Soap-Check

Überflieger: «GZSZ» ist Soap-Gewinner des Jahres 2017

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Während sich zahlreiche Dailys ziemlich stabil hielten, gab es aber auch ein klaren Verlierer. Der kommt von RTL II und wird 2018 sicherlich versuchen die Verluste wieder wettzumachen.

Erneut waren es sieben tägliche Serien – die Anzahl der Dailys im deutschen Fernsehen blieb im Jahr 2017 somit konstant. Noch 2015 lag sie höher, damals hatte etwa Sat.1 einen kurzlebigen Versuch mit «Mila» unternommen. Für 2018 könnte wieder eine achte Serie hinzukommen. Sat.1 liebäugelte zuletzt mit einem weiteren Versuch nach den erfolgreichen Formaten «Verliebt in Berlin» und «Anna und die Liebe» eine Daily auszuprobieren. Wegen des langen Vorlaufs, der für ein solches Projekt nötig ist, könnte die Serie wohl aber erst im Herbst starten – wenn die Idee denn überhaupt konsequent verfolgt wird. Es gibt aber durchaus Gründe, die genau dafür sprechen. RTL etwa machte es 2017 vor. Nicht selten war Dauerbrenner «Gute Zeiten, schlechte Zeiten» das meistgesehene TV-Format eines Tages bei den 14- bis 49-Jährigen. Entsprechend wundert es auch nicht, dass die von UFA Serial Drama kommende Daily ihre Werte gegenüber dem Vorjahr nochmal ausgebaut hat.

«GZSZ» (RTL)

  • 2013: 3,25 Mio. / 20,3%
  • 2014: 2,91 Mio. / 17,8%
  • 2015: 2,66 Mio. / 16,9%
  • 2016: 2,84 Mio. / 18,2%
  • 2017: 2,74 Mio. / 19,1%
Zuschauer ab 3 / Quote 14-49
Schon 2016 gewann man 1,3 Prozentpunkte zu, landete in der Endabrechnung bei tollen 18,2 Prozent. In 2017 ging es nochmal nach oben. Der Jahresschnitt lag diesmal bei 19,1 Prozent und somit so hoch wie seit 2013 nicht mehr. Damals hatte die tägliche Serie noch mehr als 20 Prozent zum Einschalten bewegt. Zwischenzeitlich ging es für die Produktion sogar auf unter 17 Prozent hinab, die vergleichsweise schwachen Werte aus dem Jahr 2016 sind somit aber längst wieder ausgebügelt. Insgesamt sank die Reichweite übrigens ein bisschen – ein Zeichen dafür, dass «GZSZ» zuletzt ein jüngeres Publikum als zuvor ansprach. 2,7 Millionen Menschen insgesamt sahen das RTL-Aushängeschild im Jahr 2017.

«Unter Uns» (RTL)

  • 2013: 1,49 Mio. / 15,5%
  • 2014: 1,28 Mio. / 13,5%
  • 2015: 1,15 Mio. / 13,5%
  • 2016: 1,20 Mio. / 13,4%
  • 2017: 1,23 Mio. / 13,6%
Zuschauer ab 3 / Quote 14-49
Ähnliches gilt auf niedrigem Niveau auch für die Daily «Unter Uns», die weiterhin um 17.30 Uhr beheimatet ist. Diese hält sich seit Jahren sehr stabil. 2017 wurde minimal Boden gut gemacht. Nach zwei Mal 13,5 und einmal 13,4 Prozent als Jahresschnitt landeten die Geschichten rund um die Schillerallee nun bei 13,6 Prozent Marktanteil. Mit 1,23 Millionen Zuschauern im Schnitt gewann die UFA-Serie 2017 rund 0,03 Millionen Zuschauer gegenüber dem Jahr zuvor hinzu.

«Alles was zählt» (RTL)

  • 2013: 2,46 Mio. / 14,7%
  • 2014: 2,24 Mio. / 13,1%
  • 2015: 2,14 Mio. / 13,6%
  • 2016: 2,08 Mio. / 12,8%
  • 2017: 2,07 Mio. / 13,6%
Zuschauer ab 3 / Quote 14-49
Drittes RTL-Format im Bunde ist die Eislauf-Soap «Alles was zählt», die 2017 größeren strukturellen Änderungen unterworfen wurde. Unter anderem nahm Dr. Peter Süß, der langjährige Chefautor von «Sturm der Liebe» seine Tätigkeit in Köln auf. Nicht ohne Erfolg: Nach Verlusten von 0,8 Prozentpunkten im Jahr 2016 steigerten sich die Geschichten um die Steinkamps im Vorjahr wieder. 2017 wurde mit 13,6 Prozent abgeschlossen, 2,07 Millionen Menschen sahen die Dramaserie im Anschluss an «RTL Aktuell». Die Reichweite sank gegenüber 2016 somit ganz leicht um 0,01 Millionen.

