Wirtschaft

Schlechte Quoten: RTL II schmeißt Axel Kühn raus

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Die Liste der Flops der vergangenen Wochen ist lang: «Dexter», «Californication», «Big Brother» - das wurde Programmdirektor Kühn nun zum Verhängnis.

Nachdem der Münchner Sender RTL II gut ins Jahr 2008 startete, geriet er über den Sommer und im Herbst in gewaltige Schieflage. Der Herbst war gepflastert von Flops und als selbst das Vorzeigeprojekt «Big Brother» nicht mehr die Quoten einfuhr, die man sich erhofft hatte, kippte die Stimmung in Grünwald endgültig. Im Kreuzfeuer der Kritik stand Programmdirektor Axel Kühn, der das RTL II-Programm zu verantworten hat. Auf seine Kappe gingen somit auch die Flops von «Dexter» und «Californication».

Für Kühn wurde vor allem die neunte «Big Brother»-Staffel zum Spießrutenlauf. Zuletzt rutschten die Tageszusammenfassungen am Vorabend gar unter die 5-Prozent-Marke und lagen somit tief im roten Bereich. Herrschte anfangs noch Entsetzen bei RTL II, so will man nun mit gezielten Handgriffen dafür sorgen, dass die Quoten im neuen Jahr wieder klettern. Die Gesellschafter des Senders sahen diese Entwicklung überhaupt nicht gern – und ließen dies Kühn kurz vor Weihnachten offenbar deutlich wissen.

An diesem Tag soll bereits klar gewesen sein, dass die Tage des Programmdirektors gezählt sind, berichtet das Medienmagazin DWDL. Die endgültige Entscheidung fiel am Montag, schreibt das Magazin. Unklar ist, wer auf Kühn folgen soll – feststehen dürfte aber, dass die Person keine einfache Aufgabe übernimmt. Bei RTL II ist alles nämlich ein bisschen komplizierter, was nicht an der aktuellen Krise liegt.



Der Sender gehört nämlich vielen Firmen. Über Tochterunternehmen zu etwas mehr als 35 Prozent beispielsweise der RTL Group, jeweils 31,5 Prozent halten zudem der Bauer Verlag und die Tele München Fernsehen GmbH. 1,1 Prozent hält zudem noch Hubert Burda. Geschäftsführer ist derzeit Jochen Starke, der sich allerdings eher um den kaufmännischen Bereich kümmert und in Fachkreisen nicht als wirklicher Programmmacher gilt. Dennoch soll er den Posten von Kühn vorerst interimsmäßig übernehmen. Bis die Gesellschafter einen neuen Programmdirektor gefunden haben, wird wohl viel Wasser die Isar hinabfließen.

Eine offizielle Bestätigung des Senders steht aus – mit ihr wird am Dienstag gerechnet. Ob weitere Verantwortliche, zum Beispiel Unterhaltungschefin Nicolas, ebenfalls ihren Schreibtisch räumen müssen, ist nicht klar. Als gänzlich unwahrscheinlich wäre dies aber nicht einzustufen.

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