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«Dexter»

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Auch mit der zweiten Staffel, die in Doppelfolgen versendet wurde, kann man in Grünwald nicht zufrieden sein.

In den Vereinigten Staaten erfreut sich «Dexter» zum einen überaus großer Beliebtheit, zum anderen Radien, die stetig an Substanz gewinnen und vorherige Bestwerte in den Schatten stellen. Das Finale der vierten Staffel fand ein Publikum von 2,4 Millionen Menschen, was nebst der mehr als nachvollziehbaren Verlängerung des Formats einen neuen Grenzwert für Kabelsender Showtime setzte. Michael C. Hall, der Protagonist und Serienmörder Dexter Morgan verkörpert, sah sich in seiner Heimat mit Kritik konfrontiert, unter anderem da die “schändliche Serie den heiligen Sonntag entweihe”. Hierzulande hatte sich die RTL II-Führungsetage im September 2008 für einen 'unmoralischen Montag' entschieden, der obgleich einer umfangreichen Marketing-Kampagne nicht Fuß fassen konnte.

Sowohl «Dexter», als auch «Californication» hatten mit roten Zahlen zu kämpfen, wobei erstgenannte Produktion leicht erfreulichere Werte vorzuweisen hat: Im Schnitt verfolgten 340.000 14- bis 49-Jährige die erste Staffel, was einem Marktanteil von 6,0 Prozent entsprach. Zu verdanken hat man dies dem recht akzeptablen Start – der Trend zeigte jedoch mehr und mehr in die entgegengesetzte Richtung. Keine Überraschung also, dass eine Fortsetzung auf sich warten ließ. Während Sky im Bezahlfernsehen bereits mit Runde drei abgeschlossen hat, kam die zweite Staffel am Sonntag auch im Free-TV zu einem Ende. Gezeigt wurden Doppelfolgen, welchen jeweils eine Reichweite zuteil wird. Zufriedenstellend sind diese allerdings nicht.

Mit 450.000 Zuschauern der werberelevanten Zielgruppe und 6,0 Prozent Marktanteil musste man sich zur Premiere am Sonntag, den 28. Februar 2010, immerhin nicht verstecken, verfehlte man damit doch nur sehr knapp den aktuellen Senderschnitt. 640.000 Menschen ab drei Jahren sorgten für einen soliden Marktanteil von 3,7 Prozent, der ebenfalls an der Oberfläche des Medianwertes kratzte. Dennoch hatte man sich mit Sicherheit mehr erhofft, da Wiederholungen von «Law & Order» zuvor deutlich stärker punkten konnten. Wie es auch in den folgenden Wochen der Fall sein sollte, handelte es sich bei dem Lead-In um einen quotenschwachen Spielfilm. «8 Mile» generierte nur 3,1 Prozent Marktanteil, was die Episoden 'Verflucht' und 'Einfach loslassen' verdoppelten.

In Woche zwei lief es für «Dexter» im sonnigen Miami deutlich schlechter, man hatte wiederum unter dem im Vorfeld programmierten «Perfect World» zu leiden, das mit 810.000 Zuschauern und 2,9 Prozent in der Zielgruppe völlig unter ging. 'Der düstere Begleiter' und 'Hitzewelle' begeisterten anschließend exakt eine halbe Millionen Bürger (4,2% MA) sowie 260.000 14- bis 49-Jährige, was 4,7 Prozent Marktanteil und folglich einen großen Rückschritt gegenüber der Vorwoche zur Folge hatte. Sieben Tage später ging es ein weiteres Stück bergab: 330.000 junge Zuseher schalteten ein und bescherten der Sendeanstalt beklagenswerte 4,4 Prozent. Insgesamt waren 560.000 Menschen mit von der Partie, 3,6 Prozent Marktanteil wurden eingefahren.
Doch noch war die Talsohle der Ausstrahlung nicht erreicht, erst 'Das Manifest des Metzgers' und 'Falsches Spiel' zeichneten sich für das Tief verantwortlich. Ein Zielgruppenpublikum von 310.000 Anhängern hatte eingeschaltet, was zu 4,1 Prozent Marktanteil führte. Auch in Bezug auf die Gesamtreichweite musste «Dexter» in der vierten Woche beachtenswerte Verluste hinnehmen: 490.000 Zuschauer und 2,9 Prozent standen zu Buche. Besserung versprachen die erzielten Werte von 'Widerstand ist zwecklos' und 'Die Wahrheit über Harry'. Durch 370.000 14- bis 49-Jährige (5,1% MA) sah man den Senderschnitt zumindest in der Ferne schimmern. Ganz im Gegensatz zum Film «Blackdraft», den man ab 20:15 Uhr ins Rennen schickte und der lediglich 4,5 Prozent der Zielgruppe für sich gewinnen konnte. Mit den zusammenfassend 590.000 Fans und 4,0 Prozent der zwei Serienepisoden konnte man Nähe München unterdessen recht zufrieden sein.

'Entscheidungen' und 'Amour fou' wussten zum Ende der Ausstrahlung 620.000 Menschen an sich zu binden, was 3,7 Prozent Marktanteil bedeutete. 360.000 stammten aus der Zielgruppe und nahmen 3,4 Prozent ein – wiederum ein deutlicher Schwund an Interesse. Im Schnitt blieben 350.000 Werberelevante «Dexter» und seinen dunklen Machenschaften treu, ein Marktanteil von 4,8 Prozent. Die Staffel hatte summa summarum eine Zuschauerschaft von 570.000 Menschen und erreicht 3,7 Prozent. Innerhalb der Zielgruppe hatte man sich selbstverständlich mehr versprochen, weshalb auch Season zwei nicht als Erfolg gewertet werden kann. Ob es für Mr. Morgan und seinen neuen Kodex eine Zukunft im frei empfangbaren Fernsehen gibt, ist ungewiss. Im Pay-TV geht es voraussichtlich bereits im Herbst mit 12 weiteren Episoden weiter.

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