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«The Voice of Germany»

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Die Castingshow hat ProSieben und Sat.1 gute Quoten beschert. Am Ende gingen die Werte aber zurück.

Die Castingshow hat ProSieben und Sat.1 gute Quoten beschert. Am Ende gingen die Werte aber zurück.

Für die ProSiebenSat.1-Gruppe war das Projekt «The Voice of Germany» ein ganz wichtiges – das dürfte von Anfang an klar gewesen sein. Als man im Vorfeld verkündete, dass sowohl ProSieben als auch Sat.1 die Show ausstrahlen werden, überraschte der Senderverbund viele Brachen-Beobachter. Und auch in Köln beim Konkurrenten RTL nahm man die Gefahr wahr und programmierte gegen die Showpremiere am 24. November eine Folge seiner Castingshow «Das Supertalent». Doch das Ergebnis des Duells dürfte wohl beide Seiten verblüfft haben: «The Voice» setzte sich in der jungen Zielgruppe beim ersten Aufeinandertreffen durch.

3,89 Millionen Menschen konnte ProSieben zum Auftakt mobilisieren, der Marktanteil beim Gesamtpublikum lag bei starken 12,4 Prozent. Bei den 14- bis 49-Jährigen wurden tolle 23,8 Prozent gemessen, 3,06 Millionen Zuschauer in diesem Alter schalteten ein. «Das Supertalent» kam zur gleichen Zeit nur auf 22,8 Prozent. Einen Tag später sah es für «The Voice» in Sat.1 sogar noch besser aus. Die Castingshow steigerte sich auf 4,36 Millionen Zuschauer sowie 14,3 Prozent Marktanteil. Bei den Werberelevanten konnte man mit 3,05 Millionen Zusehern die Reichweite nahezu halten, der Marktanteil kletterte allerdings auf sehr gute 26,6 Prozent hinauf.

Alle die nach den ersten zwei Folgen dachten, nur die Neugier hätte die Zuschauer zum neuen Format getrieben, wurden in der zweiten Woche eines Besseren belehrt. Die zweite Folge bei ProSieben unterhielt nämlich 4,58 Millionen Zuschauer ab drei Jahren, 3,51 Millionen davon waren zwischen 14 und 49 Jahren alt. Beim Gesamtpublikum kam die Castingshow auf 14,9 Prozent, in der Zielgruppe wurden 27,8 Prozent gemessen. Bei Sat.1 brachte es «The Voice» einen Tag später sogar auf 4,89 Millionen Zuseher sowie 28,2 Prozent Marktanteil beim jungen Publikum.

Den absoluten Bestwert erzielte der Talentwettbewerb schließlich am 8. Dezember 2011, als man mit 5,21 Millionen Zuschauern erstmals die Fünf-Millionen-Marke überspringen konnte. Die Folge bei ProSieben landete bei starken 16,8 Prozent Marktanteil. In der Zielgruppe wurden somit erstmals 30 Prozent beim Marktanteil geknackt: 3,96 Millionen 14- bis 49-Jährige sorgten für tolle 30,9 Prozent. Einen Tag später musste «The Voice» erstmals Zuschauer abgeben. Mit den 4,53 Millionen Zuschauern und 28,2 Prozent Marktanteil werden die Verantwortlichen aber dennoch mehr als zufrieden sein.
Am 15. Dezember begann bei ProSieben schließlich die Battle-Phase und die musste sich im Vergleich zu den Castings nicht verstecken. 4,86 Millionen Menschen sorgten für 15,1 Prozent Marktanteil bei allen Zuschauern, beim jungen Publikum kam das Format auf 28,4 Prozent. Freitags versammelte «The Voice» in Sat.1 wieder 5,02 Millionen Menschen vor den TV-Geräten, 30,2 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen dürften für Jubelstimmung in Unterföhring gesorgt haben. Beim Gesamtpublikum wurden 16,4 Prozent erzielt.

