Quotencheck

«FlashForward»

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Nach gutem Start büßte die US-amerikanische Serie schnell an Zuspruch ein und die Quoten rutschten bis weit unter den Senderschnitt ab.

Egal ob in den USA, Großbritannien, Österreich oder in diversen anderen Ländern: Die Entwicklung der Mystery-Serie «FlashForward» nahm ziemlich oft den gleichen Verlauf. Nach anfangs guten bis sehr guten Zuschauerzahlen ließ das Interesse der Menschen nach und so fielen die Quoten schnell unter den jeweiligen Senderschnitt. Auch auf ProSieben zeigte die Serie dieses Phänomen, nach anfangs guten Zahlen ging es deutlich bergab. Im Gegensatz zu anderen Ländern, in denen bis zum Ende kein Aufschwung mehr zu erkennen war, konnte «FlashForward» zum Finale hin aber wenigstens noch einmal versöhnliche Quoten einfahren. Im Schnitt lief es aber gar nicht rund, trösten wird man sich bei ProSieben wohl nur damit können, dass von der Serie keine weiteren Folgen vorliegen, die man hätte ausstrahlen müssen.

Doch der Reihe nach: Der Start verlief am 1. März dieses Jahres noch nach Maß. 2,60 Millionen Menschen sahen sich die extra für den Start programmierte Doppelfolge bei ProSieben an, der Marktanteil beim Gesamtpublikum lag bei 7,9 Prozent. Zudem sorgten 1,91 Millionen 14- bis 49-Jährige für sehr gute 14,4 Prozent in der Zielgruppe. Als Serie mit fortlaufender Handlung war es aber wichtig, dass die Zuschauer auch in der zweiten Woche dranblieben. Doch schon dieses Ziel wurde deutlich verfehlt, rund 250.000 Menschen hatten nach den ersten beiden Folgen offenbar genug. Nur noch 2,35 Millionen Menschen konnte die dritte Episode der Serie verzeichnen, auch in der Zielgruppe musste man mit 1,83 Millionen Zuschauern einen Rückgang verzeichnen. Dennoch lag der Marktanteil beim jungen Publikum bei guten 13,7 Prozent.

In der dritten Woche waren noch 1,81 Millionen junge Menschen bei einer neuen Folge der Serie mit dabei, also nur ein kleiner Verlust. Der Markanteil sank entsprechend leicht auf 13,4 Prozent. Beim Gesamtpublikum zeigte sich dagegen ein anderes Bild, wieder schalteten etliche Bundesbürger weg. Im Schnitt kam die vierte Episode auf 2,20 Millionen Zuseher und einen Marktanteil von 6,9 Prozent. Am 22. März folgte schließlich der erste richtig starke Einbruch bei Reichweiten und Quoten. So sahen nur noch 1,88 Millionen Menschen die Folge mit dem Titel „Machtkämpfe“, 1,42 Millionen von ihnen waren im werberelevanten Alter zwischen 14 und 49 Jahren. Sechs Prozent Marktanteil bei den Zuschauern ab drei Jahren waren die Folge, in der Zielgruppe wurden 11,3 Prozent gemessen. Die letzte Folge im März blieb ebenfalls bei nur durchwachsenen 11,1 Prozent Marktanteil hängen, aber auch eine Woche später sah es mit 11,3 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen nicht viel besser aus.

Mitte April folgte schließlich der zweite große Absturz. Am 19. April konnte die siebte Folge nur 1,55 Millionen Menschen vor dem Fernseher fesseln, 1,22 Millionen von ihnen kamen aus der Zielgruppe. Zum Vergleich: Sieben Tage zuvor schalteten ebenfalls 1,55 Millionen Menschen ein – allerdings ausschließlich in der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen. Nach dem neuerlichen Absturz blieben der Serie nur noch 9,4 Prozent Marktanteil beim jungen Publikum, insgesamt musste man sich mit fünf Prozent begnügen. Mit 4,8 bei allen und 9,5 Prozent bei den jungen Zusehern wurde dieses Niveau sieben Tage später in etwa gehalten.

