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Karnevals-Check 2017: Die Klassiker blieben erfolgreich

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In den letzten Tagen liefen bei ARD und ZDF eine Reihe an Karnevalsübertragungen. Wir blicken zurück und sagen, was gut ankam und was floppte.

Quoten-Ranking: Karnevalssitzungen 2017

  1. «Mainz bleibt Mainz» (Das Erste): 6,73 Mio. (24,1% / 6,9%)
  2. «Kölle Alaaf!» (ZDF): 4,78 Mio. (15,6% / 5,8%)
  3. «Karneval in Köln» (Das Erste): 4,64 Mio. (16,3% / 8,5%)
  4. «Fastnacht in Franken» (BR): 4,47 Mio. (14,8% / 7,0%)
  5. «Karnevalissimo» (ZDF): 4,15 Mio. (14,0% / 4,0%)
  6. «Wider den tierischen Ernst» (Das Erste): 3,93 Mio. (12,2% / 3,5%)
  7. «Düsseldorf Helau»(Das Erste): 3,76 Mio. (12,4% / 5,2%)
  8. «KarnevalsKracher» (Das Erste): 2,47 Mio. (7,4% / 2,4%)
Fastnacht, Fasching, fünfte Jahreszeit oder einfach nur Karneval: Für die Tage und Wochen vor dem Aschermittwoch gibt es je nach Region viele verschiedene Bezeichnungen. Fakt ist, dass Jahr für Jahr Millionen von Menschen die Zeit zwischen Weiberfastnacht und Rosenmontag dazu nutzen, um einmal ausgelassen zu feiern. Auf diesen Umstand reagieren nicht zuletzt die öffentlich-rechtlichen Fernsehsender, die Jahr für Jahr zahlreiche Karnevalssitzungen ausstrahlen. Und wenngleich inzwischen deutlich weniger Fasching als noch vor ein paar Jahren gezeigt wird, so ist die Anzahl an Sitzungen weiterhin beachtlich. Doch wie gut schnitten die Übertragungen in diesem Jahr eigentlich ab ?

Den Anfang in die närrische Hochsaison machten traditionell die Aachener Karnevalisten mit der Ordensverleihung «Wider den tierischen Ernst», deren Aufzeichnung Das Erste am 13. Februar zur besten Sendezeit ausstrahlte. Mit 3,93 Millionen Zuschauer und 12,2 Prozent holte sie ein ordentliches Ergebnis, das ziemlich genau den Vorjahreswerten entsprach. Bei den Jüngeren schalteten 0,37 Millionen ein, der Marktanteil in dieser Altersgruppe stieg auf 3,5 Prozent an. Das bedeutete ein schwaches Ergebnis - wobei es vor zwei Jahren mit nur 2,4 Prozent auch schon schlechter ausgesehen hatte.

Während «Wider den tierischen Ernst» eine alles in allem eine ordentliche Figur machte, hatten die «KarnevalsKracher», die drei Tage später ebenfalls im Ersten liefen, mit deutlich größeren Problemen zu kämpfen. Mit nur 2,47 Millionen Zuschauern und 7,4 Prozent lief es für die anderthalbstündige Sendung stark unterdurchschnittlich. Bei den 14- bis 49-Jährigen konnten für das Format mit der ungewöhnlichen Paarung von Olivia Jones und Bernd Stelter gar nur 2,4 Prozent ermittelt werden. Eine Fortsetzung hier dürfte damit eher ausgeschlossen sein.

Deutliche Gewinne für «Fastnacht in Franken»


Auf den närrischen Flop am Donnerstag folgte einen Tag später «Fastnacht in Franken», das seit Jahren traditionell im BR beheimatet ist. Ab 19 Uhr erreichte die mehrstündige Kult-Veranstaltung im regionalen Programm einen herausragenden Marktanteil von 14,8 Prozent, womit der Senderschnitts von sonst rund zwei Prozent vervielfacht wurde. Hervorragende 4,47 Millionen Menschen konnten ermittelt werden, selbst bei den 14- bis 49-Jährigen ergaben sich bärenstarke sieben Prozent. Doch damit nicht genug: Gegenüber dem Vorjahr konnte man rund eine halbe Million Zuschauer hinzugewinnen, im Sendegebiet des BR stieg der Marktanteil infolgedessen sogar auf mehr als 50 Prozent.

