TV-Markt

Der TV-Markt im Februar 2010

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Olympia verhalf den Öffentlich-Rechtlichen zu guten Quoten. Darunter leiden musste aber hauptsächlich ein einzelner Privatsender.

Der Februar stand auch und vor allem im TV ganz im Zeichen der olympischen Spiele. Das Erste und das ZDF berichteten im Wechsel üblicherweise von 18 Uhr bis in die Morgenstunden live von den Spielen und konnten damit bei Jung und Alt Erfolge feiern. Wider Erwarten mussten die Privatsender darunter nicht besonders leiden, Sat.1 konnte sogar so stark zulegen, als hätte es selbst die olympischen Spiele gesendet. So musste die Verluste schließlich ein Sender fast alleine schultern. Quotenmeter.de hat die Ergebnisse des Monats Februar.

Alle Zuschauer (Februar 2010)

Alles andere wäre selbstverständlich eine Überraschung gewesen: Das Erste und das ZDF fuhren im Februar die höchsten Marktanteile bei allen Zuschauern ein. Überraschender dagegen, dass sich das ZDF mit 13,8 Prozent und einem Plus von 0,7 Prozentpunkten an der Spitze platzieren obwohl es die vergangenen Monate meist hinter dem Ersten rangierte. Das legte verhältnismäßig wenig zu und kam auf 14,0 Prozent bei einem Plus von 0,6 Prozentpunkten gegenüber Januar.

Aber die Zugewinne gingen nicht zu Lasten der Nächstplatzierten, denn RTL, hielt seinen Marktanteil von 12,7 Prozent. Einziger Gewinner des Monats ist allerdings Sat.1. Ganz ohne Olympia stieg der Marktanteil um 0,4 Prozentpunkte auf 9,9 Prozent. Die Winterdepression scheint damit überwunden, denn in den vergangenen beiden Monaten gab es jeweils nur ein Ergebnis von 9,5 Prozent. Erst weit hinter Sat.1 ist ProSieben zu finden, der einzige wirkliche Verlierer. Nur noch 5,8 Prozent Marktanteil (-0,5% Prozentpunkte) bei allen Zuschauern wurden gemessen, der schlechteste Wert seit dreieinhalb Jahren. So nimmt die Quotenentwicklung von ProSieben mittlerweile bedrohliche Züge an: Seit November verlor der Münchener Sender kontinuierlich Zuschauer. Damals standen noch 7,1 Prozent zu Buche.

Diese Entwicklung sieht man auch im Vergleich mit VOX, das trotz eines Verlustes von 0,1 Prozentpunkten mit 5,4 Prozent nur noch knapp hinter ProSieben lag. VOX allerdings hat eigene Probleme: auch hier kennen die Quoten derzeit nur den Weg abwärts. Seit August konnten die Quoten Monat für Monat bestenfalls gehalten werden. kabel eins bliebt mit 3,8 Prozent stabil, RTL II mit stabilen 3,7 Prozent verlor 0,1 Prozentpunkte und lag somit auf den letzten Rang.

14- bis 49-Jährige (Februar 2010)

Auch bei den jungen Zuschauern konnten die öffentlich-rechtlichen Sender dank der Spiele in Vancouver ihre Einschaltquoten steigern. Hier allerdings hatte bemerkenswerterweise Das Erste die Nase vorn und erntete mit 0,9 Prozentpunkten sowohl den größten Zuwachs im Vormonatsvergleich als auch mit 8,0 Prozent Marktanteil mehr als das ZDF, das auf 7,3 Prozent kam und um 0,5 Prozentpunkte zulegen konnte.

Die großen Privatsender spielten hier allerdings weiter in ihrer eigenen Liga. Marktführer blieb auch im Februar unangefochten RTL, das 0,1 Prozentpunkte auf 17,9 Prozent zulegen konnte. Dahinter fand sich auf Platz drei Sat.1 wieder, das von 10,8 auf 10,6 Prozent Marktanteil schrumpfte. Nur noch 10,9 Prozent verbuchte ProSieben im Februar, schlechter lief zuletzt August 2008. Binnen drei Monaten hat ProSieben damit fast 2,5 Prozentpunkte verloren und sollte jetzt seine Hoffnungen in die neue Staffel von «Germany's Next Topmodel» setzen.

