Soap-Check

«Berlin Models» steht in den Startlöchern

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Der Soap-Check mit einem Special zur neuen RTL-Produktion. Was muss die filmpool-Serie erreichen, um erfolgreich zu sein und worum geht es überhaupt?

Spät ja, aber zu spät? Ab kommendem Montag wagt sich RTL mit der neuen filmpool-Serie «Berlin Models» (Foto) auch in Richtung authentische Soap. Das Projekt, das von den Machern von «Berlin – Tag & Nacht» kommt, wurde seitens RTL schon vor eineinhalb Jahren bestellt und findet nun endlich den Weg ins Fernsehen. Die Frage, ob man nicht einem wieder abflachenden Trend hinterherhechelt, muss man sich in Köln dabei durchaus gefallen lassen, sinken doch derzeit die Quoten von «Köln 50667» schon wieder. «BTN», das Original, ist mittlerweile drei Jahre und zwei Monate On Air. Versuche das Prinzip auf anderen Sendern nachzuahmen scheiterten – nicht nur in Österreich, sondern auch im Falle von «Patchwork Family» in Sat.1.

Bei RTL soll die neue Modeserie nun für einen guten Übergang zwischen dem Scripted Reality-dominierten Nachmittag («Verdachtsfälle») und der klassischen Soap «Unter Uns» schaffen. Die Serie «Berlin Models» übernimmt dabei den Sendeplatz, den zuletzt «Betrugsfälle» inne hatte. Zunächst einmal wird es also gelten, die Werte der Scripted Reality in den kommenden Wochen zu bestätigen. In der zurückliegenden Woche lagen die Quoten des Formats in der klassischen Zielgruppe zwischen 12,7 und 15,7 Prozent. Die Serie war also größeren Schwankungen ausgesetzt. Im Schnitt landete man bei 13,7 Prozent und somit einem vergleichsweise unspektakulärem Ergebnis in etwa auf Augenhöhe mit dem RTL-Normalwert.

Blickt man etwas zurück, dann ging da schon einmal mehr: In der zweiten Oktoberwoche zum Beispiel holten die «Betrugsfälle» durchschnittlich 15,5 Prozent Marktanteil und einmal sogar fast 19 Prozent. Auch Mitte September schafften es zwei Folgen auf mehr als 17 Prozent und somit einen Wochen-Mittelwert von 15,5 Prozent.

Unter dem Strich kamen die seit Ende August um 17.00 Uhr gezeigten Folgen der Serie auf 1,10 Millionen Zuschauer ab drei Jahren und hier eine Quote von 9,7 Prozent. Bei den Jungen belief sich die Reichweite auf 0,54 Millionen und 14,2 Prozent. Genau diesen Wert wird es zu knacken gelten. Dies muss allerdings nicht direkt von Beginn an stattfinden. Auch RTL dürfte klar sein, dass mit der Etablierung der neuen Daily ein Zuschauertausch stattfindet. Auch «BTN» hat einst vier, fünf Wochen gebraucht, die die Zuschauer das Format fanden.

Mittelfristig werden es aber schon 14,15 Prozent sein, die die filmpool-Produktion auf die Beine bringen muss. Und hier wird sich dann die entscheidende Frage stellen: Kommen sowohl die jungen «BTN»-Fans (größtenteils unter 30) auf den Geschmack als auch die Menschen zwischen 30 und 45 Jahren, die RTL in diesem Fall ja durchaus auch im Auge haben dürfte?


Darum geht es in der Serie:


Im Fokus steht die Agentur Berlin Models der 49-jährigen Modelagentin Liz. Die 20-jährige Jessy aus der Nähe von Hamburg ist eine von vielen, die einem Testshooting bei Berlin Models entgegen fiebert. Ihre beste Freundin Mila (23) wünscht sich nichts sehnlicher, als dass sie es schafft und begleitet sie. Für beide wird diese Reise zum wohl größten Abenteuer ihres Lebens, denn Mila bleibt. Die Hotelkauffrau bekommt ein Praktikum in der Modelagentur und wird vom ersten Tag an unfreiwillig zur Rivalin der intriganten Bookerin Sarah (26), die eifersüchtig über jeden Schritt ihres Freundes Marc wacht.

