US-Check

Trotz neuer Rekorde: Fünfte «Game of Thrones»-Runde endet auf Niveau der Vorstaffel

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US-Check: Zwar stellte die fünfte Staffel gleich zwei Mal einen neuen Zuschauerrekord auf, trotz heißdiskutierter Episoden fehlte es der Season jedoch an Konstanz auf einem hohen Niveau.

Die Lieblingssendung der Serienpiraten

«Game of Thrones» hat eine traurige 'Erfolgsbilanz' in Sachen illegaler Downloads aufzuweisen: Von 2012 bis 2014 eroberte die HBO-Produktion den ersten Rang in der jährlichen Hitliste der am häufigsten durch Internetpiraterie verfolgten Serien. 2014 wurde das Format laut 'TorrentFreak' 8,1 Millionen Mal illegal runtergeladen, gefolgt von «The Walking Dead» mit 'nur' 4,8 Millionen Downloads.
Die Serienfans in den USA blickten am 14. Juni gebannt auf die Bildschirme und konnten ihren Augen mal wieder nicht trauen. Erneut schockte «Game of Thrones» seine Zuschauer mit tragischen und unvorhergesehenen Ereignissen im Rahmen des Fantasy-Epos. Bereits über die gesamte Staffel hinweg sorgte die HBO-Serie wieder für Aufsehen und schaffte es durch explizite Darstellungen und Wendungen innerhalb der Serien-Story immer wieder in die Schlagzeilen. Aufsehen kann jedes Fernsehformat gut gebrauchen, insbesondere wenn es sich in der bereits fünften Staffel befindet. Tatsächlich war der Druck, der auf «Game of Thrones» lastete, jedoch nicht allzu groß, immerhin schaffte es die Buch-Adaption von George R. R. Martins Fantasy-Romanreihe „A Song of Ice and Fire“ bisher jedes Jahr die Zahlen des Vorjahres zu übertreffen. So gewann «Game of Thrones» im Rahmen der vierten Staffel im Schnitt ganze 1,82 Millionen Zuschauer gegenüber dem Durchlauf im Jahr 2013 hinzu.

Dennoch wurde es im Verlauf der fünften Season immer fraglicher, ob «Game of Thrones» seine Reichweite tatsächlich wieder steigern kann. Etliche Kritiker bescheinigten den neuen Folgen im Vergleich zu den vergangenen Staffeln Defizite und Fans der Buch-Reihe beklagten die kreative Freiheit die George R. R. Martin den Autoren David Benioff und D. B. Weiss ließ, sodass diese immer weiter von der Geschichte des Buchs abrückten, unter anderem Charaktere auf eigene Faust den Serientod sterben ließen, andere Figuren gar nicht erwähnten oder verschiedene Storylines des Buchs in einer Person vereinten. Derzeit sitzt Martin am nächsten Roman, sodass Serie und Buch derzeit gleichauf sind, allerdings waren die Serien-Autoren dem Buch in Staffel fünf mit der Geschichte einiger Charaktere bereits voraus, sodass Abweichungen von der Buchvorlage zwangsläufig stattfinden mussten.

Zum Staffelstart setzte die seit 2011 laufende Serie jedoch erneut ein Ausrufezeichen. Wie in jedem Jahr ging «Game of Thrones» erstmals wieder im April an den Start und verzeichnete dort gleich einen neuen Reichweitenrekord. Runde 8,00 Millionen Menschen in den USA interessierten sich für den Auftakt der fünften Staffel. Zuvor gelangte das Epos um das fiktive Land Westeros im Rahmen der siebten Episode in Staffel vier zu einem neuen Zuschauerhoch. Damals schalteten jedoch mit 7,20 Millionen Menschen noch deutlich weniger Personen ein als um Staffelstart 2015. Erstaunlich ist das tolle Ergebnis auch angesichts des Leaks am 11. April, wodurch die erste Folge aus Staffel fünf innerhalb einer Woche insgesamt 32 Millionen Mal illegal heruntergeladen wurde und vielen Personen dadurch schon vor der Fernsehausstrahlung zur Verfügung stand. Die neue Episode, die am 12. April um 21 Uhr begann, musste sich im Kabelfernsehen mit dem zeitgleich laufenden und ebenfalls recht beliebten «Keeping Up With the Kardashians» messen. «Game of Thrones» ließ den Konkurrenzprogrammen im 21-Uhr-Slot jedoch fast über die ganze Staffel hinweg kaum eine Chance. Die Celebrity-Familie unterhielt am 12. April beispielsweise nur 1,80 Millionen Zuschauer und war damit schon das zweitbeliebteste Kabel-Programm um diese Uhrzeit. Innerhalb der folgenden drei Tage nach der Ausstrahlung der neuen «Game of Thrones»-Folge führten sich noch einmal 6,66 Millionen Personen den Staffelstart über DVR zu Gemüte.

