10 Facts about

10 Facts about … Brad Bird

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Aktuell läuft der Disney-Sci-Fi-Spaß «A World Beyond» in den Kinos, zudem gibt es «Die Unglaublichen» nochmal im TV zu sehen. Quotenmeter.de blickt auf den Mann hinter diesen Filmen!

Filmografie Brad Bird

  • «Das Wunder in der 8. Straße» (Drehbuch)
  • «Der Gigant aus dem All» (Regie und Drehbuch)
  • «Die Unglaublichen» (Regie und Drehbuch)
  • «Ratatouille» (Regie und Drehbuch)
  • «A World Beyond» (Regie und Drehbuch)
#1 In Brad Birds Gegenwart ist man gut beraten, genau zu überlegen, welche Worte man im Bezug auf Animationsfilme wählt. Denn der 57-Jährige ist sehr erpicht darauf, dass das Trickmedium auch als solches betrachtet wird – der geläufige Fehler, Animation als ein Genre zu bezeichnen, bringt ihn daher regelrecht zur Weißglut. So proklamiert er im Audiokommentar zu «Die Unglaublichen»: „Es ist kein Genre! Der Western ist ein Genre! Animation ist eine Kunstform, und sie kann sich jedem Genre annehmen. Mit Animation kann man einen Detektivfilm machen, einen Cowboyfilm, einen Horrorfilm, einen Film mit hoher Jugendfreigabe oder ein kindertaugliches Märchen. Diese Kunstform lässt sich nicht auf eine Sache beschränken. Und wenn ich das nächste Mal die Frage zu hören 'Wie ist es so, im Animationsgenre zu arbeiten?', dann hau ich dieser Person eine rein!“

#2 Ähnlich frustriert ist Bird darüber, dass Trick- und Disney-Filme zuweilen als ausschließlich kinderorientiert bezeichnet werden. Darüber, dass in den Augen mancher Kinogänger bei Disney alles weichgespült werde, zeterte Bird auf dem Tribeca Film Festival: „Das gehört zu den vielen Irrtümern über Disney. Es ist zum Beispiel Fakt, das ein großes Lichtspielhaus in New York damals seine Sitze neu polstern musste, weil sich Kinder während der Hexenszenen in «Schneewittchen und die sieben Zwerge» eingenässt haben. Das habe ich stets an den Filmen aus der Walt-Ära geliebt – dass sie sich nicht davor scheuen, gruselig zu sein. Mein liebster Walt-Disney-Film ist daher «Pinocchio».“ Konsequenterweise war Brad Birds Disney-Regiedebüt «Die Unglaublichen» der erste Pixar-Film, der keine unbegrenzte Altersfreigabe erhielt.

#3 Generell gilt Bird als äußerst hitzköpfiger Zeitgenosse, was ihm unter seinen Kollegen sowohl Respekt einbrachte – immerhin gibt es bei ihm nie einen Zweifel, dass er seine Projekte mit Herzblut anpackt – als auch (liebevollen?) Hohn und Spott: Weil Bird mit dem Design und der Mimik des «Die Unglaublichen»-Schurkens Syndrome unzufrieden war und den verantwortlichen Mitgliedern der Pixar-Crew daher keine ruhige Minute gönnte, entschieden sie sich, den Fiesling nach Birds Vorbild zu modellieren. Sobald dieser bemerkt hat, dass Syndrome einige Parallelen zu ihm aufweist, war der Film in der Produktion zu weit fortgeschritten, um etwas daran ändern zu können.

#4 Dass die menschlichen Figuren in seinen Animationsfilmen so stark karikiert sind, hat einen guten Grund: In Birds Augen ist es unsinnig, eine Geschichte im Trickmedium zu erzählen, wenn man damit einzig und allein versucht, möglichst realitätsnahe Bilder zu erschaffen. Gegenüber 'The Guardian' sagte er: „Es gibt eine gewisse Gruppe innerhalb der Gemeinschaft an Digitaltrick-Künstlern, für die es der Heilige Gral ist, fotorealistische Menschen zu kreieren. Für mich ist dies das dümmste Ziel, das man haben kann. Das Wundervolle am Animationsmedium ist doch, dass es eben nicht die Realität nachbildet. Sondern sie destilliert.“

