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«Fear the Walking Dead»: Lahmende Zombies erholen sich spät

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Der Zuschauerschwund des Spin-Offs hielt auch in Staffel zwei an, erst gegen Ende gewann «Fear the Walking Dead» wieder Zuschauer. Trotzdem gehört die Serie weiterhin zu den stärkeren AMC-Formaten.

«Fear the Walking Dead» in Deutschland

Der Ableger ist hierzulande exklusiv über Amazon Prime Instant Video zu sehen. Die ersten sieben Episoden der zweiten Staffel wurden bereits im Frühjahr jeweils wenige Stunden nach der US-Ausstrahlung zum Abruf bereitgestellt. Seit dem 21. August wiederholte Amazon diese fanfreundliche Vorgehensweise mit den verbleibenden acht Folgen der zweiten Staffel. Dort findet man übrigens auch die Episoden der ersten Staffel, die inzwischen aber auch auf DVD erhältlich ist.
Neidisch sahen die US-Kabelsender in den vergangenen Jahren auf Konkurrent AMC. Mit dem 2010 beginnenden Zombie-Drama «The Walking Dead» gelang dem Sender nach «Breaking Bad» der nächste große Wurf, der sich noch heute in Traum-Quoten niederschlägt. Mit Staffel sechs erreichte man im Schnitt zuletzt astronomische 13,15 Millionen Zuschauer und liegt damit noch deutlich vor dem HBO-Megaerfolg «Game of Thrones», das zum Staffelfinale der sechsten Season mit 8,89 Millionen Zuschauern einen neuen Serien-Rekord aufstellte. Während man sich in Bezug auf die HBO-Fantasyserie derzeit noch über ein Spin-Off Gedanken macht, strahlte AMC bereits im vergangenen Jahr erstmals einen Ableger seines erfolgreichsten Formats aus.

Zum Start von «Fear the Walking Dead» witterten die Senderverantwortlichen gleich den nächsten Hit, denn scheinbar war der Hunger der Zuschauer nach der Zombie-Action noch lange nicht gestillt: Mit insgesamt 10,13 Millionen Zuschauern zum Serienstart am 23. August 2015 setzte man ein erstes Ausrufezeichen. Das großartige Niveau hielt die AMC-Eigenproduktion jedoch nicht, tatsächlich gab die sechsteilige erste Staffel bis zum Staffelfinale konstant Zuschauer ab, sodass letztlich nur noch ein Mittelwert von 7,61 Millionen Interessierten zu Buche stand.

In einer eigenen Liga


Betrachtet man die Zuschauerzahlen anderer AMC-Formate, bewegt sich jedoch auch «Fear the Walking Dead» genau wie sein Mutterformat noch in anderen Quotensphären. «Better Call Saul», ebenfalls ein Spin-Off des einstigen AMC-Flagschiffs «Breaking Bad», unterhielt in seiner zweiten Staffel 2016 beispielsweise durchschnittlich 2,16 Millionen Personen. «Preacher», immerhin auf einer Comicbuchreihe basierend, verfehlte in seiner Debütstaffel zuletzt einen Schnitt von zwei Millionen Zusehern und «Halt and Catch Fire», ebenfalls aus dem Drama-Segment, flimmerte zuletzt nur 300.000 Leuten entgegen.

Da stieß es zunächst nicht sauer auf, dass die zweite Staffel von «Fear the Walking Dead» mit einem neuen Tief begann, als 6,67 Millionen Zuschauer einschalteten. Die Abwärtsspirale hielt jedoch auch im weiteren Verlauf der zweiten Runde an, die AMC zuvor auf 15 Episoden aufstockte. Diesmal entschied sich AMC allerdings für eine zweigeteilte Ausstrahlung der Staffel. Zunächst schickte man «Fear the Walking Dead» ab dem 10. April auf dem gewohnten Sonntags-Sendeplatz ins Rennen. Am traditionell hart umkämpften Sonntag machte «Game of Thrones» den Zombies im gleichen Slot gehörig Konkurrenz, wodurch die neuerlichen Quoten-Abschläge teilweise erklärt werden können. Auch die NBA-Playoffs machten AMC zu dieser Zeit die Zuschauer abspenstig.

Zunehmend zahnlose Zombies


Von den zunächst 6,67 Millionen Zuschauern gab die Drama-Serie bis zur Staffelhalbzeit am 22. Mai 2016 auf 4,39 Millionen Interessierte ab. Herbe Verluste, die zur Rückkehr ab 21. August eingedämmt werden sollten. Es zeigte sich, dass nicht nur «Game of Thrones» zuvor Aktien am Abwärtstrend von «Fear the Walking Dead» hatte. Zwar war die Serie, die an diesem Abend von 1,6 Prozent aller 18- bis 49-Jährigen in den USA gesehen wurde, in diesem Segment nach wie vor das beliebteste Programm des Abends, mit 3,87 Millionen Zuschauern ab zwei Jahren stand jedoch wieder ein neues Serientief fest, ohne das übermächtige Konkurrenz in Sicht war. Von 3,66 Millionen Zuschauern in der Folgewoche, verschlechterte sich «Fear the Walking Dead» am 4. September auf 2,99 Millionen Interessierte, ehe am 11. September erstmals seit Bestehen wieder Zuschauer hinzugewonnen wurden. 3,40 Millionen Personen schalteten am 11. September ein, weitere Gewinne erzielte man sieben Tage später mit insgesamt 3,62 Millionen Fans. Auf diesem Niveau hielt sich das AMC-Format noch bis zum Staffelfinale am 2. Oktober auf diesem Niveau. Eine Doppelfolge schloss die zweite Season ab: Die 21 Uhr-Ausgabe unterhielt zunächst 3,67 Millionen Personen, ab 22 Uhr waren noch 3,05 Millionen mit von der Partie.

Es misslang dem stark in seinen Run gestarteten Spin-Off in seiner zweiten Staffel also, immerhin das Niveau der Vorstaffel zu halten. Stattdessen halbierte «Fear the Walking Dead» bis zum Ende seiner 15 Episoden umfassenden Staffel sogar den Wert der Staffelpremiere. Sicherlich hatte sich AMC erhofft, dass «Fear the Walking Dead» mehr aus der großen Popularität seines Serien-Vorbilds «The Walking Dead» macht. Noch immer bewegt sich auch der Ableger jedoch deutlich über den Zahlen, die AMC sonst gewohnt ist. Doch für wie lange? Durchschnittlich 4,19 Millionen Zuschauer ab zwei Jahren widmeten sich den 15 neuen Folgen ab April 2016. Zumindest im Spätsommer und Herbst belegte «Fear the Walking Dead» damit die Spitzenposition am Kabelsonntag, im Frühjahr musste man sich jedoch «Game of Thrones» geschlagen geben. Ein signifikanter Quotenaufschwung zur neuen Staffel wäre ein kleines Wunder, wahrscheinlicher ist es, dass «Fear the Walking Dead» weiter Zuschauer verliert. So muss sich AMC bereits jetzt damit abfinden, nur einen konstanten Hit im Programm zu haben. Dieser findet sich im Mutterformat.

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Nr27
05.10.2016 13:41 Uhr 1
Vielleicht sollte AMC die Serien im Doppelpack senden, das würde dem Spin-Off sicher helfen. Aber natürlich müßten sie dann immer noch für den Rest des Jahres mindestens eine Hitserie finden ...

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