Das dritte Battle interessierte am 22. Dezember 4,89 Millionen Menschen. Die Marktanteile waren erneut fantastisch: 15,7 bei allen und 28,6 Prozent bei den jungen Zuschauern. Die letzte Show im Jahr 2011 musste dann allerdings etwas abgeben und erreichte noch 4,39 Millionen Zuseher ab drei Jahren. Der Marktanteil ging leicht auf 14,1 Prozent zurück. Bei den Werberelevanten sorgten 3,02 Millionen Zuschauer für 24,4 Prozent.

Anfang 2012 begann die Live-Phase von «The Voice of Germany», ProSieben zeigte die erste Live-Show am 5. Januar und unterhielt damit 4,18 Millionen Zuschauer. Beim Gesamtpublikum wurden 14,1 Prozent gemessen, in der Zielgruppe erreichte das Format 25,8 Prozent bei 3,02 Millionen Zuschauern. Die zweite Live-Show brachte es einen Tag später in Sat.1 auf exakt vier Millionen Zuschauer und 13,1 Prozent Marktanteil. Bei den 14- bis 49-Jährigen erreichte man erstmals weniger als drei Millionen Zuschauer, 2,82 Millionen Zuseher sorgten für 23,7 Prozent.

Die folgenden Live-Sendungen waren nur noch am Freitagabend in Sat.1 zu sehen, weil ProSieben am Donnerstag das «Eurovision»-Casting «Unser Star für Baku» zeigte. Doch trotz der Reduzierung auf nur noch eine Folge pro Woche, gingen die Reichweiten und Marktanteile im Januar und Februar spürbar zurück. Am 13. Januar reichte es nur zu 3,42 Millionen Zuschauern, in der Zielgruppe wurden 18,8 Prozent Marktanteil gemessen.

Den absoluten Tiefpunkt erreichte «The Voice» allerdings erst eine Woche später, als nur noch 2,85 Millionen Menschen die vierte Live-Show sahen, beim Gesamtpublikum erzielte man mit 8,7 Prozent unterdurchschnittliche Werte. In der Zielgruppe lief es mit 15,5 Prozent so schlecht wie nie zuvor. Doch das Gegenprogramm war an diesem Abend auch besonders stark, Das Erste zeigte nämlich den Bundesliga-Rückrundenauftakt und unterhielt damit fast sieben Millionen Menschen.

Und auch in den zwei Wochen darauf blieb «The Voice» unter der 20-Prozent-Marke in der Zielgruppe hängen. Die erzielten 19,9 und 17,5 Prozent Marktanteil lagen aber dennoch weit über dem Sat.1-Senderschnitt. Im Mittel sahen 3,44 bzw. 3,18 Millionen Menschen ab drei Jahren zu. Bei der zweitgenannten Folge musste die Castingshow zudem gegen die Jubiläumsausgabe von «Wer wird Millionär?» antreten und zog im direkten Vergleich den Kürzeren. Das Finale konnte sich am 10. Februar schließlich noch einmal auf 4,01 Millionen Zuschauer steigern, der Marktanteil betrug 12,9 Prozent. In der Zielgruppe entsprachen 2,64 Millionen Zuschauer 22,2 Prozent.

Insgesamt können ProSieben und Sat.1 mit «The Voice of Germany» sehr zufrieden sein. Die Talentsuche erreichte durchschnittlich 4,16 Millionen Zuschauer, von denen 2,96 Millionen aus der werberelevanten Zielgruppe kamen. Der Marktanteil beim Gesamtpublikum lag im Mittel bei 13,4 Prozent, bei den 14- bis 49-Jährigen wurden 24,3 Prozent ermittelt. «The Voice» kann also als voller Erfolg verbucht werden. Eine zweite Staffel, die im Herbst starten soll, ist längst beschlossene Sache. Dennoch sollte man bei ProSiebenSat.1 über Veränderungen nachdenken, schließlich lief es bis zu den Live-Shows nahezu perfekt - dann kam der Einbruch. Trotz allem hat «The Voice» gezeigt, dass es auf dem deutschen Markt noch durchaus Interesse an einer weiteren Castingshow gibt – mit entsprechend guten Quoten.

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