Quotencheck

«Mein Mann kann»

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Die Primetime-Gameshow mit Kandidaten aus dem wahren Leben war fast fünf Monate auf Sendung. Doch die Werte konnten nie mit den 20:15-Uhr-Ausgaben mithalten. Eine Entwicklung war ebenso wenig zu erkennen.

Am 24. Oktober machte Sat.1 Schlagzeilen, indem der Sender die einstige Talkshow-Moderatorin Britt Hagedorn vor die Kamera zurückholte und nach fast einer Dekade Pause wieder eine Nachmittagssendung gab. Zur kleinen Randerscheinung wurde dabei Daniel Boschmmans Versuch «Mein Mann kann» von einer Promi-Primetime-Version in eine Normalo-Vorabend-Fassung zu entwickeln. Aus Quotensicht wurde dies zur unlösbaren Aufgabe, denn Sat.1 krankt in der Access-Primetime seit Jahren und hat noch immer keine Lösung gefunden. Die Premiere verfolgten gerade einmal 0,37 Millionen Zuschauer, sodass der Marktanteil mit 1,6 Prozent äußerst dürftig blieb. Mit 100.000 14- bis 49-Jährigen kam man nicht über enttäuschend 2,4 Prozent hinaus. Höhepunkt der ersten Sendewoche war der Mittwoch, als immerhin 0,46 Millionen Zuschauer einschalteten und in der Zielgruppe 3,3 Prozent Marktanteil erzielt wurden. Hierbei von einem Höhepunkt zu sprechen, mutet absurd an.

Für die erste Sendewoche stand eine durchschnittliche Reichweite von 0,42 Millionen zu Buche, darunter 0,12 Millionen werberelevante Seher. Die Marktanteile bewegten sich bei 1,9 Prozent bei allen und 2,6 Prozent in der Zielgruppe. In Woche zwei sorgte «Mein Mann kann» für eine klare Verbesserung. Die Sehbeteiligung stieg auf im Mittel 0,53 Millionen, der Marktanteil verbesserte sich auf 2,2 Prozent. Auch in der Zielgruppe war mit 0,15 Millionen und 3,3 Prozent ein klarer Anstieg zu erkennen. Dennoch überarbeitete Sat.1 die Programmstruktur Anfang November, weswegen die Gameshow fortan eine Stunde früher um 18:00 Uhr auf Sendung ging. Die Reichweiten brachen ein und bewegten sich unterhalb der 400.000-Zuscher-Marke. Zeitweise schalteten nur 0,29 Millionen (16. November) ein. Der Marktanteil lag bei schwachen 1,9 Prozent. In der Zielgruppe gingen die Reichweiten logischerweise ebenfalls nach unten. In den vier Wochen auf dem 18-Uhr-Sendeplatz kamen durchschnittlich nur 90.000 junge Zuschauer zusammen. Der Marktanteil belief sich auf 2,4 Prozent, wobei in der letzten Sendewoche Ende November und Anfang Dezember sogar nur 1,9 Prozent drin waren.

Es dauerte einige Zeit, bis sich «Mein Mann kann» von dieser Talsohle aufraffen konnte. Zwischen dem 5. und 9. Dezember lag die durchschnittliche Reichweite bei 0,41 Millionen, der Marktanteil sank von 2,0 auf 1,8 Prozent. In der Zielgruppe stieg die Reichweite auf 0,12 Millionen, der Marktanteil blieb mit 2,5 Prozent weiter katastrophal. In der Folgewoche stieg das Interesse auf 0,48 Millionen, die auch in der Woche vor Weihnachten bestätigt wurden. Bis Ende des Jahres blieben die Zuschauerzahlen in der Zielgruppe konstant zwischen 0,11 und 0,13 Millionen. Die Marktanteile lagen zunächst bei 2,6 und 2,5 Prozent, während in den vier Tagen zwischen den Feiertagen 3,0 Prozent heraussprangen.

Im neuen Jahr zogen die Werte dann etwas an. Die Sehbeteiligung stieg im Januar auf stets über eine halbe Million Zuschauer, zeitweise waren sogar mehr als 600.000 Zuschauer ab drei Jahren vor dem Fernseher. Die Marktanteile lagen recht stabil bei 2,4 Prozent. In der Zielgruppe stieg die Einschaltquote in der ersten Woche auf 3,5 Prozent, das Niveau wurde aber nicht ausgebaut und so sanken die Wochenwerte kontinuierlich auf 3,2, 3,0 und 2,9 Prozent. Auf diesem Level ging es bis zum Ende der Ausstrahlung Mitte März weiter. Die beste Woche verzeichnete «Mein Mann kann» Ende Februar, als der Wochenschnitt bei 0,63 Millionen Zuschauern lag (in der Spitze: 0,75 Millionen) und der Marktanteil sich auf 2,7 Prozent belief. Der 21. Februar war gleichzeitig der einzige Tag, an dem die Sendung über die Drei-Prozent-Marke auf dem Gesamtmarkt kletterte – ein Armutszeugnis für Sat.1. Die Woche zwischen dem 20. und 24. Februar war gleichzeitig auch die letzte Woche, in der «Mein Mann kann» in der Zielgruppe mehr als drei Prozent einfuhr (3,1 Prozent). Im März kam man nicht über 2,7 Prozent hinaus.

Unterm Strich steht für den einstigen Primetime-Erfolg «Mein Mann kann» eine Schreckensbilanz zu Buche. Lediglich 0,50 Millionen Zuschauer schalteten die tägliche Vorabendsendung ein. Der Marktanteil belief sich auf miserable 2,2 Prozent. Mit 0,12 Millionen 14- bis 49-Jährigen, die im Schnitt pro Abend einschalteten, schaffte man es noch nicht mal auf die Hälfte des Senderschnitts. Nur 2,8 Prozent wurden für die vergangenen fünf Monate ausgewiesen. Der Sat.1-Vorabend blieb nach «Doppelt kocht besser» auch mit «Mein Mann kann» ein Trauerspiel.

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