Kino-Check

Dreckig und neu im Kino

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Von dreckigen Säuen, korrupten Unternehmern und dämonischem Treiben ...

«Drecksau»
Beim Terminus "Drecksau" bieten sich allerlei Assoziationen an. Dreckige Schweine. Menschen mit perversen Vorlieben. Schadenfrohe Zeitgenossen. Arrogante, selbstverliebte Chefs. Korrupte Politiker. Doch niemand hat die Bezeichnung "Drecksau" mehr verdient als Bruce Robertson. Robertson ist ein manipulativer Bastard, ein Misanthrop, der sich mit Drogen zuschießt, gegen seine Mitarbeiter intrigiert und seinen Sex besonders schmutzig mag. Und obendrein ist er Cop in Edinburgh ...

«Drecksau» spaltet die Kritiker und wird ebenso gefeiert wie gnadenlos verrissen. Florian Lieb bemängelt bei MovieMaze: "Humorvoll gemeint ist das natürlich alles, was «Drecksau» hier auf die Leinwand wirft. Nur werden die vulgären Schimpfereien nicht lustiger, wenn sie im Stakkato-Stil durch die Büroflure gebellt werden." Grund dafür seien einerseits die "mangelnden Qualität[en] des Drehbuchs" sowie der Umstand, dass Hauptdarsteller James McAvoy für Lieb "ein Schauspieler ist, dem jedes Charisma gänzlich abgeht". Ganz anders schneidet der Film bei Björn Becher ab, der für Filmstarts urteilt: "Dass «Drecksau» als Film so gut funktioniert, liegt indes nicht nur am erzählerischen Geschick von Regisseur und Drehbuchautor Jon S. Baird, sondern zu einem erheblichen Teil auch am brillanten Hauptdarsteller James McAvoy."

OT: «Filth» von John S. Baird. Mit: James McAvoy, Imogen Poots, Jamie Bell und Eddie Marsan

«Alles eine Frage der Zeit»
An Silvester erwartet den 21-jährigen Tim Lake eine ungewöhnliche Überraschung: Sein Vater verrät ihm, dass die Männer seiner Familie über eine besondere Fähigkeit verfügen - sie haben die Möglichkeit, durch die Zeit zu reisen und ihr Leben zu verbessern. Flux nutzt Tim diese Chance, sein glückloses Liebesleben zu reparieren. Aber Zeitreisen sind schwieriger als gedacht: Verbessert Tim eine Sache in seinem Leben, wird ein anderer Aspekt deprimierender ...

Die neuste Regiearbeit des «Tatsächlich ... Liebe»-Machers Richard Curtis kommt bei den meisten Kritikern sehr gut weg. Michael Meyns etwa lobt bei Programmkino.de die Moral der Romantikkomödie, "dass durch die Perfektion die Spontanität verloren geht". Zudem bewertet er positiv, dass die fesselnde, "melancholische Komödie" unterhält, "ohne kitschig oder rührselig" zu sein. Adam Arndt lobpreist indes bei Filmjunkies: "«Alles eine Frage der Zeit» ist eine wunderbar charmante, romantische Zeitreisekomödie mit sämtlichen Stärken des magischen Realismus und kaum vernehmbaren Schwächen."

OT: «About Time» von Richard Curtis. Mit: Domhnall Gleeson, Rachel McAdams, Bill Nighy, Tom Hollander und Margot Robbie

«Frau Ella»
Sascha hat soeben erst erfahren, dass seine Freundin schwanger ist, schon nimmt sein Leben eine weitere Wende: Er baut mit seinem Taxi einen Unfall und wird ins Krankenhaus eingeliefert. Dort lernt er die mitteilungsfreudige Rentnerin Ella kennen, die ihm gehörig auf die Nerven geht. Als sie aber vom Krankenhauspersonal dazu gedrängt wird, eine gefährliche sowie unnötige Operation über sich ergehen zu lassen, hört Sascha auf sein Herz und entführt die Rentnerin. Durch diese wagemutige Aktion knüpfen die beiden Zimmergenossen freundschaftliche Bande und beschließen, einander in Liebesdingen zu helfen ...

Typisch Schweighöfer: Wie die meisten Filme mit dem deutschen Schauspielstar in der Hauptrolle erntet auch «Frau Ella» uneinheitliches Kritiker-Feedback. Die Redaktion der Cinema findet beispielsweise, dass die Romanadaption "so charmant und warmherzig inszeniert" ist, dass einzelne Schwächen wie das "harmonieselige Finale" schnell verziehen sind. Patrick Heidmann von Cineman.ch hingegen schimpft über das Werk, dass es "zu harmlos vor sich hin" plätschere und "in seinen Roadmovie-Klischees mit Überraschungen" geize, weshalb sich ein Kinobesuch kaum lohnen würde.

OT: «Frau Ella» von Markus Goller. Mit: Matthias Schweighöfer, Ruth Maria Kubitschek, August Diehl, Anna Bederke und Anna Thalbach

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