Kino-Check

Neu im Kino: Will Smith mit Sippschaft und ganz große Gefühle

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Neben «After Earth» kommt in dieser Woche das sehr sehenswerte Drama «Before Midnight» in die Kinos. Und auch Dwayne Johnson gibt sich mal wieder die Ehre.

«After Earth»
1000 Jahre sind vergangen, seitdem Naturkatastrophen die Menschen gezwungen haben, die Erde zu verlassen und den Planeten Nova Prime zu besiedeln. Nach einem ausgedehnten Kampfeinsatz kehrt General Cypher (Will Smith) zurück nach Hause, um sich endlich um seinen 13-jährigen Sohn Kitai (Jaden Smith) kümmern zu können. Ein Asteroidensturm beschädigt ihr Raumschiff, sie müssen auf der Erde notlanden. Um den sterbenden Vater zu retten, muss sich Kitai in die unvertraute Wildnis wagen und Hilfe holen.

Da Sony eine Kritikersperre verhängt hat, konnte der neue Film mit Will Smith im Vorfeld nicht bewertet werden. US-Kritiker bewerteten «After Earth» jedoch beinahe durchgehend katastrophal.

OT: «After Earth» von M. Night Shyamalan; mit Will Smith, Jaden Smith, Zoe Kravitz, Glenn Morshower, Sophie Okonedo und Isabelle Fuhrman


«Before Midnight»
Im Zug nach Wien lernten sie sich 1995 kennen, der Amerikaner Jesse (Ethan Hawke) und die Französin Celine (Julie Delpy). Sie spazierten eine Nacht lang durch die Donaumetropole, flirteten, versprachen sich wiederzusehen. Ihre Wege kreuzten sich neun Jahre später in Paris, wieder tauschte man sich aus. Erzählte von unglücklichen Beziehungen. Und jetzt sind sie ein Paar. Mit ihren Töchtern verbringen die Beiden den Urlaub in Griechenland. Wieder geht es um Gefühle. Wieder kriselt es - diesmal in ihrer Beziehung. Eine romantische Nacht im Hotel soll zeigen was die Zukunft bringt.

Das US-amerikanische Drama kommt bei den meisten Kritikern hervorragend weg. Daniel Licha von moviemaze.de ist voll des Lobes, was unter anderem daran liege, "dass die Dialoge so wahnsinnig ehrlich und nah am Leben sind". Zudem schlage sich der Zuschauer "nie auf die Seite einer der Hauptfiguren", da er sich "mühelos in beide Seiten hineinversetzen und ihre Argumente verstehen" könne. Neben dem "über jeden Zweifel erhabenen Drehbuch" versprühe auch das Hauptdarstellerduo "Leinwandmagie pur". Matthias Hopf von http://dasfilmfeuilleton.wordpress.com ist von diesem so "authentischen Szenario, das die Diskrepanz zwischen Leinwand und Publikum [...] auf ein absolutes Minimum reduziert" begeistert. Deshalb lohne sich das "gewisse Maß an Konzentration", welches der Streifen erfordert, auch voll und ganz. Hopf resümiert: "Mitreißend, zerreißend und einfach unglaublich schön!" Michael Meyns von programmkino.de wiederum lobt Regisseur Linklater und dessen Mitstreiter, da diese "die Balance wahren, stets den richtigen Ton treffen und eine perfekte Mischung aus amüsanten und ernsten Momenten finden. Mit größter Leichtigkeit, komplett auf inszenatorische Mätzchen verzichtend, ganz auf die beiden Hauptfiguren konzentriert, ist «Before Midnight». zum grandiosen dritten Teil einer Reihe von Filmen geworden, die hoffentlich noch nicht zu Ende ist."

OT: «Before Midnight» von Richard Linklater; mit Ethan Hawke, Julie Delpy, Seamus Davey-Fitzpatrick, Charlotte Prior, Ariane Labed und Jennifer Prior

«Snitch - Ein riskanter Deal»
Lagerist John (Dwayne Johnson) erfährt, dass seinem Sohn Jason (Rafi Gavron) eine langjährige Haftstrafe droht, weil ihm von einem Freund Drogen untergeschoben wurden. Da Jason seinerseits niemand Unschuldigen kompromittieren will, macht die herablassende Staatsanwältin John keine Hoffnung. So beschließt er, sich auf eigenes Risiko durch einen ahnungslosen Kollegen bei Drogendealern einzuschleusen und als Kurier zu arbeiten, um somit der DEA jemanden für einen Strafnachlass ans Messer zu liefern. Doch die Anwältin zwingt ihn weiterzumachen, was sein Leben und das seiner Familie gefährdet.

Der neue Streifen mit Dwayne Johnson kommt bei den Kritikern immerhin recht solide weg. Christoph Petersen von filmstarts.de lobt Regisseur Waugh, der nach einer sorgfältigen Einführung den "eher nüchternen Erzählton auch in der zweiten Hälfte beibehält", wodurch der Film "selbst dann noch glaubwürdig bleibt, als neben John im Minutentakt die Gewehrkugeln einschlagen". Auch der Hauptdarsteller selbst präsentiere sich "endlich als der talentierte Schauspieler, den wir schon lange unter der harten Schale des titanenhaften Leinwand-Prüglers vermutet haben". Auch Todd McCarthy ist durchaus angetan: "Ein ernst gemeinter, gut gemachter Vater-rettet-Sohn-Thriller. Die reduzierte Erzählweise des Films zeigt Gefühl für echte menschliche Verzweiflung." Etwas kritischer sieht es Peter Osteried von gamona.de, der dem Film zwar zugute hält, dass er "Einblick in einen recht fragwürdigen Teil des amerikanischen Justizsystems gibt. Allerdings hätte man seines Erachtens daraus eine mitreißendere Geschichte machen können: "Zu oft wählt Waugh den leichten Weg, den Hollywood-Weg. Wo die Chance auf großes Drama sich bietet, setzt er eher auf die Möglichkeit, den Film in Richtung Action zu drängen."

OT: «Snitch» von Ric Roman Waugh; mit Dwayne Johnson, Susan Sarandon, Nadine Velazquez, Jon Bernthal, James Allen McCune und Harold Perrineau

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