Trotz Olympia konnte auch VOX sich noch vor den Öffentlich-Rechtlichen halten und erzielte 7,6 Prozent Marktanteil, ein knappes Minus von 0,2 Prozentpunkten gegenüber Januar. RTL II und kabel eins belegten den letzten Platz gemeinsam mit 6,1 Prozent; RTL II blieb unverändert, kabel eins legte um 0,2 Prozentpunkte hinzu.

Alle Zuschauer (Fernsehjahr)



In der Gesamtwertung des laufenden Fernsehjahres brachten die Olympischen Spiele die öffentlich-rechtlichen Sender wieder einen Schritt weiter an RTL, das mit 13,2 Prozent aber weiterhin vorne und 0,9 Prozentpunkte über dem Ergebnis der letzten Saison liegt. Dahinter kommt Das Erste derzeit auf 13,0 Prozent, was einem Plus von 0,3 Prozentpunkten gegenüber 2008/2009 entspricht und das ZDF mit 12,6 Prozent, was ein Minus von 0,1 Prozentpunkten bedeutet. Für die Mainzer sah es im Verlauf der aktuellen Saison aber schon deutlich schlechter aus.

Sat.1 hält weiter seinen ungefährdeten vierten Platz mit stabilen 10,2 Prozent und auch ProSiebens Position fünf ist trotz der derzeitigen Misere sicher. 6,6 Prozent Marktanteil stehen hier aktuell zu Buche, 0,1 Prozentpunkte weniger als im letzten Fernsehjahr. Auch ohne Aussichten nach oben oder nach unten belegt VOX den sechsten Platz. 5,6 Prozent und ein Plus von 0,3 Prozentpunkten werden verzeichnet. Wirklich spannend wird es erst am Ende der Liste, wo RTL II (3,8% MA) und kabel eins (3,9% MA) weiterhin ein Kopf-an-Kopf-Rennen liefern.

14- bis 49-Jährige (Fernsehjahr)

Den Markt der werberelevanten Zuschauer dominiert wie immer RTL, unangefochten mit derzeit 18,0 Prozent und 1,4 Prozentpunkten über dem Ergebnis des letzten Jahres. Der zweite Platz geht an ProSieben, das bei 12,0 Prozent steht und damit genau den gleichen Wert erreicht, den es bereits in der letzten Saison gab. Und obwohl es für ProSieben derzeit schlechter läuft als für Sat.1 dürfte der Vorsprung in diesem Fernsehjahr nicht mehr aufholbar sein. Sat.1 kommt nach dem Februar nämlich auf 10,9 Prozent und liegt damit 0,1 Prozentpunkte über der Vorsaison. Der vierte Platz geht an VOX mit 7,7 Prozent und einer Verbesserung von 0,3 Prozentpunkten.

Als nächstes folgen die öffentlich-rechtlichen, deren Position sich durch Olympia nur unwesentlich verbesserte. 6,9 Prozent für Das Erste und 6,5 Prozent für das ZDF werden derzeit gezählt. Beim Ersten entspricht das einem Plus von 0,2 Prozentpunkten, das ZDF legte um 0,1 Prozentpunkte zu. Auf dem letzten Platz folgen auch in dieser Zuschauergruppe mit identischen Werten RTL II und kabel eins, die beide auf 6,1 Prozent kommen, was dem Vorjahreswert von RTL II entspricht und für kabel eins eine Verbesserung um 0,3 Prozentpunkte bedeutet.

Tatsächlich musste nach aktuellem Stand keiner der acht großen Sender gegenüber dem letzten Fernsehjahr Marktanteile abgeben. Gemeinsam konnten sie über zwei Prozentpunkte zulegen; statt einer Zersplitterung scheint es derzeit also eher eine Ballung der Zuschauer auf dem hiesigen TV-Markt zu geben.

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