Fernsehfriedhof

Der Fernsehfriedhof: Eine dicke Sitcom

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Quotenmeter.de erinnert an all die Fernsehformate, die längst im Schleier der Vergessenheit untergegangen sind. Folge 126: Eine ZDF-Comedyserie nach amerikanischem Vorbild.

Liebe Fernsehgemeinde, heute gedenken wir einer längst vergessenen Comedyserie.

«Lukas» wurde am 03. März 1996 im ZDF geboren und drehte sich inhaltlich um die Familie Lenz, von der drei Generationen in einer Kölner Wohnung zusammenlebten. Familienoberhaupt war der erfolglose Schauspieler Lukas, der als überdimensionale, lilafarbene Fledermaus in einer Kindersendung arbeitete und sich in seinem Privatleben auf der Suche nach der richtigen Frau befand. Seine Tochter Lisa war eine typische Teenagerin mit typischen Teenagerproblemen, denen ihr Vater nicht immer aufgeschlossen gegenüberstand. Zudem wohnte Lukas Vater Ludwig in der ungewöhnlichen WG, der seine Mitbewohner mit seinen chaotischen Ideen an den Rand des Wahnsinns trieb. Lukas beste Freundin Coco ging zusätzlich ein und aus und verwirrte ihn regelmäßig mit ihren neuen Eroberungen.

Das Format war für eine Produktion eines öffentlich-rechtlichen Senders erstaunlich amerikanisch und folgte dem Aufbau einer klassischen US-Sitcom. Sie wurde sogar wie in Amerika üblich vor Live-Publikum aufgezeichnet und hatte einige Runnig Gags wie z.B. die besoffene Nachbarin, die immerzu durchs Treppenhaus stolperte. Doch obwohl die Grundsituation viel Potential für eine Parodie aufs Fernsehgeschäft bot, waren solche Momente eher eine Seltenheit. Insgesamt waren die Geschichten und Witze leider allzu brav. Doch den ZDF-Zuschauern gefiel es. Am Sonntagabend gegen 22.00 Uhr lockte die Serie regelmäßig über fünf Millionen Zuschauer an, sodass insgesamt fünf Staffeln entstanden. Dies lag nicht zuletzt am Komiker Dirk Bach, der die Hauptrolle übernahm und vorher vor allem für seine schräge «Dirk Bach Show» bei RTL bekannt war.

«Lukas» wurde am 24. Juni 2001 beerdigt und erreichte ein Alter von 64 Folgen. Die Serie hinterließ den Hauptdarsteller Dirk Bach, der anschließend mit «Der kleine Mönch» eine weitere Serie für das ZDF drehte und dann mit einigen Sketch-Formaten, der Moderation von «Frei Schnauze XXL» und einigen Eventshows hauptsächlich fürs Privatfernsehen arbeitete. Am bekanntesten dürfte er derzeit als Moderator von «Ich bin ein Star, holt mich hier raus!» sein.

Möge die Serie in Frieden ruhen!

Die nächste Ausgabe des Fernsehfriedhofs widmet sich der Vorlage von «TV Total».

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