Die Kritiker

«Pfarrer Braun: Kur mit Schatten»

von

Story


Weiterhin auf Usedom befindlich bekommt Pfarrer Guido Braun den Auftrag, die Besucher seiner Messen um Spenden für Kirche zu bitten. Bischof Hemmelrath und sein Monsignore Mühlich stellten nämlich zuvor eine akute Geldknappheit der Kirche fest, sodass sie nun Spendeautomaten in allen Kirchen der Umgebung aufstellen ließen. Von einer freundlichen Spenderin abgesehen stellen sich die Dorfbewohner jedoch nicht als sonderlich geberfreundlich heraus.

Stattdessen wird ein Dorfbewohner bald darauf dabei erwischt, wie er ein Kartenlesegerät in den Geldautomat zu installieren versuchte. Es stellt sich heraus, dass dieser Mann Klaas Wittek heißt und bereits ein Wiederholungstäter ist, welcher derzeit nur auf Bewährung auf freiem Fuße ist. In der Nacht stirbt Klaas nach einem - so scheint es zunächst - Motorradunfall. Verdächtige Spuren an den Bäumen sagen Pfarrer Braun jedoch, dass jemand bei diesem Unfall nachgeholfen hat.

Nachdem sie erfährt, dass das Motorrad des Toten aus Polen stammt, schaltet sich neben Kommissar Geiger auch die polnische Staatspolizei um Stanislaw Kowalsky ein. Sich gegeneinander eher bekämpfend, denn miteinander kooperierend, begeben sich die Ermittler nun auf Spurensuche. Der örtliche Polizist Dressel ist dabei ebenso im Visier wie Dr. Valentin, die beide nicht sonderlich gut auf den Verstorbenen zu sprechen waren.

Darsteller


Ottfried Fischer («Der Bulle von Tölz») ist Pfarrer Braun
Hansi Jochmann («Der Bergdoktor») ist Margot Roßhauptner
Antonio Wannek («Der fremde Gast») ist Armin Knopp
Peter Heinrich Brix («Heimatgeschichten») ist Kommissar Geiger
Hans-Michael Rehberg («Lulu und JImi») ist Bischof Hemmelrath
Gilbert von Sohlern («Männersache») ist Priester Mühlich
Dominique Horwitz («Himmlischer Besuch für Lisa») ist Heini Kamke

Kritik


Ein Leckerbissen für Cineasten ist auch der achtzehnte Teil der «Pfarrer Braun»-Reihe nicht. Im Gegensatz zur vergangenen Folge kann man sich in der "Kur mit Schatten" jedoch relativ problemlos auf die Handlung einlassen, da sie dieses Mal nicht ganz so stark an den Haaren herbeigezogen wirkt. Die Darsteller können zwar auch dieses Mal ihre Rolle nur bedingt glaubwürdig rüberbringen, jedoch gewöhnt man sich im Laufe der Zeit zunehmend an die simplen Charakterzeichnungen der Figuren und lässt sich darauf ein.

Ziemlich nervig und überflüssig ist hingegen die Einbindung der polnischen Polizei in den Mordfall. Zunächst sind die kleinen Klischees, mit denen die beiden Polizeichefs Geiger und Kowalsky gegenseitig aufstacheln noch ganz witzig, im Laufe der Zeit jedoch nervt und langweilt den Zuschauer das übertrieben kindische Verhalten der Protagonisten immer mehr. Die einzig lustige Szene mit der polnischen Polizei befindet sich schon fast am Filmende, wo Stanislaw Kowalsky (die namentliche Ähnlichkeit mit dem von Marlon Brando verkörperten polnischen Kultcharakter Stanley Kowalski aus "A streetcar named desire" ist selbstverständlich rein zufällig) wild über den Doppelmörder spekuliert und auf die abstruse Idee kommt, Brauns Haushälterin Margot Roßhauptner könnte die Mörderin sein. Ansonsten werden zumeist nur die üblichen Vorurteile der Deutschen gegenüber Polen genüsslich ausgetauscht.

Die Gag-Dichte ist in dieser Folge etwas höher und tatsächlich zünden auch zumindest etwas mehr als beim letzten Mal. Das ist immer noch nicht viel, aber zumindest eine deutliche Verbesserung. Der Serienfan wird sich wohl auch dieses Mal wieder über 90 Minuten nicht langweilen, aber sollte jemand das dringende Bedürfnis verspüren, ebenfalls der illustren Runde der Pfarrer Braun-Fangemeinschaft beizutreten wäre diese Folge zum Einstieg sicherlich ganz gut geeignet. Zumindest kommt man sich nicht gefoltert vor und das ist bei einer Episode dieser Serie schon sehr viel wert.

Das Erste zeigt «Pfarrer Braun: Kur mit Schatten» am Donnerstag, den 08. April 2010, um 20:15 Uhr.

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