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69. Golden Globe Awards: Fakten und Favoriten

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Quotenmeter.de präsentiert die wissenswertesten Fakten und interessantesten Meinungen zu den 69. Golden Globes im Überblick.

Wer sind die Kino-Favoriten? Der überaus vergnügliche Stummfilm «The Artist» hat nach seinem Siegeszug bei den meisten Kritikerpreisen beste Chancen auf den Globe für die beste Filmkomödie. George Clooney dürfte als bester Hauptdarsteller in einem Drama nach Hause gehen, Christopher Plummer als bester Nebendarsteller. Woody Allen werden beste Chancen eingeräumt, für sein Drehbuch zu «Midnight in Paris» einen Preis zu erhalten.

Wo zieht der Promi-Faktor? Die Mitglieder der Hollywood Foreign Press haben sich ganz eindeutig einen Narren an Angelina Jolie gefressen, so dass sie auch für schwache Leistungen nominiert wird. Vergangenes Jahr schüttelte die ganze Branche über die «The Tourist»-Nominierungen (Bild) den Kopf. Und dieses Jahr wurde Angelina Jolies Regiedebüt «In the Land of Blood and Honey» als bester fremdsprachiger Film nominiert. Dabei wurde der Film aufgrund seiner schlechten Figurenzeichnung, der schwerfällig vermittelten Botschaft und der unbeholfenen Regieführung nur äußerst durchwachsen aufgenommen.

Warum ist «My Week With Marilyn» eine Komödie? Das fragen sich seit Bekanntgabe der Globe-Nominierungen sehr viele Branchenbeobachter. Simon Curtis' britische Kinoproduktion blickt auf einen kurzen, betrüblichen Ausschnitt des Lebens der Marilyn Monroe und ist ganz eindeutig als Drama zu goutieren. Doch Produzent Harvey Weinstein machte sich dafür stark, «My Week With Marilyn» wegen seiner zwei kurzen Gesangseinlagen als Musical zu betrachten. Weshalb? Nun, er steckt auch hinter dem Biopic «Die eiserne Lady» über Margaret Thatcher. Dieser Film wurde korrekt als Drama eingestuft. Er ist zwar nicht als bestes Drama nominiert, jedoch kann Hauptdarstellerin Meryl Streep auf einen Globe als beste Drama-Hauptdarstellerin hoffen. Auch der Monroe porträtierenden Michelle Williams wurden vorab große Chancen eingeräumt. Und da diese beiden Weinstein-Filme in vermeintlich unterschiedlichen Genres angesiedelt sind, kann sich der Verleih bald damit brüsten, 2012 zwei Globes für die beste Darstellerin bekommen zu haben.

Wundersame Statistik: Die kommerziell äußerst einträgliche Musicalserie «Glee» wurde in ihrem ersten Jahr für gleich vier Golden Globes nominiert und ging mit einer Auszeichnung nach Hause. Und zwar mit dem Globe für die beste Musical-/Comedy-Serie. 2011 erhielt «Glee» für sein bei den Fans für qualitativ unstete Drehbücher und uneinheitliche Figurenentwicklung teils sehr kritisch beäugtes zweites Jahr gleich fünf Nominierungen und gewann beide Nebendarstellerpreise und erneut den Globe als beste Comedyserie. Dieses Jahr können die «Glee»-Macher nur noch auf einen Sieg hoffen. Die einzige Kategorie, in der die Serie nominiert wurde, ist erneut die für die beste Comedy-Serie. Alle Konkurrenten in dieser Sparte haben daneben mindestens eine Darstellernominierung aufzuweisen.

Wer sind die TV-Favoriten? Zumindest die Experten setzen darauf, dass «Modern Family» der Musicalserie «Glee» den Hattrick vermiesen und als beste Comedy ausgezeichnet wird. Claire Danes dürfte den Buchmachern nach zu urteilen zur besten Drama-Hauptdarstellerin gekürt werden, das «New Girl» Zooey Deschanel hat beste Siegeschancen in der Comedy-Sparte.

Wer präsentiert? Bei den Golden Globes fallen die Laudatoren traditionell eher mit frecheren und originellen Laudationen auf. Womöglich liegt es an der lockeren Atmosphäre im Veranstaltungssaal, in dem auch gegessen und (vor allem) getrunken wird. Dieses Jahr ist mit (meistens) lieb gemeinten Gemeinheiten von Robert Downey Jr. (Bild), Jimmy Fallon, Ashton Kutcher, Jessica Biel, Mila Kunis, Rob Lowe, Katharine McPhee, Michelle Pfeiffer, Mark Wahlberg, Reese Witherspoon, Antonio Banderas, Jake Gyllenhaal, Salma Hayek, Nicole Kidman, Melissa McCarthy, Clive Owen, Freida Pinto, Natalie Portman und Maroon-5-Sänger Adam Levine zu rechnen.

Was wurde übergangen? Äußerst auffällig ist das komplette Abhandensein jeglicher Nominierungen für den von den US-Kritikern in den Himmel gelobten «Die Muppets». Mit seinem Glanz und Glamour ist dieses urkomische und frohgemute Musical kein Spitzenanwärter auf eine Oscar-Nominierung als bester Film, aber eigentlich prädestiniert für eine Nominierung als bestes Filmmusical/beste Filmkomödie. Auch in der Musikkategorie müsste man eigentlich die gefeierten Songs dieses Films erwarten. Damit reiht sich der siebte Muppet-Kinofilm aber in eine lange Tradition ein: Nur der 1979 gestartete «Muppet Movie» erhielt eine Globe-Nominierung (für den Song "Rainbow Connection"). Muss die lustige Puppentruppe halt auf den Oscar hoffen ...

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