«Köln 50667» (RTL II)

  • 2013: 0,89 Mio. / 11,5%
  • 2014: 0,71 Mio. / 9,7%
  • 2015: 0,67 Mio. / 9,2%
  • 2016: 0,58 Mio. / 7,8%
  • 2017: 0,56 Mio. / 7,8%
Zuschauer ab 3 / Quote 14-49
Unverändert steht «Köln 50667» da. Die Serie legte im Herbst zwar einen guten Schlussspurt mit vielen schönen Werten hin, bewegte sich aber im Jahresschnitt nicht nach oben. Erneut landete man bei 7,8 Prozent – 2015 war das Format noch auf 9,2 Prozent gekommen. Die Reichweiten der Serie sind zuletzt Stück für Stück gesunken. Werte von mehr als 800.000 Sehern pro Abend wie einst noch 2013 sind längst Historie. Mit rund 20.000 Zuschauern weniger pro Erstausstrahlung im TV ist das Format nun bei einem Seher-Schnitt von 0,56 Millionen angekommen.

«Berlin - Tag & Nacht» (RTL II)

  • 2013: 1,26 Mio. / 12,5%
  • 2014: 1,13 Mio. / 11,6%
  • 2015: 1,02 Mio. / 10,6%
  • 2016: 0,94 Mio. / 9,4%
  • 2017: 0,80 Mio. / 8,4%
Zuschauer ab 3 / Quote 14-49
Interessant ist in diesem Zusammenhang auch die Entwicklung von «Berlin – Tag & Nacht». Bisher lag die Soap in der Zuschauergunst immer klar ober dem Kölner Pendant. 2015 trennten beide Formate 1,4 Prozentpunkte, 2016 waren es 1,6 Prozent. Im Vorjahr zählten die Berliner WG-Geschichten aber zu den Verlierern. Die Serie gab einen Prozentpunkt ab und landete mit noch 8,4 Prozent bei den klassisch Umworbenen deutlich unterhalb der früheren Ergebnisse. Rund 140.000 Zuschauer ab drei Jahren gingen flöten, im Schnitt waren rund 800.000 Leute montags bis freitags ab 19 Uhr im TV dabei.

«Rote Rosen» (Das Erste)

  • 2014: 1,61 Mio. (17,1% - 14-49: 6,3%)
  • 2015: 1,57 Mio. (16,2% - 14-49: 6,7%)
  • 2016: 1,47 Mio. (14,7% - 14-49: 6,1%)
  • 2017: 1,49 Mio. (14,9% - 14-49: 5,4%)
Sehr zufrieden sein kann Das Erste mit seinen Serien. «Rote Rosen» ist eine absolut sichere Bank – und liefert fast schon kuriose Zahlen. Seit Jahren pendelt die durchschnittliche Zuschauerzahl bei grob eineinhalb Millionen Leuten ab drei Jahren, die werktags um 14.10 Uhr einschalten. 1,49 Millionen waren es 2017 im Schnitt. Damit wurden 14,9 Prozent Marktanteil insgesamt verbucht, ein leichtes Plus, das zumindest einen Teil der Verluste des Jahres 2016 wieder ausbügelt. Bei den Jungen gab man stärker nach: Ein Minus von 0,7 Prozentpunkten ist zu verkraften, die Produktion aus Lüneburg liegt nun also bei 5,4 Prozent.

«Sturm der Liebe» (Das Erste)

  • 2014: 2,07 Mio. (20,4% - 14-49: 8,2%)
  • 2015: 2,04 Mio. (19,4% - 14-49: 7,4%)
  • 2016: 1,92 Mio. (16,7% - 14-49: 7,2%)
  • 2017: 1,82 Mio. (15,6% - 14-49: 7,2%)
Besser schlägt sich «Sturm der Liebe» bei den 14- bis 49-Jährigen: Die Geschichten aus dem Fürstenhof, wo zur Zeit ein Mörder gejagt wird, kamen 2017 wie im Jahr zuvor auf 7,2 Prozent. Insgesamt aber gab die Serie um 15.10 Uhr nach. Auch wegen eines stärker werdenden «Bares für Rares» standen bei der Bavaria Fiction-Produktion noch 15,6 Prozent Marktanteil (-1,1%punkte) geschrieben. Rund 100.000 Zuschauer verlor die Serie.

Fazit: Während zahlreiche Soaps durch große Konstanz auffielen, gab es zwei Ausreißer: «Berlin – Tag & Nacht» gab – gemessen an seiner Größenordnung – am meisten ab, während «GZSZ» als absoluter Gewinner hervorgeht.

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