Die Wochenschau

9. Kalenderwoche 2012

von
Die versteckteren TV-Nachrichten und besonderen Fernsehereignisse im Wochenrückblick

SONNTAG - 26. Februar

Club der Medien-Amazonen revoltiert


Rund 350 deutsche Journalistinnen schickten am späten Sonntagnachmittag rund 250 deutschen Chefredakteuren, Verlegern und Intendanten einen Brief. Das ist bemerkenswert. Nicht sonderlich bemerkenswert ist hingegen der Anlass des Petitionsschreibens: Im Zuge der altbekannten politisch-gesellschaftlichen Quotendiskussion rund um Frauen in den großen Führungspositionen forderten die 350 Medien-Amazonen, dass in den kommenden fünf Jahren mindestens 30 Prozent der redaktionellen Führungspositionen von Frauen besetzt sein sollen. Es wirkten u.a. mit: Iris Radisch, Alice Schwarzer, Frauke ... Ach! Die Liste kennt Mann ja.

MONTAG - 27. Februar

Themenabend: Nahtoderlebnisse bei Bibel TV


Weil es immer wieder erstaunlich ist, was der kleine Spartensender Bibel TV so alles vom Stapel lässt, ist er auch in dieser "Wochenschau" erneut Thema. Am Montag kündigte man nämlich an, am 11. März einen Themenabend zu Nahtoderlebnissen zu senden. Sowohl aus christlicher als auch aus wissenschaftlicher Sicht wird das Ganze beleuchtet. Zudem wird mit Menschen gesprochen, die klinisch tot waren und reanimiert wurden. Böse Zungen würden jetzt fragen, wie Bibel TV es denn schaffen will, dafür die ganzen ZDF-Zuschauer anzulocken. Doch wir freuen uns lieber auf einen esoterischen Themenabend - ganz ohne Jürgen Fliege!

DIENSTAG - 28. Februar

«Galileo» geht dahin, wo es weh tut


Wie ProSieben am Dienstag mitteilte, wird es am 4. März ein «Galileo Spezial» geben, das rund ein Jahr nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima aus der betroffenen Region berichtet. Man spricht darin mit Menschen, die versuchen, dort ihr schweres Leben zu meistern. Das hört sich eher nach einer öffentlich-rechtlichen Produktion an und man traut ProSieben so etwas Ernstes gar nicht unbedingt zu. Aufmerksamkeit erregen soll dann aber wohl der Zusatz: "«Galileo Spezial» zeigt Filmaufnahmen, wie sie noch niemand gesehen hat - direkt aus der Sperrzone um den Reaktor." Doch vielleicht will man sowas ja gar nicht sehen?

MITTWOCH - 29. Februar

ZDF erfindet "Markus´ Club" für Nachspielzeit


Aus «Markus Lanz» wurde nach dem Fußball-Länderspielabend im ZDF eine Art «Waldis Club». Es begann schon mit einer launigen Schalte zwischen Müller-Hohenstein, Kahn und Lanz, bei der man erfuhr, dass Kahn mehr der alpine Typ ist und schon mit 13 in der Pubertät war. In der Sendung saßen nicht nur schwarz-rot-goldene Fans im Publikum, sondern es waren auch Waldi, Matze Knop und Toni Schumacher zu Gast, mit denen man das Spiel besprach. Lanz äußerte sich erstmals öffentlich zu «Wetten, dass..?», obgleich leider nur im Scherz. Zur Krönung erzählte Micaela Schäfer, dass sie ihre Brüste drei Mal aufspritzen ließ.

DONNERSTAG - 1. März

«Lenßen» und das erweiterte Ruhrgebiet


Wenn am Montag die erste Staffel seiner neuen Ermittlerserie «Lenßen» nach altem Muster startet, wird TV-Anwalt Ingo Lenßen nicht mehr im Raum München ermitteln, sondern im Ruhrgebiet. Der Jurist dazu wörtlich bei sat1.de: "Beheimatet sind wir in Essen und haben die Möglichkeit, im gesamten Ruhrgebiet zu drehen - ob nun in Gelsenkirchen, Bocholt, Duisburg oder Oberhausen". Leider liegt Bocholt aber nicht im Ruhrpott, sondern im Münsterland. Da muss der Star-Advokat wohl noch etwas Geografie lernen. Sein neues Büro liegt übrigens am Essener Hauptbahnhof. Gut, dass dort gleich ein Galeria Kaufhof ist. Die haben Atlanten, Ingo!

FREITAG - 2. März

Photovoltaik für die «Sportschau»


Der ARD-Werbevermarkter AS&S informierte am Freitag darüber, dass der Ravensburger Photovoltaik-Spezialist Mage Solar die komplette Bundesliga-Rückrunde in der «Sportschau» mit Werbespots über seine Systemkomponenten bespielen wird. Man setze in dem "heiß umkämpften Markt der Solartechnologieanbieter" auf die "Strahlkraft der Sportschau". So eine kommerziell-blumige Formulierung, die im doppelten Wortsinne gilt, muss man erstmal hinbekommen. Kompliment! Übrigens: In den Spots vom Partner und Stadionnamensgeber des SC Freiburg wird kein einziges Mal Larry Hagman auftreten. Shine, ARD, shine...! Hehehe!

SAMSTAG - 3. März

Die armen Herren Schönherr, Menge und Höfer...


Am Samstag war in der Welt ein Interview mit Charlotte Roche und Jan Böhmermann über die neue Talkshow der beiden auf ZDFkultur zu lesen. Bekanntlich wollen sich die Zwei von der Art der gängigen Plauderrunden absetzen, was ja eigentlich löblich ist. Doch wenn man dann in besagtem Zeitungsgespräch zu lesen bekommt, dass sie zu diesem Zweck an die alte Talk-Tradition der 70er Jahre mit Dietmar Schönherr, Wolfgang Menge oder Werner Höfer anknüpfen wollen, wirkt das schon etwas unpassend. Die verruchte Komponente werden die schlüpfrige Roche und der vorlaute Jan zwar hinbekommen, nicht aber die zugleich stilvolle.


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