Vermischtes

ZDF sagt Twitter & Co. den Kampf an

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Das ZDF und weitere internationale öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten wollen einen „Public Spaces Incubator“ entwickeln, auf dem offene und respektvolle Diskussionen geführt werden sollen.

Nicht erst seit der Twitter-Übernahme von Elon Musk fordert das langjährige ZDF-Gesicht Jan Böhmermann die Entprivatisierung großer Social-Media-Konzerne wie Facebook und Twitter. Nun verfolgt offenbar auch sein Sender einen ähnlichen Gedanken, denn das ZDF hat sich mit den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten aus Kanada (CBC), der Schweiz (SRG SSR) und Belgien (RTBF) zusammengetan, um eine Konkurrenz zu den gängigen Social-Media-Plattformen, deren Firmen meist aus den USA sind, zu schaffen.

Wie der Mainzer Sender am Mittwoch mitteilte, geht es dabei um die Entwicklung „online-basierter Lösungen, um bürgerliches Engagement und den demokratischen Diskurs im digitalen Raum abseits von Hasskommentaren und zunehmender Desinformation zu ermöglichen“. Das internationale Forschungsprojekt Public Spaces Incubator soll innovative Bausteine für offene und respektvoll geführte Online-Diskussionen entwickeln und testen. Im Zentrum stehen die Interessen der Nutzer, kommerzielle Aspekte solle „keine Rolle“ spielen, wie es heißt.

Das Forschungsprojekt führen die vier Rundfunkhäuser in Zusammenarbeit mit der gemeinnützigen Organisation New_ Public durch, die über weitreichende Erfahrungen und Expertise in nicht-profitorientierte digitaler Kommunikation verfügt. Mitgründer Eli Pariser ist in Deutschland als Autor des Buchs „The Filter Bubble: Wie wir im Internet entmündigt werden“ bekannt. Pariser und Co-Gründerin Deepti Doshi konzipieren mit dem New_ Public-Team disziplinübergreifend digitale Räume zur Stärkung des demokratischen bürgerlichen Miteinanders.

„Die Demokratie lebt von einem offenen und fairen Dialog in der Gesellschaft. Das dürfen wir nicht den amerikanischen Großplattformen überlassen. Das Projekt 'Public Spaces Incubator' soll Wege aufzeigen, wie der öffentlich-rechtliche Rundfunk unabhängige und faktenbasierte Kommunikationsräume in der digitalen Welt aufbauen kann“, erklärt ZDF-Intendant Norbert Himmler und fügt an: „Unser gemeinsames Ziel ist es, der Zunahme von Hass, Gewalt, Propaganda und Diffamierung in den sozialen Medien mit einer öffentlich-rechtlichen Alternative zu begegnen.“

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