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Tukur deutet «Tatort»-Abschied an

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Wenige Tage nach dem Gewinn des Grimme-Preises gibt Ulrich Tukur ein Interview, in dem er vom möglichen Ende seines «Tatort»-Engagements spricht. Er könne sich nicht vorstellen, wie es mit seiner Figur weitergehen soll.

Mit «Im Schmerz geboren» hat der Hessische Rundfunk eine der spannendsten und außergewöhnlichsten Episoden der «Tatort»-Reihe geschaffen, die in diesem Jahr auch noch mit dem renommierten Grimme-Preis ausgezeichnet wird. Doch wer auf zahlreiche weitere Ableger mit Ulrich Tukur in seiner Rolle als Felix Murot gehofft hatte, wird sehr wahrscheinlich enttäuscht - zumindest, wenn man den Aussagen des Schauspielers Glauben schenkt, die er in einem aktuellen Interview mit der Hörzu tätigt. Demnach könnte schon nach der nächsten Murot-Folge «Wer bin ich?», die am 27. Dezember dieses Jahres erstmals im Fernsehen zu sehen sein wird, Schluss für ihn sein.

Ihm falle es schwer, sich vorzustellen, wie es nach besagter Folge weitergehen soll - denn man wage ein im Fernsehen bislang einmaliges Experiment: "Figur und Schauspieler trennen sich, und die Episode wird mithin ein Lehrstück über Wirklichkeit. Was ist Spiel, was ist wirklich? Und ist das Wirkliche dann auch wirklich wirklich? Die Figur Hauptkommissar Murot hat keine Lust mehr auf die Virtualität und immer nur dann zu existieren, wenn die Kamera läuft. Er spaltet sich ab vom Schauspieler Tukur, beginnt ein Eigenleben und schickt mich, seinen Möglichmacher, am Ende selbst ins virtuelle Aus." Tukur selbst räumt ein, dass seine Ausführungen sehr kompliziert klingen, "aber in der Ausführung unglaublich spannend und saukomisch" seien. Eine andere Lösung als sein «Tatort»-Aus sehe er derweil nur dann, wenn "der Fernseh-Kommissar seinen Schauspieler spielen würde. Aber wie soll das gehen?"

Tukur nutzt das Interview mit der beliebten Programmzeitschrift ferner für Kritik daran, dass die Krimi-Reihe auf Events mit einmalig auftretenden Ermittlern setzt. Generell gebe es zu viele Stars und Städte beim «Tatort»: "Warum muss jede deutsche Stadt, in der mehr als 150.000 Menschen leben, einen eigenen Ermittler haben? Das ist inflationär und endet in der totalen Beliebigkeit. Im Übrigen gibt es im Land bereits gefühlte 25 Millionen Schauspieler, 15 Millionen Musiker und gefühlte zehn Millionen Schriftsteller. Wer soll sich denn das alles noch reinziehen? Ich mache mir Sorgen, dass die Zuschauer aussterben, wenn es nur noch Künstler gibt."

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Sentinel2003
11.03.2015 19:56 Uhr 1
Habe noch nicht eine Folge gesehen...ist mir nüscht, da ich mit Tukur nicht warm werde...
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