US-Check

Interesse verflogen?!

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Wie schlägt sich eigentlich die Sitcom mit Charlie Sheen, nachdem all die Schlagzeilen um seine Person und den Rauswurf bei «Two and a Half Men» schon lange abgeklungen sind? Quotenmeter blickt auf die Zahlen.

«Anger Management» in Deutschland

Fans in Deutschland warten schon seit geraumer Zeit auf eine Ausstrahlung von «Anger Management». Zunächst sicherte sich VOX die Sitcom, doch dort schlummert sie seit fast zwei Jahren in den Archiven. Jetzt wurde die Serie an RTL Nitro weitergereicht. Der Sender wird die Sitcom ab dem 4. September ins Programm nehmen und somit donnerstags um kurz nach 22:00 Uhr in Doppelfolgen ausstrahlen. Über das Video-on-Demand Portal Watchever ist «Anger Management» bereits seit April 2013 abrufbar; auch auf DVD sind die ersten Folgen bereits erhältlich.
Anfang 2011 musste Charlie Sheen bei «Two and a Half Men» die Koffer packen. Im Sommer 2011 präsentierte dann der Kabelsender FX seine Sitcom-Pläne und sorgte mit der Verpflichtung von Charlie Sheen für eine große Überraschung. Ebenfalls überraschend: Im Oktober des selben Jahres kündigte der Sender noch vor Ausstrahlung der ersten Folge an: sollten die Quoten der ersten Staffel ein in der Öffentlichkeit nicht bekanntes Quotenniveau halten, gebe man den Auftrag für 90 weitere Episoden. Und in der Tat gelang FX mit «Anger Management» im Juni 2012 der erfolgreichste Start einer Comedyserie im US-amerikanischen Kabelfernsehen. Die ersten beiden Folgen verbuchten 5,47 Millionen sowie 5,74 Millionen Zuschauer. In den darauffolgenden Wochen verflog zwar die Neugier auf Charlie Sheens Rolle als Ex-Baseball-Spieler mit Aggressionsproblemen, der in der Serie nun selbst Anti-Aggressionsseminare gibt, sodass am Ende der ersten Staffel nur noch knapp zwei Millionen Fans übrig blieben. Das schien aber zu reichen und FX orderte weitere 90 Episoden, die seit Anfang 2013 auf Sendung sind. Insgesamt 72 Folgen sind bisher gelaufen, doch inzwischen sind die Zuschauerzahlen nicht mehr hitverdächtig.

Schon der Start der zweiten Staffel unterbot Anfang 2013 den schlechtesten Wert der ersten Staffel. Nur 1,82 Millionen Menschen schauten zu und damit noch einmal rund 180.000 Fans weniger als zum Finale der ersten Runde. Auch die zweite Ausgabe gab ab und landete bei 1,66 Millionen Zuschauern. «Anger Management» entfernte sich also recht schnell von der Zwei-Millionenmarke und es sollte gar nicht lange dauern bis man das erste Mal die Hürde von einer Million Fans unterschritt. Bereits mit der fünften Folge der zweiten Staffel fiel die Sitcom auf 0,99 Millionen Zuseher. Auch die nachfolgende sechste Ausgabe verbuchte mit 0,93 Millionen Fans einen weiteren Tiefpunkt, der nicht der Letzte bleiben sollte.

Im Sommer 2013 wollte man bei FX dem Quotenschwund dann entgegenwirken und der große Bruder FOX bot Hilfe an, indem der Sender vier Episoden von «Anger Management» in seinem Hauptprogramm zeigte, um eine größere Öffentlichkeit herzustellen. Tatsächlich holten die im Juni bei FOX gezeigten Episoden bessere Quoten als die Folgen bei FX, doch mit Zuschauerzahlen zwischen 1,65 Millionen und 1,71 Millionen kann ein solch großes Network wie FOX nicht zufrieden sein. Vor allem hatten die FOX-Zuschauer kein Interesse daran, die Sitcom auch bei FX weiter zu verfolgen, sodass im Juli 2013 neue Negativrekorde zu Buche standen.

Immer öfter hatte Charlie Sheen Probleme die Hürde von einer Million Zuschauer zu nehmen und die Abstände zwischen den Episoden, die ein „Millionenpublikum“ aufweisen konnten, wurden größer. So sollte es beispielsweise nach 1,09 Millionen Zusehern am 9. Juli ganze fünf Wochen dauern, ehe man am 15. August mit 1,10 Millionen Fans ein weiteres sowie auch das letzte Mal in 2013 die Millionenmarke knacken konnte. Die gesamten Herbst- und Wintermonate verharrte die Serie aus Quotensicht in einer absoluten Formkrise und verzeichnete zwischendrin weitere Tiefschläge von gerade mal noch 0,62 Millionen Zusehern.

Auch die bisherigen Folgen in 2014 brachten keine wirkliche Besserung, auch wenn es zunächst danach aussah. Die erste Folge nach der Winterpause schaffte es am 23. Januar mal wieder auf 1,08 Millionen Zuschauer. Doch schon eine Woche später unterbot man die Millionenmarke erneut. Erst am 4. März schaffte man wieder den Sprung auf 1,04 Millionen Zuseher. Das sollte auch das bis dato letzte Mal in 2014 gewesen sein. Alle weiteren Episoden schwankten im Bereich zwischen 0,56 Millionen und 0,88 Millionen Zuschauern. Die vorerst letzte Ausgabe verbuchte am 29. Mai mit 0,50 Millionen Fans einen neuen Negativrekord.

Derzeit befindet sich «Anger Management» in der Sommerpause, kehrt aber bereits am 4. August auf die Fernsehbildschirme zurück. Dann erhöht FX die Dosis der Sitcom und sendet wöchentlich zwei neue Folgen. Ob das den dringend benötigten Zuschaueranstieg bringt, darf bezweifelt werden. Viel eher sieht es danach aus, als wollten die Verantwortlichen ihr möglicherweise etwas voreiliges 100-Folgen-Versprechen schnell erfüllen und die Serie zu einem Abschluss bringen, denn das anfängliche Interesse scheint längst verflogen.

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