen vor allem Zuschauern in Göppingen und Gummersbach sauer auf. Die neuen Spielzeiten seien aber auf Wunsch der Vereine umgesetzt worden. Auch eine Verkleinerung der HBL stand zuletzt zur Diskussion, davon scheint die Liga aber Stand jetzt noch weit entfernt zu sein. Als „nicht mehrheitsfähig“ bezeichnete Bohmann eine eventuelle Verkleinerung zum jetzigen Zeitpunkt. Das klang aber so, als würde der Geschäftsführer selbst diese Entscheidung begrüßen.

Zverevs großer Erfolg


Inoffizieller Tennisweltmeister wird er nun genannt: Alexander, genannt Sascha, Zverev hat am Sonntagabend die ATP Finals in London gewonnen. Bei dem einwöchigen Turnier nehmen die acht Spieler teil, die im Laufe eines Jahres auf der Tour die meisten Punkte gesammelt haben. Zverev traf am Samstagnachmittag ab kurz nach 15 Uhr im Halbfinale der ATP Finals auf Roger Federer. Bei Sky verfolgten etwa 90.000 Menschen diese Partie. In der klassischen Zielgruppe wurden 0,6 Prozent Marktanteil generiert, bei den Zusehern ab drei Jahren 0,7 Prozent.

Das große Finale am Sonntag ab 19 Uhr sahen dann im Schnitt 150.000 Menschen. Sky kann mit diesen Werten sehr zufrieden. Den größten Tour-Erfolg seit 23 Jahren sahen 0,5 Prozent aller Zuschauer und 0,2 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen. In der Zielgruppe dürfte die Konkurrenz am Sonntagabend ein bisschen zu groß geworden sein. Mit Zverev, der erst 21 Jahre alt ist, nicht nur den aktuell großen Star der Tour, sondern auch die Zukunft des deutschen Herrentennis in einer Person im Programm zu haben, ist für Sky unglaublich wertvoll. Nachwievor steht die Bestätigung aus, dass der Sender die Wimbledon-Rechte langfristig verlängert hat (entsprechende Gerüchte direkt aus London sickerten vor über einem Monat durch). Und in den kommenden Monaten muss Sky auch die Weichen für die ATP Tour stellen. Der laufende Vertrag endet in einem Jahr. Ab 2020 sind die Rechte frei, inbegriffen sein wird dann auch ein neuer ATP Cup im Januar, der in Australien stattfindet und ein bisschen wie der Davis Cup funktioniert. Der Davis Cup im Tennis wird bekanntlich neu aufgestellt und ebenfalls nur noch als Event abgehalten. Da es für den ATP Cup aber Weltranglistenpunkte gibt, gehen nicht wenige davon aus, dass der Davis Cup deutlich an Popularität verlieren wird.

ATP erhält neuen Markenauftritt


In neuem Glanz erstrahlt die ATP (Association of Tennis Professionals). Derzeit finden die Finals des Verbands in London statt, was die ATP zum Anlass nahm, ihr neues Branding zu enthüllen. Dessen Ziel ist es im Wesentlichen, mit zahlreichen Maßnahmen und Innovationen die Aufmerksamkeit für die von der Vereinigung durchgeführten professionellen Turniere im Herrentennis zu steigern. So verschreibt sich die ATP neuerdings dem Motto „Love It All“, das sowohl im TV als auch auf digitalen Plattformen eingesetzt werden soll. „All“? Damit sind wohl die insgesamt 63 ATP-Turniere gemeint. Aufmerksamkeit erhalten derzeit bislang vorwiegend die Grand-Slam-Turniere, was die ATP schleunigst ändern will.


Sportdeutschland.tv zeigt Handball-EM der Frauen


Handball, die Zweite: sowohl live als auch on demand wird Sportdeutschland.tv offizieller Partner der diesjährigen Handball-EM der Frauen. Diese steigt zwischen dem 29. November und dem 16. Dezember in Frankreich und umfasst insgesamt 47 Spiele. Mindestens drei Mal wird die deutsche Auswahl zum Einsatz kommen. Am 1. Dezember bestreiten die deutschen Frauen ihren Turnierauftakt gegen Norwegen. Ab 15 Uhr können Interessenten dann bei Sportdeutschland.tv live dabei sein. Weitere Gruppengegner sind Rumänien (3. Dezember, 18 Uhr) und Tschechien (5. Dezember, 18 Uhr). Auch Sportdeutschland.tv entwickelte sich zuletzt immer mehr zur Heimat des Handballs. Eine abgeschlossene Kooperation mit Sky brachte Handball-Fans beispielsweise alle 380 Spiele der 2. Handball-Bundesliga zu Sportdeutschland.tv.

DAZN schielt auch auf die Bundesliga


Weiter hoch hinaus will DAZN. Seit dieser Saison überträgt der Sport-Streamer bereits Partien aus der UEFA Champions League und der Europa League. Im breiten Portfolio, das sonst unter anderem alle europäischen Top-Ligen im Fußball, die NBA, die NFL oder Kampfsport umfasst, fehlt im Grunde nur eins: die Bundesliga. In einem Interview mit „Sponsors“ legte Deutschland-Chef Thomas de Buhr nun freimütig offen, dass der Dienst auch sehr gerne das deutsche Fußball-Oberhaus im Angebot hätte. Bislang hält DAZN nur Rechte an Highlight-Zusammenfassungen. Der aktuelle Rechtevertrag läuft noch bis 2021. Um dann auch die Bundesliga zeigen zu können, müsste DAZN allerdings tief in die Tasche greifen. Der monatliche Abonnement-Preis von knapp 10 Euro, wäre dann wohl kaum haltbar. Obendrein würde es sich DAZN womöglich mit dem neuen Kooperationspartner Sky verscherzen, der wohl sehr gerne möglichst viele Exklusiv-Rechte behalten würde.