Die zweite Folge der fünften Staffel, die das Produktionsteam von «Game of Thrones» unter anderem nach Nordirland, Spanien und Kroatien verschlug, lief bereits wieder auf dem Niveau von Staffel vier. Am 19. April schalteten noch 6,81 Millionen Personen zu HBO, allerdings musste sich die Fantasy-Saga auch mit der ersten Runde der NBA-Playoffs messen, die den Erfolg von «Game of Thrones» auch in den folgenden Wochen etwas dämpften. Zum Beispiel am 26. April, als HBO die dritte von zehn Episoden der fünften Staffel ausstrahlte. «Game of Thrones», worin auch der deutsche Schauspieler Tom Wlaschiha zu sehen ist, gab dort auf 6,71 Millionen Interessierte nach. Zurück auf das Niveau von vor zwei Wochen begab sich die Serie, die in Sachen Video-Piraterie neue Rekorde aufstellte, am 3. Mai. An besagtem Sonntag entschieden sich wieder 6,82 Millionen Zuschauer für den Kampf um den Eisernen Thron. An diesem Abend standen «Game of Thrones» die gefragten NBA-Playoffs jedoch nicht im Weg.

Im Mai büßte «Game of Thrones» trotzdem einiges an Konstanz ein. Am 10. Mai verlor die Drama-Serie etwa 260.000 Zuschauer gegenüber der Vorwoche und bewegte so noch 6,56 Millionen Menschen zum Einschalten. Zeitgleich verbesserten sich die NBA-Playoffs im Vergleich zum letzten Duell mit «Game of Thrones» enorm. Nachdem Runde eins gegen «Game of Thrones» um die 3,5 Millionen Zuschauer anlockte, sahen nun bereits 5,03 Millionen Menschen die zweite Runde auf TNT. Dass die HBO-Serie jedoch weitestgehend unabhängig von den Sport-Übertragungen lief, zeigte sich am 17. Mai. Dort stellte «Keeping Up With the Kardashians» mit 2,92 Millionen Interessierten die größte Konkurrenz zu «Game of Thrones» dar – der Geschichte um Daenerys Targaryen, Stannis Baratheon und Jon Snow blieben jedoch nur 6,24 Millionen Zuschauer. Das bedeutete die niedrigste Reichweite für eine neue «Game of Thrones» Folge seit der zehnten Episode von Staffel drei. Und damit nicht genug, denn der Staffeltiefpunkt sollte erst noch folgen. Dieser stand zu Buche, als sich «Game of Thrones» das einzige Mal in der fünften Staffel einem anderen Programm geschlagen geben musste: Die Conference-Finals in der NBA liefen am 24. Mai der Serie um Drachen, Magie und Untote den Rang ab, sodass nur noch 5,40 Millionen Menschen HBO die Treue hielten.

So entstand bei vielen Beobachtern und bei den HBO-Verantwortlichen die Vermutung, dass die fünfte Runde der Fantasy-Serie wohl die erste sein würde, aus der keine Reichweitensteigerung gegenüber der Vorstaffel resultiert. Die vielbesprochene Folge acht, die in einer groß angelegten Schlacht endete, widersetzte sich dem Abwärtstrend. 7,01 Millionen Zuschauer sorgten wieder für etwas Erleichterung bei HBO, die sich mit «Game of Thrones» jedoch, auch trotz den Reichweitenverlusten zuvor, klar im Soll befanden. Erneute Steigerungen verbuchte HBO am 7. Juni, als 7,14 Millionen Menschen einschalteten und die vorletzte Episode der fünften Staffel sahen. Trotz den recht großen Reichweitenschwankungen im Rahmen der neuen Staffel endete Season fünf versöhnlich für HBO. Das Staffelfinale am 14. Juni ließ 8,11 Millionen fassungslos zurück – ein neuer Rekord für «Game of Thrones».

Reichweiten der «Game of Thrones»-Staffeln (Durchschnitt)

  1. Staffel: 2,52 Mio.
  2. Staffel: 3,80 Mio.
  3. Staffel: 4,97 Mio.
  4. Staffel: 6,85 Mio.
  5. Staffel: 6,88 Mio.
Zuschauer ab 2 (USA)
Letzten Endes schaffte es die heißdiskutierte Drama-Serie also doch: Mit durchschnittlich 6,88 Millionen Zuschauern lag die fünfte Staffel allerdings nur knapp vor den 6,85 Millionen, die durchschnittlich die Ausgaben aus Staffel vier verfolgten. Spannend wird der Weg sein, den «Game of Thrones» im Rahmen der sechsten Staffel beschreitet. Wie es für das Format mittlerweile schon typisch ist, führten die wendungsreichen Episoden storytechnisch zu einigen gravierenden Veränderungen, denen die Autoren Benioff und Weiss in der sechsten Staffel begegnen müssen. Und das wohl ganz ohne Hilfe von Buch-Autor George R. R. Martin, der sich aus der Produktion der Serie vorerst weitestgehend zurückziehen will, um sich ganz dem neuen Buch widmen zu können. Quoten- und reichweitentechnisch darf HBO jedoch weiterhin vollkommen zufrieden sein, denn Zahlen von diesem Ausmaß werden wohl bis zur Rückkehr von «Game of Thrones» ausbleiben.

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