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Zwei Serien auf Zuschauerfang

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Am Donnerstag startet Sat.1 zwei Formate der Firma Producers at Work. Sie sollen dem Donnerstagabend wieder zu guten Quoten verhelfen. Im Blickpunkt steht dabei die Medical-Serie «Dr. Molly und Karl», eine nach «Dr. House»-Art aufgebaute Serie. Quotenmeter.de sprach mit Chefautor Martin Rauhaus über das Projekt.

Der Freitag wird ein spannender Tag für die deutsche Medienbranche. Gleich zwei neue Serien startet Sat.1 am Donnerstagabend, ab etwa 08.30 Uhr werden die Ergebnisse der Produktionen «Plötzlich Papa» und «Dr. Molly & Karl» vorliegen. Nicht nur Senderchef Matthias Alberti erhofft sich zwei Erfolge, auch Christian Popp, Chef der verantwortlichen Produktionsfirma Producers at Work braucht dringend einen Erfolg. Seiner Firma gelang noch kein einziger TV-Hit.

Vor allem «Dr. Molly & Karl» steht im Mittelpunkt, das im Vorfeld als blinde Kopie von «Dr. House» verschrien wurde. Die Serie kommt aus der Feder von Martin Rauhaus, der beispielsweise «Die Luftbrücke» schrieb. „Der Eindruck, wir hätten «House» kopiert, wird sich von Woche zu Woche verflüchtigen,“ versprach der Autor. Es sei den Machern von Anfang an klar gewesen, dass die Presse dies sagen würde. „In diesem Genre ist es schwer, etwas ganz Neues zu machen.“ Er habe beim Verfassen der Bücher auf starke Horizontal-Geschichten gesetzt, wie man sie eher aus «Grey’s Anatomy» kenne. Zudem habe seine Serie mit dem eigentlichen Urkonzept von «Dr. House» nichts zu tun. „«House» war als eine Art Sherlock Holmes im Krankenhaus konzipiert. Das Soziopathische kam erst in späteren Versionen hinzu“, weiß Rauhaus. Und dennoch: Eine schlechtgelaunte Ärztin, viele Fachbegriffe und ein komplizierter medizinischer Fall – Ähnlichkeiten sind vorhanden.




„In Molly steckt viel Eigenständiges – mich interessiert vor allem das Zusammenleben der Figuren. Damit wollen wir eine besondere Grundstimmung schaffen“. Ein Sammel-Surium aus US-Vorlagen sei «Molly & Karl» nicht, auch wenn Rauhaus zahlreiche US-Krankenhausserien genau studiert hat. Dort gefallen ihm vor allem die Liebesgeschichten von «Grey’s Anatomy», die Figur des Gregory House und die Realität von «Emergency Room».

Auf der anderen Seite gibt es zahlreiche Dinge, die ihm an den angesprochenen Serien nicht passen. „Das Team von «House» - das nervt. Können Sie sich deren Namen merken?“ fragt er. „«ER» sei manchmal zu realistisch und «Grey’s Anatomy» zu romantisch“. Er hat bei «Dr. Molly & Karl» besonders viel Wert auf die Ausarbeitung der Dialoge geachtet. „Das mache ich sehr gern“, so der Autor zu Quotenmeter.de. Interessant ist zudem, wie eine Folge einer medizinischen Serie entsteht.

„Ich habe ein Krankheitsbild vor Augen, blättere dann in Fachpublikationen und finde dort dann meistens eine entsprechende Krankheit.“ In diesen Büchern stünden dann viele Symptome und auch mit welchen anderen Krankheiten man diese verwechseln könne. Weil er sich so viel Wissen aneignen musste, beschreibt er sich inzwischen als 0,15-Arzt. Neben ihm arbeiteten zwei befreundete Mediziner und eine medizinische Beratungsfirma an den Büchern, sodass dort keine fachlich falschen Dinge auftauchten.

Auch aktuell ist Rauhaus fleißig, er schreibt die Grundstorys für eine mögliche zweite Staffel. Ob es dazu kommen wird, soll noch im Jahr 2008 entschieden werden. Gibt der Sender grünes Licht, geht in den Studios Anfang 2009 das Rotlicht wieder an. Und deshalb ist der Freitag so wichtig: Dann werde alle gebannt schauen und sich wünschen, dass in der Marktanteilsspalte ein eindeutig zweistelliger Wert steht.

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