Vor Ort

Zwischen 'Speed-Dating' & Workshops: medienfest.nrw fördert Talente

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In Workshops oder Redaktionsführungen konnten die Besucher aus ganz Deutschland einmal in die Medienbranche hineinschnuppern. Highlights waren der Jam-Truck und das Matchmarking.

Bei strahlendem Sonnenschein und hochsommerlichen Temperaturen war das medienfest.nrw im MediaPark in Köln auch in seiner vierten Auflage ein Mekka für medienbegeisterte Jugendliche wie Erwachsene, Weiterbildungsinteressierte sowie jene Besucher, die die beruflichen Perspektiven in der Medienbranche abstecken wollten. Zwei Tage lang wurde außerdem über Berufsbilder und Qualifizierungsmaßnahmen informiert. Rund 75 Unternehmen, Bildungsträger und Beratungsstellen trafen bei der Veranstaltung auf ein begeistertes und hoch motiviertes Publikum. Das bundesweit einzigartige Angebot zog mehr als 4000 Menschen über die Grenzen von NRW hinaus in die Medienstadt Köln. Damit blieben die Besucherzahlen trotz der Fußball-WM und Badewetter stabil. Mit weit über 140 Programmpunkten wurde das Angebot der Veranstaltung 2010 stark ausgebaut. Besonders im Bereich Weiterbildung setzte das vierte medienfest.nrw einen neuen Schwerpunkt. Neben den zahlreichen Workshops, Seminaren und Vorträgen begeisterte vor allem die Interviewreihe „Was macht eigentlich ein…?“ die Besucher. Das neue Format stellte klassische und neuartige Berufsbilder vor, für die sich besonders viele Menschen interessieren, und klärte beispielsweise über die Tätigkeiten und den Berufsalltag von PR-Beratern und Social Media Managern auf.

Die Veranstalter, Initiatoren und Förderer des vierten medienfest.nrw nutzten am Samstag die Gelegenheit, sich selbst ein Bild von der persönlichen und konzentrierten Atmosphäre an den rund 40 Informationsständen zu machen und mit Ausstellern und Besuchern zu sprechen. Selbst der Kölner Oberbürgermeister, Jürgen Roters, und der künftige Direktor der Landesanstalt für Medien NRW (LfM), Dr. Jürgen Brautmeier, waren im Kölner MediaPark zugegen als sich die Pforten des vierten medienfest.nrw öffneten und zeigten sich begeistert. Sie erläuterten ihre Ansicht vom Berufsfeld Medien. „Berufe in der Medienwirtschaft üben nach wie vor eine große Anziehungskraft auf junge Menschen aus. Angesichts der Vielfalt der Arbeitsbereiche sollten sich Berufseinsteiger intensiv über angestrebte Berufsfelder oder -ideen informieren. Ich bin stolz, dass wir mit dem medienfest.nrw eine in Deutschland einzigartige Orientierungs- und Entscheidungshilfe bieten. Hier können sich junge Menschen umfassend und aktuell über die beruflichen Möglichkeiten in der Medienbranche informieren", sagte beispielsweise Oberbürgermeister Roters. LfM-Direktor Brautmeier ergänzte, dass die Medienlandschaft in keinem anderen Bundesland so facettenreich und breit aufgestellt sei wie in Nordrhein-Westfalen. „Die Medienbranche braucht gut ausgebildete und leidenschaftliche Medienmacher. Nur so lässt sich die Vielfalt und Qualität der Inhalte auch für die Zukunft sichern. Für die jungen Menschen und für die Branche machen wir das medienfest und darum ist uns die Veranstaltung als Teil des Fachkongresses medienforum.nrw so wichtig“, so Brautmeier.

