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«Dr. House»

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Der sarkastische Arzt mit dem schwarzen Humor musste seinen Gehstock abgeben. Die amerikanische Serie wurde nach insgesamt acht Staffeln eingestellt.

Er tyrannisierte sein Team, beleidigte seine Patienten und trieb seinen Freund und Kollegen James Wilson in den Wahnsinn. Dr. Gregory House, der Hauptcharakter der Serie begeisterte seine Zuschauer als Egozentriker und Menschenfeind. Kein anderer TV-Arzt durfte sich so viele Bösartigkeiten und verachtende Sprüche erlauben wie der Protagonist der Serie «Dr. House». Doch nach acht Jahren wurde der US-Serienhit 2012 eingestellt.

Insgesamt acht Staffeln und 177 Episoden der Serie, deren Originaltitel «House» (in der ersten Staffel «House M.D.») lautet, strahlte der US-Sender FOX vom 16. November 2004 bis Mai 2012 aus. In Deutschland lief das Format ab Mai 2006 bei RTL und brachte dem Kölner Sender anfangs enorme Quoten. Am 4. Dezember 2012 endete hierzulande die achte Staffel mit der Episode „Letzter Akt: Reichenbachfall“, die in den USA den Titel „Swan Song/Everybodys Dies“ trug.

Die in Los Angeles und Princetown (New Jersey) gedrehte Serie lebte größtenteils vom britischen Hauptdarsteller Hugh Laurie, der den mürrischen und tablettenabhängigen Arzt Dr. House glaubhaft verkörperte. Für seine überzeugende Schauspielleistung in der Serie gewann Laurie zweimal den Golden Globe und wurde mehrfach für den Emmy nominiert. Vor seiner Karriere als „Dr. Gregory House“ verdiente sich der britische Schauspieler, Komiker, Schriftsteller und Musiker in den achtziger Jahren sein Geld zusammen mit Stephen Fry mit Sketchen bei der BBC. Zudem spielte er in Ang Lees Verfilmung des Literaturklassikers «Sinn und Sinnlichkeit» von Jane Austen und in der Reihe «Blackadder». Für seine schauspielerische Leistung erhielt er 2007 sogar von der Queen selbst den Order oft he British Empire.

In «Dr. House» spielte Hugh Laurie den exzentrischen Diagnostiker, der mit fragwürdigen Behandlungsmethoden am Princeton-Plainsboro Teaching Hospital arbeitet. Dort behandelt er mit seinem Team, das aus den Ärzten Dr. James Wilson, Dr. Robert Chase, Dr. Eric Foreman und Dr. Allison Cameron besteht, komplizierte Medizinfälle. Seine Vorgesetzte Dr. Lisa Cuddy versucht ihn immer wieder dazu zu bringen seinen Pflichten als Allgemeinmediziner nachzugehen, was er aber aus Angst vor langweiligen und nervenden Patienten, die er mit allen Mitteln abzuschrecken versucht, umgehen will. Auch gegenüber seinem Ärzteteam kann der Mediziner, der Veränderungen hasst, sich seine eleganten Bösartigkeiten und den feinen Sarkasmus nicht verkneifen, was vor allem sein einziger Freund der Onkologe Dr. James Wilson zu spüren bekommt. Obwohl House im Laufe der Serie sogar ins Gefängnis und in die Psychiatrie eingeliefert wird, verliert er seine Approbation nicht. Da er, wie er sagt, aus den Fehlern anderer lernen wolle liest der überzeugte Atheist und Religionsfeind dennoch die Tora und die Bibel. In den USA hat sich in Bezug auf House schwarzen Humor und sein typisches Benehmen sogar der Begriff „Houseism“ als Beschreibung sarkastischer Äußerungen und eines ungewöhnlichen Verhaltens mit dem Ziel andere Leute zu verblüffen entwickelt. Kommentare wie "Ich nehm meinen Kaffee schwarz - so wie meinen hirngeschädigten Neurologen" über seinen afroamerikanischen Mitarbeiter Dr. Foreman sind bei dem TV-Arzt keine Seltenheit. Sein mürrischer Charakter steht jedoch auch in Verbindung mit seiner emotionalen Verletzlichkeit. Nachdem er durch einen Infarkt im rechten Oberschenkel einen Teil der Muskulatur verlor und demzufolge einen Gehstock – wobei er immer auf edle und stilvolle Modelle achtet – verwenden muss, greift er regelmäßig zu starken Schmerzmitteln. Seine Tablettenabhängigkeit bildet den Rahmen der Serie bis sich House Ende der fünften Staffel in Therapie begibt und fortan ein drogenfreies Leben führt.

Nahezu jede Folge beginnt mit einem Patienten, der mysteriöse Krankheitssymptome aufweist und im Teaser vor dem Vorspann eingeführt wird. Dr. House analysiert im Laufe jeder Episode mit seinem Team und mittels Differentialdiagnose die vorliegenden Symptome, was teilweise stark an die weniger erfolgreiche Serie «Medical Investigation» erinnert. Durch unwichtig erachtete Details oder Lügen der Patienten wird die Diagnose häufig erschwert und verzögert. Meist kommt House, der als Sherlock Holmes im Arztkittel konzipiert wurde, jedoch durch eine bestimmte Situation oder Anmerkung, die nichts mit dem eigentlichen Fall zu tun hat, auf die letztlich richtige Lösung. Mit dem Ziel Elemente einer Krankenhausserie mit denen eines Krimidramas zu verknüpfen wurde das Format als „Medical Mystery“-Serie produziert.

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