Die Kritiker

«Das Geheimnis der Villa Sabrini»

von

Story


Die junge Kunsthistorikerin Susanna Noll arbeitet als Auktionatorin in Rom. Unter den Hammer kommen im Hause Milus überwiegend historische Vasen, Schmuckstücke und Gemälde. Doch eines dieser Bilder macht Susanna stutzig. Sie wittert eine Fälschung und nimmt das Exemplar zur Verwunderung ihres Chefs Fabio aus der laufenden Auktion. Mehr noch: während sich Fabio auf eine mehrtägige Geschäftsreise begibt, packt Susanna die Chance beim Schopfe. Mit dem gefälschten Gemälde im Gepäck macht sie sich auf den Weg nach Florenz zu ihrer Freundin Elisabeth. Dort erhofft sich die Kunstexpertin eine Lösung für das Bilderrätsel.

In der italienischen Stadt trifft Susanna auf den wohlhabenden Schmuckdesigner Francesco Sabrini. Dieser kennt das Bild nur zu gut und verbindet die ganze Geschichte mit versuchten Mordanschlägen auf ihn. Zusammen stecken die beiden ihre Nasen immer tiefer in eine Familienangelegenheit. Je näher Susanne und Francesco dem Geheimnis kommen, desto mehr Überraschungen erleben die beiden unfreiwilligen Abenteurer.

Darsteller


Simone Hanselmann («Glück auf Brasilianisch») ist Susanna Noll
Rene David Ifrah («Katie Fforde – Diagnose Liebe») ist Francesco Sabrini
Nadeshda Brennicke («Wolff – Kampf im Revier») ist Elisabeth Lanzi
Rufus Beck («Die Sterntaler») ist Andreas von Weissenfels
Michael Mendl («Der Eisenhans») ist Lorenzo Sabrini
Armin Rohde («Fünf Freunde») ist Fabio Milus
Giorgia Surina ist Cosima Bertone
Antonio Tallura ist Carlo Lanzi

Kritik


„Eine Liebesgeschichte zwischen Kunst und Juwelen“ – so beschreibt die Schriftstellerin Cristina Camera ihren Roman „Die Gärten der Villa Sabrini“. Filmisch betrachtet müsste das Zitat eher zu „Kunst inmitten einer Liebesgeschichte“ tendieren. Was erstmal nichts Schlechtes bedeuten muss. Die Buchvorlage wurde für den Fernsehfilm «Das Geheimnis der Villa Sabrini» von Drehbuchautorin Susanne Hertel umgeschrieben. Hertels letzte Arbeit war erst im Januar mit dem Titel «Offroad» in deutschen Kinos zu sehen. Auf der großen Leinwand hätte ihr aktuelles Werk allerdings gar nicht funktioniert.

Die Geschichte ist in Italien angesiedelt, was gerade in Hinsicht auf die Bildsprache nur Vorteile mit sich bringt. Man kann den Sommer durch den Fernseher förmlich spüren. Das macht das Warten auf wärmere Temperaturen hierzulande umso beschwerlicher. Im warmen Sonnenlicht präsentiert Regisseur Marco Serafini seine Darsteller-Riege vor einer malerischen Kulisse aus tollen Stadtbildern und schönen Landschaftsaufnahmen. Bei so viel Augenfutter gerät das eigentliche Abenteuer fast schon in Vergessenheit. Dass das Gezeigte nicht lange im Kopf bleibt, liegt zudem am mäßigen Drehbuch. Spannung? Gelegentlich, und dann sehr seicht. Zum Mitfiebern und Miträtseln kommt der Zuschauer hier wenig. Zu gewöhnlich und bekannt sind die gelegten Fährten und Beziehungen der Charaktere untereinander.

Eine laue Schnitzeljagd mit gut aussehenden Schauspielern an vielen verschiedenen und schönen Orten. Auch das würde als Aussage besser zu Serafinis Werk passen als oben genanntes Zitat. Und wenn zum Beispiel Hauptfigur Susanna und der gebeutelte Francesco mit dem Auto verunglücken, wird es sogar banal. Ob es ihr gut gehe, fragt der attraktive Sabrini. Alles ok, antwortet Susanna, ihre Eltern seien nur damals bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Dialoge als Mittel zum Zweck – keine Seltenheit.

Dass dem engagierten Ensemble wenige interessante Konversationen spendiert werden, ist verschwendetes Potenzial. Simone Hanselmann macht eine gute Figur als Ermittlerin wider Willen. Auch die anderen Beteiligten erbringen eine mindestens solide Leistung. Gepaart mit den südländischen Bildern schaut man gerne zu, der schleppenden Inszenierung und lahmen Gespräche zum Trotz. Wahrscheinlich hätte das – zugegeben wenig geheimnisvolle – Rätsel auch in einer kürzeren Zeit als den standardisierten anderthalb Stunden gelüftet werden können. So schleichen sich mitunter einige Längen ein. Einen Blick wert ist das italienische Familiendrama mit romantischen Anleihen somit nur für eine 90-minütige Sommerliaison ohne Kopfanstrengungen.

Das ZDF strahlt «Das Geheimnis der Villa Sabrini» am Sonntag, den 4. März, um 20.15 Uhr aus.

Kurz-URL: qmde.de/55279
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