Die Folgen zehn und elf holten dann mit 10,4 und genau zehn Prozent Marktanteil in der Zielgruppe immerhin noch einmal zweistellige Werte. Ein kleines Zuschauerplus auf insgesamt 1,67 bzw. 1,65 Millionen Zuschauer machte dies möglich. Doch schon am 17. Mai blieb man mit 9,4 Prozent Marktanteil wieder unter dieser Marke hängen. Für Folge 13 sah es eine Woche dann noch schlechter aus, im Schnitt wurde sie nur von einer Million Menschen gesehen und generierte einen Marktanteil von 4,3 Prozent beim Gesamtpublikum. Bei den 14- bis 49-Jährigen konnte man lediglich 790.000 Zuschauer und 7,9 Prozent Marktanteil verzeichnen – ein nur vorläufiger Tiefpunkt der Serie. Denn dieser wurde zwei Wochen später durch 780.000 Zuschauer und 5,6 Prozent bei den Werberelevanten schon wieder unterboten. Allerdings sollte nicht unerwähnt bleiben, dass diese Folge auch gegen das WM-Spiel zwischen Italien und Paraguay antreten musste.

Und da ProSieben sich dazu entschlossen hatte, «FlashForward» während der Fußball-Weltmeisterschaft gleich in Doppelfolgen zu senden, holte die zweite Episode am 14. Juni wieder etwas bessere 8,6 Prozent bei den jungen Zuschauern. Insgesamt schalteten 1,28 Millionen Menschen ein, in direkter Konkurrenz zu dem Fußballspiel waren es zuvor nur 1,06 Millionen. Die zwei Folgen eine Woche später hatten im Mittel 1,24 Millionen Zuschauer, von denen 950.000 aus der Zielgruppe kamen. Bei den 14- bis 49-Jährigen entsprach dies 7,8 Prozent.

Gegen die WM-Übertragung des ZDF hatte man am 28. Juni dann überhaupt keine Chance. Das Spiel zwischen Brasilien und Chile begeisterte mehr als elf Millionen Menschen. «FlashForward» rutschte da zum ersten Mal unter die Eine-Million-Marke ab und hatte mit der ersten Folge des Abends lediglich 970.000 Zuschauer, schwache 6,1 Prozent Marktanteil bei den werberelevanten Zuschauern wurden gemessen. Die insgesamt 20. Folge der Serie machte ihre Sache im Anschluss mit 7,5 Prozent nicht viel besser. Etwas überraschend erholte sich das Finale der Mystery-Serie sieben Tage später wieder etwas. Die letzten zwei Folgen der ersten und einzigen Staffel kamen im Schnitt beide auf 1,44 Millionen Zuschauer. Zuerst lag der Marktanteil beim Gesamtpublikum noch bei 5,3, später waren es dann schon 6,8 Prozent. Bei den 14- bis 49-Jährigen ergatterte man mit der vorletzten Folge 10,2 Prozent Marktanteil, das endgültige Finale der Serie kam am 5. Juli ab 22.10 Uhr schließlich auf versöhnliche zwölf Prozent.

Trotz dem guten Start und dem leichten Aufschwung am Ende kann ProSieben mit der Performance von «FlashForward» nicht zufrieden sein. Die 22 Folgen der Serie wurden von durchschnittlich 1,58 Millionen Bundesbürgern gesehen, der Marktanteil lag bei 5,4 Prozent. Bei den Werberelevanten schauten im Schnitt 1,23 Millionen Menschen zu, entsprechend wurden nur schwache 9,8 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen gemessen. Das ProSieben die Serie dann über den Sommer hinweg in Doppelfolgen, und teilweise auch noch als Konkurrenz zu der Fußball-Weltmeisterschaft, programmierte zeigt, dass der Sender am Ende selbst nicht mehr an den Erfolg geglaubt hat und «FlashForward» so schnell wie möglich beenden wollte. In den USA wurde die Serie nach einem ähnlichen Verlauf der Quoten bereits eingestellt, neue Folgen muss ProSieben also nicht fürchten.

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