Im «Frühstücksfernsehen» wird der Zuschauer in Sat.1 weiterhin vorbildlich informiert, doch danach muss schon die Welt untergehen, damit eine Nachrichtensendung eingeschoben wird. Auch die Hauptnachrichten sind selten länger als elf Minuten – Zeit für Hintergründe und fundierte Einordnungen bleiben da nicht. An Tagen, an denen Sie die Europa League zeigen, haben Sie sich entscheiden, die Nachrichten sogar auf drei Minuten zu verkürzen – und sie um 16.55 Uhr zu zeigen. Es mag ein Wink des Schicksals sein, dass gerade am ersten Tag der Europa League ein 18-Jähriger im fränkischen Ansbach an einer Schule Amok lief und alle Kanäle ausführlich darüber berichteten.
Sie gönnten dem Thema geschätzte zwei der drei Minuten – was selbstverständlich deutlich zu wenig ist. Dass Peter Kloeppel in «RTL Aktuell» mindestens doppelt so viel Zeit für das Thema aufbrachte, zeigt, dass Sie erneut stiefmütterlich mit Ihren Nachrichten umgegangen sind. Und so braucht man sich am Ende des Tages auch nicht wundern, wenn es nicht so recht klappen will mit der Akzeptanz der «Sat.1 Nachrichten» bei den deutschen Bürgern.
Enttäuschte Grüße,
Ihr Manuel Weis
Tanja Deuerling ist seit Februar 2009 Chefredakteurin von Sat.1