Wirtschaft

ProSiebenSat.1 veräußert Anteile in Niederlande und Belgien

von  |  Quelle: ProSiebenSat.1 Media AG
Der Verkauf von Fernsehsendern und Print-Magazinen brachte der Fernsehgruppe über 1,2 Milliarden Euro ein.

Die ProSiebenSat.1-Gruppe darf sich über einen Geldregen im Wert von 1,225 Milliarden Euro freuen, denn für diese Summe hat das Unternehmen seine Fernseh- und Print-Aktivitäten in den Niederlanden und Belgien an ein internationales Medienkonsortium verkauft. Das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen dieser Geschäftsfelder betrug im Jahr 115 Millionen Euro, die Verkaufssumme war 10,6 Mal so hoch. Hierbei handelt es sich um die TV-Sender VT4, VIJFtv, SBS6, Net5, Veronica TV sowie die Magazine Veronica und TotaalTV.

Die Geschäftsaktivitäten in den Niederlanden im Bereich Fernsehen und Print sowie die TV-Sparte in Belgien wurde an ein Konsortium verkauft, welches aus Medienunternehmen besteht. In den Niederlanden gehören dazu die Firmen Sanoma Corporation und Talpa Holding N.V. An letzterer Firma ist John de Mol beteiligt, der auch mehr als ein Viertel an den RTL-Sendern in den Niederlanden hält. Demzufolge bleibt es spannend, ob das Kartellamt hierfür die Freigabe erteilt. In Belgien schlugen die Firma Sanoma Corporation, Corelio N.V. und Waterman & Waterman CVA zu. Nicht zum Verkauf gehörten die Produktionsgesellschaften in den beiden Ländern, diese verbleiben innerhalb der ProSiebenSat.1-Group.

„Wir haben für die Geschäftsbereiche in Belgien und den Niederlanden eine Bewertung realisiert, die das Multiple des Gesamt-Konzerns deutlich übertrifft. Dieser Wertzuwachs kommt sowohl dem Unternehmen als auch unseren Aktionären zugute. Damit haben wir diese strategische Portfolio-Analyse erfolgreich abgeschlossen“, erklärte Thomas Ebeling (Bild), Vorstandsvorsitzender der ProSiebenSat.1 Media AG.

Am Ende des Geschäftsjahres 2010 betrug die Netto-Finanzverschuldung von ProSiebenSat.1 rund drei Milliarden Euro, mit dieser Transaktion können die Schulden deutlich verringert werden. Die ProSiebenSat.1-Gruppe war zunächst ein profitables Unternehmen ohne Schulden, bis die Finanzinvestoren Permira und KKR eine Übernahme der SBS Broadcasting Group anordneten. Dieses Unterfangen kostete dem Konzern 3,3 Milliarden Euro. Um eben diese Schulden der Übernahme zu begleichen, werden Teile der früheren SBS Broadcasting Group wieder verkauft.

Thomas Ebeling weiter: „Netto-Finanzverschuldung und Verschuldungsgrad der Gruppe werden sich durch die Transaktionen deutlich verringern. Der Vorstand strebt eine weitere Reduzierung des Verschuldungsgrads an. Kurz- bis mittelfristig soll der Verschuldungsgrad zwischen 1,5 und 2,5 liegen.“ Mit dem Verkauf der Sender in Belgien und Niederlanden ist die Abtrennung weiterer Firmen vorerst gestoppt. „Die Beteiligungen in Nordeuropa sind ein wichtiges Asset für die Gruppe. Wir verzeichnen dort dynamisches Wachstum der Werbe- und Distributionserlöse. Damit sind sie ein wertvoller Grundpfeiler unserer Strategie zur Umsatzdiversifikation.“ Zuletzt wurde spekuliert, dass auch die Nordeuropa-Sender an einen Meistbietenden veräußert werden. Der höchste Schuldenstand der Gruppe wurde im Geschäftsjahr 2008 mit 3,41 Milliarden Euro gemessen, binnen eines Jahres wurden die Schulden auf 3,30 Milliarden Euro reduziert. Erst im vergangenen Jahr erfolgte ein großer Schuldenabbau um knapp zehn Prozent.

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