Die Programmleiterin des vierten medienfest.nrw, Bettina Baum (AIM KoordinationsCentrum), war indes zufrieden mit der Resonanz des medienfest.nrw. Viele Menschen nahmen das Informationsangebot wahr. Besonders die zahlreichen Workshops, die zum Mitmachen und Ausprobieren einluden, stießen besonders positive Resonanz. Dieser Teil des Programmangebotes ist seit Beginn der Veranstaltungsreihe 2007 das Herzstück der Aus- und Weiterbildungsmesse. Neben dem inhaltlichen Angebot wurden den Besuchern einige Specials und ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm geboten. Radio Köln und 1LIVE gewährten in Redaktionsführungen exklusive Blicke hinter die Kulissen der Hörfunk-Berufswelt und auch im Cinedom durften Neugierige das Treiben einmal von der anderen Seite der Leinwand betrachten. In Graffiti- und Parkour-Workshops auf der Außenfläche des MediaParks zeigten Künstler und Akrobaten ihr Handwerk. „Wir müssen nicht gut aussehen. Wir machen ja nur Radio“, stellten sich die 1live-Moderatoren bei ihrer Führung in einer Videobotschaft vor. Stets sind sie um einen Gag bemüht, wollen die weitläufigen Redaktionsräume mit ein wenig Spaß vorstellen. Fast fühlt man sich verloren am großen Sendepult zwischen Songs, O-Tönen, Anrufern, Gästen und dem Monitor immer im Blick. Oberstes Gebot: „Wenn Stille ist, ist immer schlecht“, ist das kein leichter Job für die Radiomoderatoren. Für die Teilnehmer der Führung heißt es schließlich „selber machen“! Einen O-Ton des kanadisch-somalischen Musikers K’naan gilt es mit einer „Overvoice“ zu versehen. Der Einspieler in englischer Muttersprache kommt per Kopfhörer; die Nachwuchs-Sprecherin zeichnet die Übersetzung parallel dazu auf. Das Ergebnis kann sich durchaus hören lassen.

Bei mehreren Preisverleihungen im Rahmen des medienfest.nrw wurden speziell die Leistungen des Nachwuchses gewürdigt. So verlieh RTL Chefredakteur Peter Kloeppel erneut den RTL Com.Mit Award für audiovisuelle Beiträge zum Thema Multikulturalität. In seiner Rolle als Schirmherr verlieh er außerdem gemeinsam mit der Bürgermeisterin der Stadt Köln, Elfi Scho-Antwerpes, den von der Jungen Presse e.V. initiierten Deutschen Schülerzeitungspreis. Zum ersten Mal fand das NRW Kurzfilmfestival der Schulen statt, das die gelungensten Beiträge aus mehr als 100 Einreichungen prämierte. Ein besonderes Highlight war dann noch das so genannte Matchmarking. Hier konnten die Besucher der medienfest.nrw Kontakt zu den Personalentscheidern der Medienbranche aufnehmen und wertvolle Tipps bekommen. Mit einem Lebenslauf gewappnet ging beim beruflichen „Speed-Dating“ schnell, denn viel Zeit blieb den Bewerbern nicht, um sich den Personalchefs zu präsentieren. Es nehmen Studenten, Absolventen auf der Jobsuche und schon erfahrene Berufstätige an der Veranstaltung teil. Viele möchten einfach nur einmal sehen, was das Matchmaking zu bieten hat, ohne große Erwartungen zu hegen.

Doch teilsweise haben die Unternehmen gar keine freie Stelle anzubieten, sondern möchten sich für den Nachwuchs engagieren oder einfach nur Informationen präsentieren. Einblicke ins Unternehmen werden meist durch freie Mitarbeit oder projektbezogenes Praktikum. Mehrere Wartepausen liegen zwischen den Gesprächen, denn auch die anderen „Bewerber“ wollen mit ihrem möglichen „Arbeitgeber“ sprechen. Erstaunlich schnell entwickeln sich angeregte Gespräche. Nachdem auch der letzte „Gong“ ertönt ist, ist das „Speed-Dating“ mit den Personalentscheidern der Medienbranche vorbei. Die Moderatorin des Matchmarking bittet um ein Feedback der Teilnehmer, das sie auch sofort bekommt. Unterschiedliche Erfahrungen wurden in den Gesprächen gemacht. Draußen steht noch der so genannte Jam-Truck, in dem junge Musiker ihr Können unter Beweis stellen wollen. Einige von ihnen stehen vollends zufrieden vor dem Truck und freuen sich, weil sie gerade ihren ersten Song aufgenommen haben, drinnen ist es laut und an den Musikinstrumenten versuchen sich weitere Nachwuchs-Musiker. Gute 90 Minuten wird das Playback aufgenommen, erst dann geht es ans Eingemachte, ein Text muss herbei. Nach über zwei Stunden ist dann ein neuer Song und meistens auch eine neue kleine Band geboren. Das medienfest.nrw informierte also nicht nur die an der Medienbranche begeisterten Jugendlichen, Berufseinsteiger oder –umsteiger, sondern förderte zudem die Talente, auch in den vielen Workshops, die das medienfest.nrw begleiteten. Eine runde Sache.

Mehr zum Thema... TV-Sender RTL medienfest.nrw
Kurz-URL: qmde.de/42887
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