#5 Brad Bird heuerte bei «Mission: Impossible – Phantom Protokoll» als Regisseur an, um seinen Kopf von seinem Wunsch-Realfilmdebüt «1906» frei zu bekommen, dessen Skript schlichtweg keine umsetzbare Gestalt annehmen wollte. Wie er gegenüber 'Wired' nacherzählte, suchte er nach freien Projekten, als Michael Giacchino, der Komponist der Bird-Regiearbeiten «Die Unglaublichen» und «Ratatouille» sowie zahlreicher Bad-Robot-Produktionen, ihn versuchte, für die nächste Produktion von J. J. Abrams' Studio zu gewinnen – den vierten «Mission: Impossible»-Film. Bird war Feuer und Flamme, erneut mit Giacchino und erstmals mit Abrams sowie Tom Cruise zu arbeiten und sagte zu.

#6 Das «Mission: Impossible»-Franchise zieht seinen Reiz zu großem Teil auch daraus, dass jeder einzelne Film ein ganz anderes Flair hat. Was Bird nach dem Original-Action-Krimi mit Suspense, dem wahnsinnigen Style-over-Substance-Sequel und J. J. Abrams Agententhriller im «Alias»-Style anvisierte? Nach eigenen Aussagen ein spielerisches Abenteuer, das sich seiner eigenen Qualitäten als Unterhaltungsfilm bewusst ist, ohne dabei die Illusion zu brechen oder die Spannungskurve zu zerstören. Als Vorbild diente ihm in dieser Hinsicht der erste Indiana-Jones-Film: «Jäger des verlorenen Schatzes».

#7 Eine wichtige Inspirationsquelle für Brad Bird ist instrumentale Musik – sei es Klassik oder Stücke aus der stetig wachsenden Masse an Filmmusiken. Sie treibt ihn beim Schreiben von Drehbüchern an, er nutzt sie, um in die passende Stimmung für die Szenen zu kommen, die er verfassen will und obendrein sieht er Parallelen zwischen einer gelungenen musikalischen Komposition und guter Regieführung: „Ich finde, dass die beste Regieführung, oder zumindest die Inszenierung der Filme, die ich am meisten achte, eine Form visueller Musik darstellt“, erklärte Bird dem 'A.V. Club'.

#8 Brad Birds erfolgreichster Film in Deutschland ist bis dato «Ratatouille» mit 6,11 Millionen Kinogängern, während in den Vereinigten Staaten von Amerika und in Kanada «Die Unglaublichen» die Nase vorn hat. Dort spielte der Superhelden-Animationsfilm summiert 261,44 Millionen Dollar in die Kassen. Weltweit liegt aber ein anderer Film vorne: «Mission: Impossible – Phantom Protokoll» mit einem Gesamtergebnis von 695,2 Millionen Dollar, gefolgt von «Die Unglaublichen» mit 631,4 Millionen. «Ratatouille» kommt unterdessen auf 623,7 Millionen.

#9 Bevor er sich dem Kino widmete, war Brad Bird einer der wichtigsten Köpfe im «Die Simpsons»-Team. Die ersten acht Staffeln lang war er künstlerischer Berater, darüber hinaus wirkte er an der Animation mit – vor allem als Geheimwaffe für die Umsetzung kniffliger Szenen – und zudem prägte er das Design der schurkischen Kultfigur Sideshow Bob. Außerdem führte er bei zwei Episoden Regie: 'Krusty Gets Busted' und 'Like Father, Like Clown'.

#10 Während Brad Bird jede Gelegenheit nutzt, sein Vorbild Walt Disney zu verteidigen (siehe Punkt zwei), spart er nicht mit Kritik am heutigen Hollywood-System, wie unter anderem regelmäßig bei Twitter unter Beweis stellt. Im Gespräch mit der 'L.A. Times' unterstellte er zudem all jenen Hollywood-Bossen, die behaupten, sie wollten die Pixar-Arbeitsmethode kopieren, dass sie lügen würden: „Alle in Hollywood sagen, sie wmöchten wie Pixar sein, aber das wollen sie ganz und gar nicht. Bei Pixar gibt es kein Erfolgsgeheimnis, sondern nur den festen Glauben daran, dass Leute mit Passion hinter ihren Ideen stehen sollten und auch mal Risiken eingehen sollten. Und, naja, der Großteil von Hollywood mag das gar nicht. Das ist zu einschüchternd.“

«Die Unglaublichen» ist heute Abend bei VOX zur besten Sendezeit zu sehen. Außerdem läuft sein Film «A World Beyond» aktuell in den deutschen Kinos.

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