Premier League kriegt erstmals eine Chefin


Die erste Frau, die die Premier League leiten wird, heißt Susanna Dinnage. Anfang Januar 2019 wird die 51-jährige die Position des bisherigen Ligachefs Richard Scudamore übernehmen, der nach 19 Jahren im Amt ausscheidet. Dinnage kommt vom Sender Animal Planet, das zu Discovery zählt. Wir erinnern uns: Discovery und Sky, mit Abstand größter Geldgeber der Liga, waren sich jüngst nicht immer grün...

Zuvor hatten nur zwei andere Personen überhaupt die Premier League geleitet. „Mit der Unterstützung der Klubs und der Mitarbeiter freue ich mich darauf, den Erfolg der Premier League für viele Jahre fortzusetzen“, sagte Dinnage. Unter Scudamores Leitung hatte sich der Wert des nationalen TV-Vertrags von 670 Millionen Pfund (1999) auf 4,5 Milliarden Pfund erhöht.

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tommy.sträubchen
19.11.2018 12:19 Uhr 1
Sorry mein Kommentar steht drunter...:-) Ist irgend was falsch gelaufen
tommy.sträubchen
19.11.2018 12:24 Uhr 2
Wenn man in Deutschland mehr Interesse für Tennis erreichen will sollte man mehr Rechte ins Free TV verlagern. Bei den Damen haben wir mit Kerber(Nr.2 der Welt)und Görges auch Top Spielerinnen.Wenn ich das Programm von Sport 1 sehe...10%Fußball 10%Dart 5%Poker 75% Werbung und Reality Käse (achso und nach 23uhr Bett Sport) ist ja auch ne Art Sport.
Manuel Weis
19.11.2018 13:17 Uhr 3
Du vergisst, dass 3 von 4 Grand Slams großflächig im Free-TV laufen. Bei Eurosport.
HalbTV
19.11.2018 16:55 Uhr 4
Man kann mit Tennis in Deutschland keinen mehr hinter dem Ofen hervor locken. Sat1 hat es doch mal vor einigen Jahren wieder mal mit dem Fed-Cup versucht. Die Quote war doch fast schon unter der Erfassungsschwelle.



Daher schon verständlich, dass kein Sender in Deutschland sich um Rechte bemüht.
P-Joker
19.11.2018 18:14 Uhr 5


Nur damals hatte Deutschland keine Spieler der Qualität von Kerber, Görges oder Zverev.

Geschweige denn vom Farmat Graf, Becker oder Stich.



Inzwischen dürfte das allgemeine Interesse doch wieder etwas größer sein.
Johnny
19.11.2018 19:05 Uhr 6
Das Fed-Cup-Spiel war kurz nach Kerbers erstem Grand-Slam-Sieg.
TorianKel77
19.11.2018 19:47 Uhr 7
Ich muss ja sagen, dass ich mir lieber jedes beliebige Wald- und Wiesen Turnier der Tour anschauen würde, als den Fed Cup. Aber gut, mich muss man als Zuschauer auch nicht mehr gewinnen.



Im Programm ist Tennis wahrscheinlich einfach zu schwer planbar. Entweder es geht ratzfatz und du musst die Lücke füllen oder es zieht sich ewig und du verprellst den Zuschauer, wenn du in der entscheidenden Phase zu einer anderen Sendung wechseln musst.
tommy.sträubchen
19.11.2018 20:19 Uhr 8
Drei von Vier Grand Slams bei wie vielen Turnieren im Jahr? Und das Finale Wimbledon lief im ZDF (kurzfristig war ungeplant) sehr gut. Ich mein ja bloß....während Sport 1 kaum Sport zeigt könnte man ja mal 2/3 Turniere über tragen. Ich denke wenn der Zuschauer mal planen könnte, würden auch die Quoten besser werden...und nicht von heut auf morgen plötzlich mal was zeigen oder doch nicht. Ich seh da schon Potenzial.
Quotermain
20.11.2018 00:32 Uhr 9
@Tommy, ich sehe da kein !Potential!

Tennis war ein Modesport. Jetzt sind andere Sportarten attraktiver. Ich denke mal in 30 Jahren, wenn Darts, Football, NacktimUrwaltausgesetzt, Timbersports, Schweissbandwettrennen und alle Alternativsportarten durch sind..wird Tennis wieder gross.
tommy.sträubchen
20.11.2018 09:55 Uhr 10




....OK ich hoffe das Ausrufezeichen hinter ihrem/deinem ersten Satz bedeutet trotzdem,dass ich eine andere Meinung vertreten darf :-) obwohl ich ja dem Rest eigentlich sogar zustimme.Dann soll Schweißbandwettrennen erstmal seine 100.000Zuschauer und 2.5%Erfolgsmatktanteil im Frühprogramm holen und gehypt werden...:-) und die ehemals Modesportart Tennis 2050 ihr Comeback feiern.Ich glaube bloß das die Strategie der ATP/WTA Tennis wieder größer und bekannter zu machen so nicht funktionieren wird.
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