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Marc Bator: Seine sieben Monate bei Sat.1

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Am 11. Mai war Bator erstmals in den «Sat.1 Nachrichten» zu sehen. Wir bilanzieren: Hat sich sein Wechsel dorthin gelohnt? Wie sind eigentlich die Quoten des Sat..-Infoformats derzeit?

Historie Sat.1 Nachrichten

  • Sendestart bis 1995: «Newsmagazin» um 19.00 Uhr
  • 1995 bis 1998: «18:30» mit Ulrich Meyer
  • 1998 bis 2004: «18:30» mit Astrid Frohloff
  • 2004 bis 2007: «Sat.1 News» mit Thomas Kausch
  • 2007/2008: «Sat.1 News» mit Katja Losch
  • 2008 bis 2013: «Sat.1 Nachrichten» um 20.00 Uhr mit Peter Limbourg als Haupt-Anchor
  • Ab Mai 2013: «Sat.1 Nachrichten» mit Marc Bator um 19.55 Uhr
News-Anchor hatte Sat.1 in den vergangenen Jahren ähnlich viele wie Geschäftsführer. Angefangen von Ulrich Meyer über Thomas Kausch, bis hin zu Katja Losch, Peter Limbourg und seit Mitte 2013 eben Marc Bator. Bator wechselte von der «Tagesschau» ins Privatfernsehen. „Ich habe bei der ARD keine Perspektive mehr gesehen, weil ich mich nicht weiterentwickeln konnte“, sagte Bator vor seinem Wechsel zu Sat.1. Seit dem 11. Mai präsentiert er dort nun um 19.55 Uhr gemeinsam mit wechselnden anderen Kollegen die Hauptnachrichten.

Von den angekündigten Reportagen, die Bator präsentieren sollte, war 2013 ebenso wenig zu sehen wie von Unterhaltungsformaten, die bei der Personal-Meldung damals erwähnt wurden. Auf Nachfrage von Quotenmeter.de gab man sich in der Sat.1-Pressestelle gelassen, erwähnte die zahlreichen Sondersendungen zur Jahrhundertflut, die Marc Bator moderiert hätte. Neben den (wenigen) Specials zum Hochwasser waren es dann noch zwei Sommerinterviews (eins mit Angela Merkel, eins mit Peer Streinbrück), die Bator zum Sat.1-Programm beisteuerte.

Ob sich Bator in Sat.1 entsprechend zur Genüge weiterentwickeln konnte, muss der Nachrichtensprecher wohl selbst wissen. Tat er aber zumindest den Einschaltquoten der Sendung gut? Unter Peter Limbourg, inzwischen Intendant der Deutschen Welle, hatten die «Sat.1 Nachrichten» im Jahr 2012 7,5 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen geholt. Die Hauptnachrichten informierten im zurückliegenden Kalenderjahr entsprechend schwache 1,78 Millionen Menschen.

Auf ähnlichem Niveau bewegten sich die Nachrichten auch bis zum 9. Mai 2013 – wegen der kühleren Temperaturen in der ersten Jahreshälfte fielen die Reichweiten mit einem Durchschnittswert von 1,92 Millionen etwas höher aus, in der Zielgruppe blieb es bei schwachen 7,6 Prozent Marktanteil. Seitdem Marc Bator die «Sat.1 Nachrichten» macht, sind die Zuschauerzahlen gesunken. Im Schnitt schauen nur noch 1,49 Millionen Menschen zu – das sind deutlich weniger als zuvor. Bei den 14- bis 49-Jährigen kommt die Sendung auf 7,3 Prozent, auch hier also leichte Verluste.

Die niedrigeren Reichweiten sind aber kein Anzeichen für die fehlende journalistische Qualität oder davon, dass der Sat.1-Zuschauer Bator nicht annimmt. Sie hängen zum Teil auch stark vom Vorprogramm ab, dass die Sat.1-Manager aus der Not heraus seit Sommer mit schwach laufenden «Navy CIS»-Wiederholungen bespielen müssen. Sonntags, wenn davor Julia Leischik Menschen sucht, kommen die Nachrichten des Senders regelmäßig auf 3,3 Millionen Zuschauer. Übrigens: Gerade die Wochenend-Ausgaben macht Bator nicht, hier sind weiterhin Katja Losch und Heiko Paluschka zu sehen.

Unter dem Strich bleibt also übrig, dass neue Tapeten vielleicht nie schaden – auch nicht im Falle von Marc Bator. Erfolgreicher hätte sein Sat.1-Einstand aber sicherlich verlaufen können.

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