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Liebes Jahr 2011,

von
Was habe ich Dir vorausgesagt, als ich Dir an dieser Stelle am Ende Deiner ersten Woche den letzten Brief geschrieben hatte? Dass Deine Chance, im Vergleich zum ereignisreichen 2010 doch noch selbst genug Sprengkraft zu bekommen und Deine scheinbare Belanglosigkeit ins Gegenteil zu verwandeln, für Dich im Überraschungsmoment liegen würde. Und genau das hast Du auch in den darauf folgenden 51 Wochen bis heute bestens umgesetzt!

Was nicht alles in Deiner Regentschaft geschehen ist und womit vorher nie jemand gerechnet hätte? Thomas Gottschalk hat als «Wetten, dass..?»-Gastgeber aufgehört und Polit-Star zu Guttenberg ist gefallen, Harald Schmidt holte kurz nach seinem Comeback nur noch schlechte Quoten und die Frauen-Fußball-WM im eigenen Lande fuhr hingegen sehr gute Zahlen ein. Winfried Kretschmann wurde zum ersten grünen Ministerpräsidenten gewählt und Lena bei ihrer zweiten ESC-Teilnahme "nur" auf Platz 10. Einen richtigen Sommer ließest Du vermissen und hast uns stattdessen den arabischen Frühling geliefert. Die Euro- und Finanzmarktkrise hast Du verlängert und uns dank des EHEC-Virus den Drang nach gesunder Grünzeug-Nahrung vorübergehend arg verringert. Die FDP ließest du langsam niedergehen und «Die Wochenshow», Jörg Draeger sowie «Fort Boyard» für kurze Zeit wieder auferstehen. Durch die Flut-, und Reaktorkatastrophe in Fukushima nahmst Du viele Menschenleben und brachtest unserer Erde mit Durchbrechen der Sieben-Milliarden-Marke aber auch viele Neue hinzu. Peter Alexander und Loriot gingen, Joko und Klaas kamen (so richtig). Dortmund wurde deutscher Meister und Sebastian Vettel erneut jener von der ganzen Welt. Berlusconi und Papandreou verdrückten sich, Aristokratenpaare in England und Monaco vermählten sich - und Letzteres war dann wohl auch das einzige wirklich vorhersehbare Ereignispaar während Deines Verlaufs.

Durch all dies hast Du es wirklich fertig gebracht, mit Deinem Vorgängerjahr Schritt halten zu können. Hut ab! Und natürlich lagen wie in jedem Deiner bisherigen Kollegen viel Licht und Schatten oft eng beieinander. Anders geht es ja auch gar nicht, denn gerade das macht ein erlebnisreiches Jahr doch schließlich aus. Insofern hast Du Deinen Job also ganz gut gemacht. Eben Überraschend gut.

Danke, dass wir Dich erleben durften sowie durchleben mussten! Lassen wir uns nun Deine letzten Tage doch noch einmal so richtig auf der Zunge zergehen...

Adieu, Du unerwartet turbulentes 2011!

Dein Komparse,
Gregor Elsbeck

Kurz-URL: qmde.de/53977
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