Quotencheck

«Zwischen Meer und Maloche»

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Neues Format, alte Sorgen: Auch mit der jüngsten Dokusoap kam kabel eins am Sonntagabend auf keinen grünen Zweig und sucht weiter vergebens nach einem Erfolgsrezept auf diesem harten Pflaster.

Ziemlich genau ein Jahr ist es mittlerweile her, dass kabel eins letztmals am Sonntagabend wirkliche Überraschungserfolge feierte: Von Mitte Juli bis Oktober sorgten «Die spektakulärsten Kriminalfälle» und «Tamme Hanken» für überwiegend weit überdurchschnittliche Marktanteile und das ganz neue Gefühl beim kleinsten der acht großen deutschen Fernsehsender, zur stark frequentierten Sonntags-Primetime zumindest ein bisschen was herzumachen. Der Tierchiropraktiker hat bekanntermaßen längst am Dienstagabend ein neues Zuhause gefunden, eine weitere Staffel der «Spektakulärsten Kriminalfälle» enttäuschte aus Sicht der Einschaltquoten eher - und so hat man sich mittlerweile längst wieder daran gewöhnen müssen, beim Publikum mit Spielfilmen und Dokusoaps regelmäßig durchzufallen. Dies galt auch für das neueste Projekt «Zwischen Meer und Maloche - Arbeiten, wo andere Urlaub machen», dessen vier Folgen zu keinem Zeitpunkt zu überzeugen wussten.

Am besten lief es noch zum Auftakt am 31. Juli mit immerhin 0,83 Millionen Zuschauern und 2,7 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum, wenngleich auch hiermit der Senderschnitt um etwa einen Prozentpunkt unterboten wurde. In der werberelevanten Zielgruppe kam man der Sendernorm angesichts von 4,8 Prozent bei 0,48 Millionen deutlich näher und weckte sicherlich die eine oder andere Hoffnungen bei den Programmverantwortlichen, dass da vielleicht noch etwas nach oben gehen könnte. Doch Sie ahnen es vielleicht: Diese Hoffnungen blieben letztlich völlig unerfüllt.

So rutschte bereits die zweite Folge deutlich ab auf nur noch 0,36 Millionen Werberelevante und einen Marktanteil von 3,8 Prozent. Auf diesem Niveau pendelten sich dann auch die beiden letzten August-Ausgaben ein (3,8 und 3,7 Prozent), obgleich sich die Zuschauerzahlen wieder ein wenig auf 0,40 und 0,42 Millionen zu steigern wussten. Immerhin kann man bezüglich der Werte in den letzten beiden Wochen noch darauf verweisen, dass man mit Olympia sowie am 21. August auch noch einer neuen «Tatort»-Ausgabe im Ersten unter sehr schwierigen Rahmenbedingungen auf Zuschauerjagd gehen musste - zumindest im Bezug auf die Krimi-Konkurrenz zieht diese Begründung für das schwache Abschneiden aber nur bedingt, man könnte sogar etwas salopp erwidern: "Willkommen am Sonntag!"

Und beim Gesamtpublikum? Auch hier ging es nach dem ohnehin schon alles andere als beeindruckenden Auftakt noch ein Stück weit bergab, wenngleich sich die Verluste im äußerst moderaten Bereich bewegten. Mit Marktanteilen von 2,4 und 2,5 Prozent zeigten die drei letzten Folgen eine erstaunliche Konstanz - wenn auch bedauerlicherweise für den Sender weit unterhalb seiner Zielwerte -, während die Reichweiten nach 0,70 Millionen für Folge zwei minimal auf 0,73 und 0,80 Millionen wieder anzogen. Im direkten Vergleich mit der sechsteiligen Reihe «Die Größten...», welche im April und Mai auf Zuschauerjagd gegangen waren, ergeben sich somit unterm Strich keine großen Verschiebungen - einzig die Konstanz stieg nun signifikant.

Unterm Strich verfolgten 0,76 Millionen Menschen die vier Episoden von «Zwischen Meer und Maloche», was einem wenig glorreichen Marktanteil von 2,5 Prozent entsprach. Sowohl im Juli als auch in der Gesamtsaison war kabel eins hier mit 3,8 Prozent deutlich stärker unterwegs. Nur bedingt freundlicher sah es in der wichtigen klassischen Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen aus, wo bei 0,41 Millionen Interessenten letztlich 4,0 Prozent zu Buche standen, nachdem der Staffelauftakt noch auf immerhin 4,8 Prozent gelangt war. Der Normalbereich des Privatsenders lag zuletzt hingegen je nach Monatsform eher bei fünf bis fünfeinhalb Prozent - womit auch hier letztlich gut ein Prozentpunkt mehr hätte möglich sein müssen für ein befriedigendes Gesamtfazit. So hingegen sieht es schlecht aus hinsichtlich der Zukunftsaussichten des Formats.

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