Die Kritiker

«SOKO Köln: Der letzte Einsatz»

von

Story


In einer Neubausiedlung wird der Bauunternehmer Robert Kuntz ermordet aufgefunden. Mit den SOKO-Kollegen nimmt auch Matti Wagner, ein alter Bekannter von Karin Reuter, als Schwangerschaftsvertretung von Julia Marschall die Ermittlungen auf. Erste Recherchen ergeben, dass in der Siedlung vor kurzem die sechsjährige Nina an einer rätselhaften Vergiftung gestorben ist. Ihre Eltern Markus und Regina Felten hatten herausgefunden, dass der Boden in ihrem Garten durch Giftabfälle kontaminiert ist. Sie machen den Bauunternehmer Kuntz dafür verantwortlich und hatten ihm mit entsprechenden Maßnahmen gedroht.

Während Markus Felten für die Tatzeit ein Alibi hat, deutet zunächst vieles darauf hin, dass Regina Felten den Tod ihrer Tochter eigenhändig gerächt haben könnte. Analysen der Bodenproben ergeben, dass der Vorwurf der Feltens zu Recht besteht. Die SOKO ermittelt, dass sich Unternehmer Kuntz mit dem Bau der Siedlung finanziell übernommen hat. Seine Firma stand unmittelbar vor der Pleite. Erst im letzten Augenblick konnte er mittels einer dubiosen Finanzspritze den Ruin seiner Firma abwenden. Die Spur führt zu Fabrikant Ludwig Steiner, einem Golfpartner des Opfers. Der Einzige, der Licht ins Dunkel bringen könnte, wäre Kuntz' Prokurist Schelling. Frank Hansen heftet sich im Alleingang an dessen Fersen und verfolgt ihn zu einem nächtlichen Treffen in einem Rohbau. Wenig später fallen Schüsse.

Als die Kollegen in der Siedlung eintreffen, finden sie Frank Hansen schwerverletzt. Während Frank Hansen im Krankenhaus mit dem Tode ringt, macht sich die SOKO auf die Suche nach dem Schützen. Ausgerechnet der neue Kollege Matti Wagner stellt dem Mörder eine Falle. Doch während diese zuschnappt, meldet sich Vanessa von Franks Krankenbett mit einer niederschmetternden Nachricht.

Darsteller


Sissy Höfferer («Hinter blinden Fenstern») ist Karin Reuter
Jophi Ries («Die Pfefferkörner») ist Frank Hansen
Steve Windolf («Boat Trip») ist Daniel Winter
Kerstin Landsmann («Inga Lindström») ist Vanessa Haas
Thomas Clemens («Aus dem Sand») ist Dr. Philip Kraft
Pierre Besson («Tatort», «Hindenburg») ist Matti Wagner

Kritik


Schon Anfang Februar 2011 wurde bekannt, dass Schauspieler Jophi Ries die «SOKO Köln» verlassen wird. Mit einem lachenden und weinenden Auge nahm er von der ZDF-Krimi-Serie am Vorabend nach den Dreharbeiten zur neuen Staffel, von der 20 neue Folgen dienstags um 18 Uhr zu sehen sind, im Frühjahr Abschied. Es sei „Zeit, mal etwas anderes zu spielen“, sagte er im Februar 2011 im Interview mit Quotenmeter.de. Bei der «SOKO Köln» kommt sein Ausstieg nach acht Jahren als SOKO-Ermittler nun auch auf den Bildschirm. Der Serientod seiner Figur, soviel darf verraten werden, da dies schon zu Beginn der Folge offensichtlich wird, schließt dabei eine Rückkehr zur Krimi-Serie im ZDF kategorisch aus. Zumindest als Frank Hansen wird er bei der «SOKO Köln» nicht mehr ermitteln. Sein „Abgang“ und der Abschied der Kollegen fiel dabei wenig tränenreich und eher unspektakulär aus. Das mag aber auch der knappen Zeit geschuldet sein, die eine Vorabend-Serie wie die «SOKO Köln» zur Verfügung hat. Der letzte Fall von Jophi Ries als Frank Hansen kann sich aber durchaus sehen lassen und ist spannend.

Passend ist dabei auch, dass gerade sein Ersatz in der Vorabend-Krimi-Serie, nämlich Pierre Besson als Matti Wagner den Fall aufklärt. Das Drehbuch versucht hier die durch den tödlich verletzten Frank Hansen entstandene Lücke schnell zu schließen, in dem sich der „Neue“ als ebenso findig in der Mordaufklärung beweist. Für den Zuschauer, der hier noch einige Emotionen der Kollegen ob des Tods der langjährigen Teammitglieds erwartet, geht das viel zu rasch. Ohnehin wurde das Team der «SOKO Köln» etwas durchgemischt. Denn eine Auszeit hat sich auch Lilia Lehner genommen, deren Ermittler-Figur Julia Marschall auch in der Serie offiziell im Mutterschaftsurlaub ist. Für sie ist Pierre Besson als Matti Wagner zum Team gekommen, ehe Jophi Ries als Frank Hansen lebensgefährlich verletzt wird. Das eingespielte Team muss also gleich zwei personelle Änderungen hinnehmen. Das gelingt gut, denn Pierre Besson fügt sich wunderbar in das SOKO-Team ein und spielt einen soliden Part. Er trägt schon in seiner ersten Episode maßgeblich zur Aufklärung des Falls bei und wird somit gleich als vollwertiges Teammitglied anerkannt.

Eine rasche Entwicklung, die im Drehbuch auch ganz anders hätte verarbeitet werden können. Doch für die kurzweilige Unterhaltung, die «SOKO Köln» am ZDF-Vorabend bieten soll, ist das allemal gut gelöst worden. Einzig der zu bescheidene Abschied von Jophi Ries, beziehungsweise dessen Figur des Frank Hansen, wirkt am Ende zu aufgesetzt und nicht immer authentisch. Da fehlt oft auch das Einfühlungsvermögen, was eine solche Situation eben erfordert. Doch trotz dem Ausstieg von Jophi Ries müssen sich «SOKO Köln»-Fans keine Sorgen um die Serie machen, denn mit Pierre Besson ist ein mindestens gleichwertiger Ersatz gefunden worden, der schon in seiner ersten Episoden im «SOKO Köln»-Team zu überzeugen weiß.

Das ZDF zeigt «SOKO Köln: Der letzte Einsatz» am Dienstag, 18. Oktober 2011, um 18.00 Uhr.

Kurz-URL: qmde.de/52669
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