Das gefragte männliche Topmodel wirft nicht nur Praktikantin Mila aus der Bahn, sondern auch seine Lebensgefährtin. Als Sarah immer unkontrollierter wird, greift Agenturchefin Liz ein. Liz hat jedoch noch ein weitaus größeres Problem: Ihr eigenes desolates Privatleben lässt sich kaum noch kaschieren. Milas Leben in Berlin gleicht einer Achterbahnfahrt der Gefühle, doch sie bleibt sich treu. Ein Charakterzug, der im erfolgsgetriebenen Model-Business selten ist.
Werdet Ihr bei «Berlin Models» reinschauen?
Ja, die Serie bekommt eine Chance.
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Nein, Danke.
54,3%


Was man sonst noch wissen muss:


Die wichtigsten Rollen der neuen Serie sind Marc (gespielt von Marc Eggers): Marc wurde vor zwei Jahren von Sarah in einer Berliner Diskothek entdeckt. Sie erkannte sofort, dass das attraktive Supertalent – er ist Breakdancer – nur die richtige Agentur braucht, um als Model durchzustarten. Mila (dargestellt von Alica Büchel): Sie kennt Marc von früher – sie wohnen in der gleichen Kleinstadt und verbringen viel Zeit miteinander. Mila schwärmt für Marc, für ihn ist sie aber nur die kleine Schwester seines besten Kumpels. Als Mila 13 Jahre alt ist, zieht Marc nach Berlin, der Kontakt bricht erst einmal ab. Sarah (Cherin West) arbeitet als Male Bookerin bei „Berlin Models“, sie gilt hier allerdings auch als Expertin für talentierte „New Faces“ und ist außerordentlich ehrgeizig.

„Dschungel“-Kandidat Julian F.M. Stöckelt spielt Frederic: Der hat seine Biografie geschönt und versucht so, seine Herkunft zu verheimlichen. Denn sein familiäres Umfeld hat absolut gar nichts mit der schicken Model- und Modewelt gemein. Dennoch hat er es zu etwas gebracht: In der Agentur „Berlin Models“ ist er einer der dienstältesten Mitarbeiter. Olivia Augustinski ist Liz, die die Agentur „Berlin Models“, die sie vor zehn Jahren gemeinsam mit ihrem Mann Stefan gegründet hat, nun leitet. Als toughe Agenturchefin hat sie alles im Griff und einen guten Namen in der Branche. Nadine Trinker, einst Kandidatin von «Austria’s Next Topmodel», produzierte mit filmpool schon «Wien – Tag & Nacht» über eine Wiener Chaos-WG, die aber kein Renner beim Publikum war. Jetzt mimt sie ein Model in der RTL-Serie. Sie sagt: „Ich habe in Österreich schon bei einer täglichen Serie mitgespielt. Dort bin ich anscheinend positiv aufgefallen und wurde gefragt ob ich bei «Berlin Models – Unser Leben, unser Traum» mitspielen möchte! Ich habe nicht lange überlegt und bin nach Berlin gezogen!“ Hauptdarsteller Marc Eggers lobt das neue Format derweil in einem PR-Interview mit RTL: „Wir sind zum Teil echte Models, echte Bocker, echte Fotografen etc. Die Verknüpfung zwischen authentischem Leben und fiktionaler Serie ist somit groß.“

Der Produktionsauftrag von RTL geht zunächst bis Februar 2015 und dürfte somit rund 100 Folgen umfassen. Eine Episode dauert eine halbe Stunde inklusive Werbung.

Kurz-URL: qmde.de/74358
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