Popcorn & Rollenwechsel

James Camerons TV-Methode

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James Cameron lässt sich beim Schreibprozess seiner «Avatar»-Trilogie von den Arbeitsmethoden bei Fernsehserien inspirieren.

Immer mehr fähige Regisseure und namhafte Darsteller mit Kinoerfahrung wenden sich dem Fernsehen zu, so dass kostspielige, audiovisuell umwerfende Serien dafür sorgen, dass gute TV-Programme aktuell stärker denn je wie Leinwandproduktionen wirken. Gleichzeitig sorgen vereinheitlichte Filmuniversen wie das Marvel Cinematic Universe für eine Neuausrichtung des Blockbusterkinos als Form des seriellen Erzählens – das Kino nähert sich also der Stilistik des Fernsehens.

Mit seinen drei anstehenden «Avatar»-Fortsetzungen trägt auch James Cameron dazu bei, Fernsehmethoden in der Welt des Kinos zu verankern. Der 59-jährige, selbsternannte König der Welt wird seine drei anstehenden «Avatar»-Filme am Stück in Neuseeland drehen, um ab Dezember 2016 einen Part pro Jahr ins Kino zu entlassen. Dies weckt Erinnerungen an Peter Jacksons Neuseeland-Trilogien, aber der Schreibprozess für «Avatar 2 – 4» weist viel eher Parallelen zu diversen Fernsehserien auf.

Wie Cameron auf dem LA Times’ Hero Complex Film Festival erläuterte, verfasste er im ersten Jahr der Vorproduktion seiner anstehenden Sci-Fi-Spektakel 1.500 Seiten an Notizen über „die Welt und die Kulturen, die verschiedenen Clans, die unterschiedlichen Tiere und Ökosysteme“ seiner fiktiven Welt Pandora, auf die er in der anstehenden Trilogie eingehen will. Daraufhin entwickelte er eine Methode weiter, die er aus seiner Zeit als Serienschöpfer von «Dark Angel» kannte. „Wir haben uns der Herausforderung gestellt, drei Filme zur gleichen Zeit zu schreiben“, zitiert ihn Slashfilm.

Also setzte sich Cameron mit Josh Friedman, Rick Jaffa and Amanda Silver und Shane Salerno zusammen. „Wir waren für fünf Monate, acht Stunden am Tag, gemeinsam im Autorenraum und haben jeden Handlungspunkt der drei Filme gemeinsam erarbeitet, so dass sich die Handlung über alle Teile erstreckt und eine zusammenhängende Saga ergibt“, fasst der Filmemacher zusammen. Erst danach teilte er jedem der Autoren einen Film zu, so dass zwar alle Autoren einen Überblick über das Gesamtbild haben, jeder Teil der Trilogie dennoch einen ganz individuellen Stil aufweist. Cameron selbst wiederum arbeitet an allen drei Skripts mit.

„Wir alle erachten es als enorm aufregendes, kreatives und bahnbrechendes Experiment in Sachen Drehbuchschreiben. Ich weiß nicht, ob es zwangsweise zu großartigen Skripts führen wird, aber für uns hat es sich gewiss als hilfreicher Prozess erwiesen, um ein Gefühl für dieses Epos und all seine neuen Figuren, Umgebungen, Figuren und all das zu bekommen“, lautet das Fazit von James Cameron.

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