Die erste Karnevalsübertragung des ZDF stand dann am Dienstag der nächsten Woche an. Das zweieinhalbstündige «Karnevalissimo» generierte zu besten Sendezeit 4,15 Millionen Bundesbürger, was guten 14 Prozent bei allen entsprach. Selbst bei den Jüngeren sah es gar nicht schlecht aus, wenngleich der Senderschnitt mit vier Prozent weiterhin unerreicht blieb. Erfreulich für das ZDF: Auch« Karnevalissimo» blieb unterm Strich sehr konstant und konnte seine Quoten im Vergleich zu 2015 und 2016 ausbauen.

Am 23. Februar, Weiberfastnacht, zog das Interesse am Karneval deutlich an. «Kölle Alaaf – Die Mädchensitzung» erreichte im ZDF ganze 4,78 Millionen Zuschauer und 15,6 Prozent des Gesamtpublikums. Bei den 14- bis 49-Jährigen wurde der Senderschnitt angesichts von 5,8 Prozent exakt getroffen. Hinzukommt, dass die Sendung gegenüber dem Vorjahr um rund 0,2 Millionen Zuschauer bzw. einen knappen Prozentpunkt zuzulegen wusste.

«Mainz bleibt Mainz» bleibt Überflieger, «Düsseldorf Helau» solide


Der Quotenstar am Karnevalshimmel sollte aber auch in diesem Jahr «Mainz bleibt Mainz – Wie es singt und lacht» heißen. Das Erste zeigte die Sitzung einen Tag später und generierte mit ihr herausragende 6,73 Millionen Zuschauer ab drei Jahren. Daraus ergaben sich gewohnt starke 24,1 Prozent bei allen und schöne 6,9 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen. Auf eine weitere Sitzung am Samstag hatte viele Jecke hingegen weniger Lust, was die Folge hatte, dass «Düsseldorf Helau» bei schwächeren 3,76 Millionen Zuschauern und 12,4 Prozent landete. Das ist ein grundsätzlich solider Wert - und dennoch waren es nur die «KarnevalsKracher», die sich in diesem Jahr als noch unbeliebter als «Düsseldorf Helau» erwiesen.

Am Rosenmontag selbst vertraute Das Erste ein letztes Mal auf eine abendfüllende Sitzung, wobei man traditionell «Karneval in Köln» zeigte. Angesichts von 16,3 Prozent bei 4,64 Millionen Zuschauern dürften die Verantwortlichen sehr zufrieden sein. Bei den Jüngeren war die Übertragung aus Köln sogar so erfolgreich wie kein anderes Format: 8,5 Prozent standen hier zu Buche. Schon am Nachmittag hatten sich Live-Schalten zu den Rosenmontagszügen in Mainz, Düsseldorf und Köln beachtlich geschlagen (wir berichteten).

Bernd Stelter zum Karneval

Übrigens: Vergangenes Jahr sprachen wir mit Bernd Stelter über die reduzierte Anzahl an Karnevalssitzungen bei ARD und ZDF. Zum Topthema kommen Sie noch einmal hier.
Fazit: Im Großen und Ganzen können sich die öffentlich-rechtlichen Sender mit dem Abschneiden ihrer Karnevalssendungen auch in diesem Jahr sehr zufrieden zeigen. Die Mainzer Karnevalisten bleiben ein Dauerbrenner, «Fastnacht in Franken» befindet sich weiter auf der Überholspur. Besonders gut kamen zudem die Übertragungen aus Köln an, während die Düsseldorfer und Aachener Karnevalisten zumindest eine zufriedenstellende Figur machten. Einzig und allein die «KarnevalsKracher» enttäuschten auf ganzer Linie.

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