Die Kritiker

«GSI - Spezialeinheit Göteborg»

von

Story:


Nach fünfjähriger Dienstzeit bei Europol in Den Haag kehrt Johan Falk in seine schwedische Heimatstadt Göteborg zurück, um in der erfolgreichen Spezialeinheit GSI gezielt gegen das organisierte Verbrechen vorzugehen. Seine Freundin Helén will ihren Job in Den Haag zunächst nicht aufgeben und bleibt mit ihrer Tochter Nina und dem gemeinsamen fünfjährigen Sohn Ola in den Niederlanden.

Doch schon an seinem ersten Arbeitstag hat Falk das Gefühl, dass mit den Arbeitsmethoden der GSI etwas nicht stimmt. Denn bei der Ermittlung gegen eine kriminelle Bande, die auf Raubüberfälle spezialisiert ist, kann die GSI, angeführt von ihrem Leiter Patrick Agrell, einen überraschenden Teilerfolg erzielen. Wie aber ist die Spezialeinheit so schnell an ihre Informationen gekommen? Falk ist sicher, dass seine neuen Kollegen etwas verbergen. Als wenig später im Zentrum von Göteborg ein weiterer Überfall auf einen Geldtransporter stattfindet, bei dem eine junge Frau vom Wachpersonal stirbt, gerät die schwedische Polizei unter Druck.

Darsteller:


Jakob Eklund ist Johan Falk
Joel Kinnaman ist Frank Wagner
Mikael Tornving ist Patrik Agrell
Melize Karlge ist Sophie Nordh
Marie Richardson ist Helen
Henrik Norlén ist Lasse Karlsson

Kritik:


Skandinavische Krimiformate haben meist eine ganz eigene Note: Das trifft auch auf die neue ZDFneo-Serie «GSI – Spezialeinheit Göteborg» zu. Was sofort auffällt: Die Macher haben mit unglaublicher Liebe ins Detail gearbeitet – sie haben die handelnden Figuren unglaublich intensiv gezeichnet und ihnen somit eine Tiefe verliehen, die man sonst nur aus ganz wenigen Sendungen kennt.

Das führt aber im Umkehrschluss dazu, dass vor allem in den ersten zehn Minuten kaum etwas passiert. Einzig die ersten 90 Sekunden sind spannend, führen aber zu Enttäuschung beim Zuschauer, weil in Folge kaum mehr etwas passiert. Stattdessen beschäftigt sich die Serie mit der Einführung von Figuren und deren Vergangenheit. Wer intensive Charakterstudien mag, der ist bei «GSI» also von Beginn an richtig. Erst nach 30 Minuten gewinnt die Serie etwas an Fahrt, nach 45 Minuten kann man ihr erstmals das Prädikat „spannend“ verleihen.

In Folge dessen verflacht sie aber wieder und wird erst gegen Ende wieder sehenswert. Wer die Auflösung also sehen möchte, muss gleich mehrere Phasen der Langeweile überstehen. So sind skandinavische Krimis oft gestrickt – deutlich langsamer, aber detailreicher erzählt, als US-Serien. In Sachen Qualität heben sie sich dennoch von den üblichen deutschen Serien ab, eben weil die Buchvorlagen einfach eine Klasse für sich sind.

Zu kritisieren ist des Weiteren die teils richtig schlechte Synchronisation, die an manchen Stellen diesen Namen überhaupt nicht verdient hat. Die Auswahl der Synchronsprecher passt obendrein nicht immer zur jeweiligen Figur – dem deutschen Zuschauer wird akustisch also einiges zugemutet. Fazit: Nur wer sich intensiv mit den Charakteren von Serien befasst und sich für dessen Entwicklung interessiert, ist bei «GSI» gut aufgehoben.

ZDFneo zeigt sechs Folgen von «GSI» ab Freitag, 06.11.2009, immer um 22.35 Uhr.

Kurz-URL: qmde.de/38263
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