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Rund um «Bares für Rares»: Wie läuft es eigentlich für «Küchenschlacht» und «Rosenheim-Cops»?

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Oft ist von den großen Erfolgen der Lichter-Show die Rede, aber kann das ZDF auch davor und danach überzeugen? Im kleineren Rahmen durchaus, doch der Trödel bleibt das Herzstück des Nachmittags.

Wenn von den großen Erfolgen unserer Zeit in der Daytime die Rede ist, fallen angesichts zunehmender Tendenzen der privaten Selbstaufgabe fast immer zwei Namen: «Bares für Rares» im ZDF um 15:05 Uhr sowie die ARD-Quizshows um 18 Uhr, wobei hier «Wer weiß denn sowas?» noch etwas mehr Gigantismus vorzuweisen hat als «Gefragt - Gejagt», deutlich mehr als das «Quizduell» und sogar elementar mehr als das «Paarduell». Deutlich seltener im Fokus stehen «Die Küchenschlacht», mit dem die Mainzer nach wie vor den Slot um 14:15 Uhr bestücken, sowie Wiederholungen der «Rosenheim-Cops» um 16:15 Uhr. Aus diesem Grund widmen wir uns in dieser Woche einmal den etwas kleineren Lichtern am ZDF-Nachmittag, die stets im Schatten Lichters stehen.

Das Kochformat im Vorprogramm des täglichen Trödelwahnsinns kommt seit einiger Zeit relativ verlässlich auf etwa anderthalb Millionen Zuschauer, was im Normalfall mit etwa 13 bis 14 Prozent des Gesamtpublikums einhergeht. Das sind gar nicht mal so schlechte Werte, wenngleich diese fraglos geradezu mickrig gegenüber den meist weit über 20 Prozent liegenden Zahlen des anschließenden Angebots wirken. Bei weitem nicht so konstant präsentiert sich das Format beim jungen Publikum zwischen 14 und 49 Jahren, wo an guten Tagen schon mal starke Zahlen um die sieben Prozent erzielt werden - ja, erst am 4. Dezember war man mit 9,2 Prozent weitgehend unbemerkt von der ganz großen Öffentlichkeit sogar auf einen rekordverdächtigen Wert gelangt. Immer mal wieder fällt man allerdings auch auf miese Werte von nur rund vier Prozent zurück, zuletzt zwischen dem 6. und 8. Dezember sogar an drei aufeinander folgenden Tagen.

Im ZDF dürfte man mit der Schlagzeilenarmut rund um die Show allerdings ganz gut leben können, sobald man sich an die Zeit zurückerinnert, in der die bereits seit 2008 laufende tägliche Show letztmals im Fokus der Öffentlichkeit stand: Im Jahr 2015 etwa bis hinein ins Vorjahr war das Projekt massiv in den Seilen gelegen und es galt lediglich noch als eine Frage der Zeit, bis die Mainzer die Reißleine ob partiell durchgängig einstelliger Marktanteile bei zumeist nicht einmal mehr einer Million Zuschauer ziehen würden. Letztlich hielt man an diesem lange etablierten Teil des Nachmittags fest und wurde dafür auch belohnt - nicht im ganz großen Stil, aber eine kleine Erfolgsgeschichte ist die Revitalisierung der «Küchenschlacht» durchaus.

Als deutlich größere, wenn auch nicht gerade ambitionierteste Erfolgsgeschichte gehen indes die Wiederholungen der «Rosenheim-Cops» um 16:15 Uhr durch, in deren Zuge sich das ZDF schlichtweg am reichhaltigen Fundus der Vergangenheit des immerhin schon seit 15 Jahren laufenden Formats bedient. Das Publikum aber schert sich nicht groß drum, dass hier nur aufgewärmte Ware dargeboten wird und belohnt die Einfallslosigkeit regelmäßig mit tollen Marktanteilen von rund 20 Prozent bei nicht selten mehr als zweieinhalb Millionen Fernsehenden - am 10. November hatte man sogar knapp die Drei-Millionenmarke knacken können, am 29. November spektakuläre 22,5 Prozent des Gesamtmarktes mobilisiert. Hier also stehen die Cops den Trödel-Experten in kaum etwas nach.

Verhaltener fällt dagegen das Resümee in der Konsumentengruppe der 14- bis 49-Jährigen aus, wo sich die Ausstrahlung im Mittel bei unspektakulären rund sechs Prozent bewegt, wobei ähnlich wie bei der «Küchenschlacht» immer wieder mal positive wie negative Ausreißer zu vermerken sind. Insofern hängt die Fokussierung auf «Bares für Rares» am Nachmittag auch ein Stück weit damit zusammen, dass «Die Küchenschlacht» zwar für Solidität, nicht aber den großen Erfolg garantiert und die «Rosenheim-Cops» zwar beim Gesamtpublikum fast auf Augenhöhe mit dem größten Nachmittagscoup der Mainzer seit vielen Jahren sind, aber in der jungen Zuschauergruppe vergleichsweise durchhängen - und darüber hinaus zwar die nackten Zahlen stimmen, die Ausstrahlung von Reruns einer konventionellen Krimiserie ohne jede inhaltliche Ambition aber ein gerade für das öffentlich-rechtliche Fernsehen nicht gerade für Kritikerjubel sorgendes Ausstrahlungskonzept darstellt.

Insofern bleibt nun einmal der Trödel-Spaß mit Lichter das große Aushängeschild der ZDF-Daytime, da es ein inhaltliches Unikat darstellt, das Jung wie Alt gleichermaßen euphorisiert. Ein rundum überzeugendes Grundgerüst haben die Mainzer allerdings auch am restlichen Nachmittag und Vorabend aufstellen können, auch denn die «SOKOs» um 18 Uhr aktuell arg unter öffentlich-rechtliche Bedrängnis geraten: Kein anderer Sender hat bis zur Primetime fast immer lückenlos auf mehr als 13 Prozent Gesamt-Marktanteil zu verweisen.

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