Quotencheck

«Prankenstein»

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Der Testlauf am Samstagabend lief noch befriedigend für die Versteckte-Kamera-Show mit Lena Gercke, doch am Montagabend wollte sich kaum jemand mehr pranken lassen. Oder besser gesagt: Dabei zuschauen, wie andere Menschen geprankt werden.

Es schien von Anfang an etwas dünn, was «Prankenstein» im August vergangenen Jahres als dreistündige Samstagabendshow bei ProSieben anbot - dennoch langte das Grundinteresse damals noch, um das Format über den Senderschnitt zu hieven und es attraktiv für eine Fortsetzung zu machen. Diese lief dann etwas überraschend nur noch einstündig in insgesamt vier Folgen, die der Privatsender an den vergangenen vier Montagabenden um 21:15 Uhr zwischen «The Big Bang Theory» und «Circus HalliGalli» über den Äther schickte. Dabei machten Lena Gercke, Antoine Monot Jr. und Co. allerdings keine gute Figur: Man verharrte beständig in der Einstelligkeit und erreichte mitunter nicht einmal eine Million Menschen.

Schon der Staffelstart in der ersten Aprilwoche ging ziemlich deutlich nach hinten los: Gerade einmal 1,12 Millionen Fernsehende gingen mit einem tristen Marktanteil von nur 3,6 Prozent einher. Auch in der werberelevanten Zielgruppe sah die Sendung keinen Stich und hatte sich mit gerade einmal 7,7 Prozent bei 0,86 Millionen zu begnügen. Bemerkenswert: Damit wurde exakt dieselbe gerundete Durchschnittsreichweite verzeichnet wie mit der Testfolge im Vorjahr, bei der allerdings 0,86 Millionen junge Zuschauer noch für gute 12,3 Prozent Marktanteil garantierten. Erklären lässt sich diese erhebliche Diskrepanz zum einen mit dem härter umkämpften Sendeplatz, auch und vor allem allerdings mit dem Umstand, dass die Sendung diesmal in der Kernsaison an den Start gehen musste, wo die Gesamtzahl fernsehender Menschen traditionell deutlich höher ist als in den Sommermonaten.

Auch in der zweiten Ausstrahlungswoche gab es keine Besserung, im Gegenteil: Nun sahen sogar nur noch 0,98 Millionen Menschen zu, was mit viel zu schwachen 3,2 Prozent des Gesamtpublikums einherging. Bei den 14- bis 49-Jährigen entsprachen 0,79 Millionen Interessenten einem ebenfalls vollumfänglich unbefriedigendem Marktanteil von 7,5 Prozent. Besonders schwer wog allerdings, dass die Streicheshow auch Joko und Klaas mit ins Quoten-Schlamassel zogen, die im Nachgang der ersten beiden «Prankenstein»-Episoden auf nicht einmal neun Prozent Zielgruppen-Marktanteil gelangten.

Folge drei steigerte sich dann zumindest ein wenig: Mit einer Million Zuschauer im Alter zwischen 14 und 49 Jahren wurde sogar ein neuer Bestwert verbucht, der damit verbundene Marktanteil betrug allerdings noch immer alles andere als erfreuliche 8,9 Prozent. Immerhin: «Circus HalliGalli» gelang danach eine Steigerung auf knapp elf Prozent, womit die Sendung keine allzu gravierend negativen Folgen für das in diesen Wochen fragile Montagabend-Gerüst hatte. Und insgesamt? Da reichten nun 1,16 Millionen Konsumenten nur für eine deutlich zu moderate Verbesserung auf 3,6 Prozent.

Sollten nun noch einmal leichte Hoffnungen aufgekeimt sein, die Show könne hintenraus doch nochmal punkten, dürften sich diese mit der vierten und letzten Folge endgültig zerschlagen haben. Mit nur 0,97 Millionen wurde ein neues Rekordtief erreicht, der Marktanteil plumpste wieder zurück auf 3,2 Prozent. Und in der Zielgruppe bedeuteten 0,81 Millionen ebenfalls einen neuen Allzeit-Tiefststand, hier waren nur noch 7,4 Prozent zu holen. Einmal mehr war man somit das schwächste Glied des Comedy-Montags und zog die Spätabend-Shows unter den Senderschnitt.

Im Durchschnitt gelangten die vier «Prankenstein»-Folgen auf gerade einmal 1,06 Millionen Zuschauer, was einem deutlich zu schwachen Marktanteil in Höhe von 3,4 Prozent entsprach. Damit wurde die ProSieben-Norm in Höhe von knapp fünfeinhalb Prozent um fast zwei Prozentpunkte unterboten. Für besondere Frustration dürften allerdings insbesondere die gerade einmal 7,9 Prozent in der Zielgruppe geführt haben, die mit 0,87 Millionen jungen Fernsehenden einhergingen. Im Normalfall ist der Privatsender fast drei Prozentpunkte stärker unterwegs - ganz schön viel Holz, insbesondere eingedenk des Umstands, dass die Show am in den vergangenen Monaten durchaus florierenden Montagabend platziert wurde. Viel spricht nun für eine Einstellung dieses auch inhaltlich nicht gerade überragenden Projekts, eventuell versucht man es aber auch noch einmal mit einem weiteren Slot-Wechsel.

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